Am nächsten Morgen konnte ich nicht wie erhofft ausschlafen. Ich musste ja noch kündigen. Bei dem Gedanken daran huschte mir ein leichtes Lächeln über die Lippen. Gestern noch darauf gehofft, einen möglichst anständigen Job zu bekommen und am nächsten Tag den Traumjob in der Tasche. Meine Kündigung schrieb ich relativ schnell, frühstückte danach, ging duschen und stand dann ungefähr 2 Stunden später vor dem Büro meines eigentlichen Chefs. "Good Morning." "I'm here to cancel." und legte ihm den Briefumschlag auf den Tisch. "Er zuckte mit einem Augen und ballte die Hände zu fäusten. Ich musste ihn jetzt wohl oder übel anlügen "Sorry, but I called my teacher and you're right: child labor isn't allowed." Er fing an, etwas auf finnisch zu fluchen und zeigte mit dem Finger auf die Tür. Das ganze ging doch schneller als ich dachte. Die Mitarbeiter schauten mich nur komisch an und ich lächelte gestellt. Jetzt geht's weiter zu meinem neuen Arbeitsplatz. Ich darf wahrscheinlich nicht zu viel erwarten, aber ich freute mich einfach, weil die Jungs viel lockerer und cooler drauf sind. Ich bestritt also den Weg zum Universal Studio und auf dem Weg dorthin kaufte ich 6 Coffee-To Go, die ich zwar nur mühevoll tragen konnte, aber ich ja sowieso nur Bus fahre. Angekommen, spazierte ich diesmal schadenfreudig an Anmeldebüro und vorbei die Treppe hinauf bis zu Jukkas 'Wohnung'. Diesmal drückte ich die Tür einfach nur herunter und betrat den Raum. "Hei?" rief ich aber bekam keine Antwort. Ich ging in den größten Raum und stellte die Becher auf dem Tisch vor den 2 Sofas ab. "Oh, good morning. You are early." Jukka kam vom WC. "Hei, yes I had to cancer at the coffee shop." "Than I can show you how to connect the instruments and the technique now." Ich betrat nach Jukka zum ersten Mal den Raum hinter der Glasscheibe, in dem die Jungs spielen. Wir begannen mit den Verstärkern. Manche Sachen waren zwar schwierig zu verstehen, doch wenn es um Handwerk und Technik geht, habe ich eigentlich keine zwei linken Hände und es fiel mir nicht sonderbar schwer. Dann schlossen wir den Bass von Raul und die Gitarre von Riku an. Samis Schlagzeug war etwas zeitaufwendiger. Ich putze so gut wie jedes Teil des Schlagzeugs blitzblank, sodass man sich in den neuen goldenen Becken spiegeln konnte. Die restliche Technik wie beispielsweise die Mikrofone gingen auch realtiv zügig. Jukka wird mir zwar immer etwas dabei helfen, also auch später bei den Konzerten, aber dennoch traue ich es mir allein schon relativ gut zu. Bei den Konzerten sind dann außerdem noch richtige Tontechniker dabei. Das eigentlich warme Getränk war inzwischen bestimmt schon kalt, aber es konnte ja niemand vorhersehen, dass die anderen heute zuspät kommen. Ich saß gemütlich mit Jukka auf der Couch und wir unterhielten uns über die Jungs, ihre Beziehungen, die Konzerte und über den Hype um Samu. Und wenn man gerade vom Teufel spricht, kommt der auch fröhlich dazugestoßen. "Hey guys!" Zur Begrüßung umarmte er mich wie gestern. "Coffee?" fragte er, als wenn er jeden Morgen einen bräuchte, um auf die Beine zu kommen. "Inzwischen wahrscheinlich kalt." ergänzte ich und lachte. Die beiden unterhielten sich, während ich meinen Eltern schrieb, dass ich jetzt einen Job habe. Natürlich sage ich nicht, dass ich dabei mit 4 Stars auf Tournee gehe. Die anderen kamen dann geschlossen nach und diesmal konnte Mikko nicht meckern, dass wir kein gutes Timing hatten, denn er war einer der letzten. Diesmal schien Jukka ziemlich wütend zu sein und wies die Jungs sofort auf ihre Plätze. Wie gestern rollte er auf seinem Stuhl vor dem Monitor hin und her. Mittlerweile war es gegen 11:30 Uhr und ich hatte den Auftrag bekommen, etwas aus dem Supermarkt von nebenan zu holen. Der Vorschlag erschien mir aber ein wenig zu billig und deshalb schlenderte ich zum nächsten Sushiladen und bestellte 6 mal. Diese Portionen zu transportieren war dann doch deutlich schwieriger als die Kaffeebecher heute morgen. Ich hatte keine Hände frei um die Tür zu öffnen, also 'klopfte' ich mit dem Fuß. Samu öffnete die Tür. "Sushi? You got Sushi?! Usually, we only eat frosted microwaved food." Er lachte laut und nahm mir dann ein paar der weißen Beutel aus der Hand. Samu präsentierte den Jungs die Tüten, indem er sie hochhielt und dabei wie ein Honigkuchenpferd grinste. Die anderen machten sich über die Pappteller her, als wenn sie seit 3 Tagen nichts mehr gegessen haben. Sie waren viel schneller fertig als ich und Samu sprang auf. "Is there anybody who...", er hielt er seine Ziegarettenschachtel hoch. Ich hatte zwar nicht unbedingt das Bedürfnis, stand aber trotzdem auf. Samu fragte etwas auf finnisch aber alle schüttelten nur den Kopf, also gingen nur wir beide nach draußen an die frische Luft. Wieder bekam ich eine Zigarette spendiert. "Do you really smoke?" fragte er in seiner tiefen Stimme, nachdem er unsere Zigaretten anzündete. "Nein, nicht wirklich aber es ist schon okay." ich lächelte. "But you can also come outside with me without smoking." Ich wurde etwas verlegen und schaute auf die Straße. "Ist es für dich wirklich okay, dass ich mit auf Tour komme?" "But of course! You are so cool and luckily you aren't such a fan who ist ein bisschen crazy in Kopf." Bei dem Wort Fan simulierte er Anführungszeichen mit seinen Fingern. "Tut mir leid, dass ich dich nicht kannte." "Oh no, stop stop. We are a band who consist of 4 finish idiots. There isn't just me. I really hate this." Er zog kräftig an seiner Zigarette und hatte dabei eine Falte auf der Stirn. Er ist auch nicht mehr der Jüngste mit 38. "Do like our new songs?" "Auf jeden Fall! Deine Stimme ist echt wunder...krass." "Wnderkrass? Okay." Er lächelte wieder. "Tulossa!" rief Riku aus dem Fenster und machte eine Handbewegung, die verdeutlichen sollte, dass wir hochkommen sollen. Samu hielt mir die große Eingangstür auf und gab mir mit der anderen Hand einen Klapps auf den Hintern als ich eintrat. Schlagartig drehte ich mich um und musste lachen. Er biss sich auf die Lippen um sich sein Lachen zu verkneifen. Dabei wurden seine Nasenlöcher größer. Die Jungs machten sich wieder ans Werk und ich sollte das gesamte Studio aufräumen, bevor wir morgen früh los machen.
DU LIEST GERADE
Protect me! -Samu Haber FF
FanfictionLou plant für zwei Monate einen Auslandstrip, doch als sie im Flieger in das 1600km entfernte "Land der tausend Seen" sitzt, ahnt sie noch nicht, mit wem sie die nächsten Wochen, Tag und Nacht verbringen wird, welche Beziehung sich zwischen den beid...