13#Seifenblase

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(Bild von Tijana)

Ich saß da und lauschte den Liedern die sich in meine Ohren einbrannten, wie erbärmlich du da sitzt, ich hörte mein kleines mieses Ich regelrecht lachen. Nur war das hier wirklich erbärmlich, ich saß auf dem Boden, angelehnt an Tijana's Bett und wippte zu den ganzen Schnulzen auf Tis Mp3 player, also wirklich wenn ich es nicht besser wüsste hätte ich an ihren Liedern sagen können das sie Depressionen und die ganze Zeit Liebeskummer hatte. Ich klickte die Playliste durch bis ich Maroon 5 in den Ohren quitschen hörte, ich schaltete auf volle Lautstärke und bewegte mich zu dem Rhythmus des Liedes, ich verlor mich voll und ganz in den Worten und schloss meine Augen, im Hintergrund nahm ich ein dumpfes schlagen wahr doch ich realisierte es nicht und blieb weiter voll bei dem Lied. Mein Bein schmerzte, doch sogar das nahm ich nur unbewusst wahr, es war als wäre ich in einer schönen, großen Seifenblase die alles außerhalb der dünnen Wasserschicht aussperrte. Da machte es einen lauten knall und meine wunderschöne Blase zerplatzte, ich robbte gerade noch zur Seite ehe mich die eingetretene Tür hätte erschlagen können, was ist bei dem eigentlich schief gelaufen, Psycho. Er hatte tatsächlich die Tür eingetreten, ich sah ihn ungläubig an, was er scheinbar deuten konnte denn er krazte sich am Nacken und sah zu Boden, er bewegte seine Lippen und ich zog mit einem Ruck die Ohrstöpsel aus meinen Ohren, "...angeklopft, doch du hast nicht geantwortet, ich hatte gedacht es sei was passiert." Sagte er verlegen und sah mir jetzt in die Augen, ich fing mich wieder ein, klappte den Mund wieder zu und erst jetzt spürte ich die Wut die in mir tobte
"Du hättest mich erschlagen können!" Ich deutete mit den Augen auf die Tür die zehn Zentimeter neben mir lag, "Ich wollte doch nur einmal in Ruhe gelassen werden!" Schrie ich wütend und rappelte mich mühsam auf, er sah mich an wie ein kleiner Junge der eine Tafel Schokolade geklaut hatte, ich humpelte auf ihn zu und schob mich an ihm vorbei. Ich lief in den großen Wohnraum und ehe ich ganz gehen konnte zog mich Mark schon wieder am Handgelenk zurück, ich hasse das, ich spürte seine Wärme auf der Haut und bekam Gänsehaut. Himmel was war denn los?!
"Wir müssen deine Wunde noch machen" sagte er jetzt resegniert, ich nickte nur und ging in die Küche, er lief mir hinterher und holte das Verbandszeug, ich stemmte mich auf die Arbeitsplatte und ließ meine Beine etwas Baumeln, er trat vor mich und packte konzentriert den Verband aus. Mark fuhr mit einem Desinfektionstuch über die Wunde und ich zischte vor Schmerz auf, er war so vorsichtig, das man beinahe vergessen konnte wie er vorher einen 50 Kilo Tisch 10 Meter weit getreten hatte. Bei jeder Berührung von ihm, kribbelte die Stelle und Wärme stieg in mir auf, er legte auf die Wunde eine sterile Kompresse und setzte den Verband an,
"Entschuldige, das was ich vorhin gesagt habe war nicht in Ordnung." Nuschelte er nun regelrecht, ohne von seiner Tätigkeit abzuweichen,
"Nein, Nein das war nicht in Ordnung." maulte ich etwas, dachte er ernsthaft, wenn er in sich rein eine Entschuldigung flüstert alles vergessen sein wird? Er sah mich von unten an und befestigte mit der einen Hand den Verband, während er mit der anderen nach mir fasste, ich dachte er wollte mir über die Wange streicheln,
"Es tut mir..." ich drehte mich von seiner Hand weg als wollte ich einer Waffe ausweichen, er stoppte im Satz und ich rutschte von der Arbeitsplatte runter, humpelte nach oben und warf mich aufs Bett, aus dem Augenwinkel konnte ich noch sehen das Mark in der gleichen Position dasaß wie ich ihm ausgewichen war. Er starrte dahin, wo ich gesessen hatte, doch das interessierte mich nicht, in meinem Kopf hallten die Worte von vorher auf und mich durchzuckte es kalt als ich seinen Tonfall wieder hörte.

*

Ich lag im Bett, halb wach halb im Schlaf und spürte irgendwann wie die Matratze neben mir nachgab, ich robbte vorsichtig weiter an den Rand vom Bett, ich brauchte viiiieeel Abstand zwischen ihm und mir. Nach etwa einer halben Stunde, konnte ich immernoch nicht schlafen, während Mark neben mir lag und atmete ruhig und regelmäßig, ich stand auf, zog die Decke und das Kissen vom Bett und schlorpte nach unten und machte es mir auf der Couch bequem. Ich konnte mit diesem Mann nicht in einem Bett schlafen, nicht nachdem er sowas gesagt hatte. Uhhh jetzt werden wir aber Dramatisch. Ach halt doch die Klappe! Ob ich eine gespaltene Persönlichkeit hatte?

Kidnapper in Love?- Der Wolf und das RehWo Geschichten leben. Entdecke jetzt