Mein Bein schmerzte tierisch aber das spürte ich nach etwa 10 Minuten laufen nicht mehr, ich liebte es zu laufen, ich verlor mich vollkommen, die verängstigte, taffe und sture Katharina die erst hier geboren wurde, blieb auf der Strecke und ich rannte vor ihr davon. Ich begann zu schwitzen aber selbst der Mangel an Luft lies mich nicht langsamer werden, ich wusste nicht wie lang ich gerannt war, bis ich mich kurz nach hinten umdrehte und ein Lachen nicht verkneifen konnte. Mark hielt zwar mit aber sein graues T-Shirt war vollkommen durchnässt und hatte die Farbe von hell zu dunkel gewechselt, als er mein lachen bemerkte, sah er mich böse an,
"Ich halte schon mit, keine Sorge", danach nuschelte er noch irgendwas in sich hinein aber ich konnte nicht hören was es war, warscheinlich auch besser so. Jetzt wandte ich mich wieder mir selbst zu und genoss die Stille in meinem Kopf.
*
Ich wusste nicht wie lange wir gelaufen waren, aber was ich wusste war, das wir uns wieder auf den Rückweg machen sollten, sonst würden wir den nicht mehr schaffen, ich hielt also an und beinahe wäre Mark in mich reingerannt. Ich setzte mich auf einen großen Stein und füllte meine Lungen mit soviel Luft, wie ich bekommen konnte, Mark setzte sich neben mich auf den Boden und hustete und schnaufte wie wild, ich grinste in mich hinein aber das musste er wohl gesehen haben denn er schubste mich von meinem Stein und ich fiel auf den Po, jetzt war er derjenige der lachte und in sich hinein gluckste.
"Also wie war das, du bist ein Marathon gelaufen?" fragte er und sah mir belustigt zu wie ich mich wieder auf den Stein päppelte,"Jap, naja also eigentlich bin ich einen IRON MAN gelaufen" grinste ich ihn schief an, er zog die Augenbrauen hoch und ich erklärte,
"Naja also das ist ein Triathlon mit Schwimmen, Fahrrad fahren und Laufen, mit insgesamt 77 Meilen, also knapp 124 Kilometer. Zuerst über einen See schwimmen mit 35 Kilometern, dann 65 Km Fahrrad und dann noch 24 Kilometer laufen." ich lächelte stolz in mich hinein, ja, das war ziemlich geil. Mark sah mich an als wäre ich weiß gott der Psycho, gut, vielleicht war ich das ja. Wir saßen noch ein paar Minuten so da, bis ich schließlich in die Hände klatschte und Mark scheinbar aus irgendetwas herrausriss den er zuckte zusammen als hätte ihn jemand geschlagen, er sah mich von unten durchdringend an,
"Wir sollten mal wieder zurück joggen, du musst allerdings den Weg angeben denn ich hab gar keinen Plan wo wir sind, noch in welche Richtung wir müssen." er saß immer noch so da und bewegte sich keinen Millimeter dabei sah er mich mit einem durchbohrenden Blick an,
"Ähm okay, langsam wirst du gruselig." antwortete ich auf seine Blicke,
"Warum bist du so normal zu mir? " Kam es plötzlich aus ihm heraus, ich runzelte meine Stirn und ehe ich ihn fragen konnte was er meinte,
"Ich habe dir weh getan, ich bin ekelhaft zu dir, Ich bin dein Entführer! Ich bin derjenige der deinen Vater umbringen lassen wollte, ich bin der jenige dem du verdankst das deine Beine und Arme aussehen als wärst du durch den Fleichwolf gedreht worden! Bist du dumm oder einfach nur Treudoof?! " er schrie jetzt regelrecht, in mir regte sich etwas, etwas Wut, etwas wie Erkenntniss und etwas das ich nicht deuten konnte.
"Ich weiß es nicht, ich weiß nicht warum ich zu dir Arsch normal bin"- das normal setzte ich mit den Fingern in Anführungszeichen-
"Ich weiß es nicht, vielleicht weil ich Marcel als den Stripenführer sehe oder vielleicht auch weil ich manchmal nicht glauben kann das du so gemein bist wie du dich gibst, du hast meine Wunden verbunden, du hast zwar auch ein paar davon zu verantworten aber da ist etwas in dir, dass mich immer wieder retten will, also kannst du nicht so sein wie du dich ausgibst! Du bist derjenige der mich aus diesem Drecksloch rausgeholt hat und mir Duschgel und Klamotten besorgt hast, vielleicht ist das auch nur Taktik, Bad und Good Cop aber eins sage ich dir : Dumm, dumm bin ich mit Sicherheit nicht."
ich schrie ihn an und sah ihm dabei immer in die Augen, mittlerweile war er aufgestanden und jetzt war er wieder an der Reihe mit dem schreien,
"Du machst mich wahnsinnig! Ich kann nicht mehr klar denken wenn du bei mir bist, sowas ist mir nie zuvor passiert!" den lezten Satz wurde er leiser aber sprach ihn trotzdem noch energisch aus, er war mir bis auf wenige Zentimeter nahe gekommen und ich spürte seinen warmen Atem auf der Wange, wollte er mich küssen? Es fehlten nur noch ein paar Millimeter bevor er meine Lippen berührte, mir wurde es mollig warm und ich wollte die Lücke zwischen uns schließen, da klickte es und mir fielen seine Worte ein. Ich machte einen Schritt zur Seite, auch wenn es mir schwer fiel, sah ihn durchdringend an und wusste nicht was ich dazu sagen sollte, ich drehte mich um und ehe ich mich verlaufen konnte, drehte ich mich noch einmal zu Mark,
"Welche Richtung?" er zeigte in eine Richtung, er war kurz still bis er sich räusperte,
"Am besten immer der Straße nach die vorne kommt, ach und wir sind hier 150 Kilometer umringt von nichts, und es gibt Bären und Wölfe" sagte er resegniert, ich nickte und joggte los, mein Bein tat weh und auch meine gebrochenen Rippen taten wieder weh aber ich versuchte den Schmerzen einfach wieder davon zu laufen, im Augenwinkel konnte ich Mark sehen wie er sich auf den Stein plumpsen ließ und sein Handy zückte, warscheinlich lies er sich abholen.
Ich joggte also der besagten Straße hinterher und dachte dabei immer wieder an die Worte die Mark gesagt hatte, war er verknallt in mich? Quatsch, der hat warscheinlich nur nie solange mit einer Frau unter einem Dach geschlafen ohne mit IHR zu schlafen, außer natürlich seine Mom und Tijana. Ich war so in meinen Gedanken das ich gar nicht merkte wie ein Auto angefahren kam, erst als mich ein fester Arm an der Taille packte, von den Füßen riss und in das Auto zog. Ich schrie und schlug um mich, krazte, beißte und erwischte von irgendwem den Arm, da erkannte ich Marcels dreckiges Grinsen vor meinen Augen und sah ihn finster an,
"Na Prinzessin, blöd für dich das ich ausgerechnet jetzt auf dieser Straße herfahren musste." im Auto saßen außerdem noch 2 Gorillas die ich als Gorilla 1+2 erkennen konnte, gut immerhin nicht der perverse Brian. Wir fuhren vor das Gebäude und ich wollte aussteigen,
"Ah ah, heute wird Prinzessin mal wieder im Keller speißen." sagte er zuckersüß und zog mich aus seiner Seite des Autos, Angst überschwappte mich und ich bekam Gänsehaut, ich hatte heute keine Kraft mehr dazu! Ich durfte einfach nichts sagen! Er wird mir wieder wehtun.
Wir liefen nach unten und ich versuchte gar nicht mich zu wehren, hinter mir liefen die beiden Gorillas her und meine Angst wuchs mit jedem Schritt auf den Folterraum, Marcel schlug die Türen auf und ich sah bereits sein heutiges Spielzeug, dort stand ein riesiger Metallener Eimer, wohl eher Badewanne, gefüllt mit Wasser. Ich blieb aprupt stehen und Marcel lachte auf, er lief weiter und die beiden Männer hinter mir schoben mich einfach weiter. Ich hasste es schon immer, ich hasste schon immer Schwimmen. Ich hatte immer das Gefühl zu ertrinken wenn ich weiter als bis zu den Schultern unter Wasser kam, ohne Vorwarnung oder als das ich damit gerechnet hätte, packte er mich am Oberschenkel, genau in die eh schon strappazierte Wunde, drückte seinen Daumen in das Einstichsloch und ich schrie auf, zum ersten mal hier, schrie ich so laut ich gerade konnte auf. Er zog mich zu sich und drückte mich mit einer Blitzschnellen Bewegung unter Wasser, die Angst überkam mich und ich versuchte mich zu wehren doch hatte nur wenig Chancen gegen ihn. Er sah nicht so aus aber er hatte Kraft, ich schluckte Wasser und nach einer Weile verschwomm alles in meinem Kopf, ich machte den Fehler und wollte einatmen, unter Wasser, meine Lungen füllten sich mit Wasser und mir wurde kurz schwarz vor Augen. Wenn er von normalen Leuten ausging, wie lang diese die Luft anhalten konnten, war ich so gut wie tod.
Hey Leute,
freut mich das es ein paar gefällt und sie mir das auch schreiben,
Eure Louisa <3
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Kidnapper in Love?- Der Wolf und das Reh
Teen FictionDer Mann, der Leben zerstört, Familien tötet und Schmerzen bereiten kann, die das Hirn nicht begreift, verliebt sich in eine Löwin. Eine Löwin die bereit ist die Krallen auszufahren und zu beißen. Er verliebt sich in das unmögliche, das unbegreifli...