19#Brandzeichen

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(Bild von Jeremy)

Ich wachte auf, durch das ertasten der leeren Seite im Bett, Mark musste wohl aufgestanden sein, verschlafen öffnete ich die Augen und sah auf die Uhr, auf Augenhöhe im Liegen, 11.32. Fuck, nicht wirklich. Ich hatte noch nie so lange geschlafen, ich schlug meine Beine über die Bettkante und schlurfte ins Bad, ich sah furchtbar auf.  Meine Haare waren in alle Richtungen explodiert und das Tshirt von Mark war voll mit Bitterlemon Limonade, aber das interessierte mich nicht wirklich, ich putzte nur die Zähne und Bürstete meine Haare grob durch. Wer mich nicht in Jogginghose liebt, der kann mich mal. Ich lief langsam und im Halbschlaf nach unten, die Augen irgendwie schon wieder halb geschlossen, da fiel ich mal wieder über meine mehr als Tollpatschigen langen Beine und versuchte mich irgendwo festzuhalten doch ohne Socken, rutschte mein zweites Bein direkt hinterher und ich fiel, meine Augen machte ich ruckartig zu und wartete darauf den kalten, weißen Marmor Boden zu küssen, ich gebe zu meine Reaktionen sind wohl eher mies. Doch statt den Boden zu küssen, spürte ich einen weichen Ruck und starke Arme die mich umschlossen. Das konnte nur Mark sein,

"Danke, ehm du kannst mich runter lassen,"-

"Wollen wir wieder ins Bett? Ich bin so müde." seufzte ich und schloss meine Augen wieder.

"Ich gehe mit dir gerne ins Bett, aber keineswegs um zu schlafen" raunte jetzt eine raue Stimme in mein Ohr und mir gefror das Blut in den Adern, DAS war eindeutig nicht Mark. Ich riss die Augen auf und lies ein entsetztes Quieken von mir, ich schlug gegen seine Brust und jetzt sah ich in seine kalten grauen Augen. Jeremy. Dieser perverse-unter-dem-Tisch-grabscher. Er lies mich los und ich brachte erstmal einen beachtlichen Abstand zwischen uns. Ich sah ihn böse an und er lachte dreckig, er machte schnelle Schritte auf mich zu und stand jetzt wieder viel zu nah bei mir.

"Geh weg."zischte ich zwischen zusammengepressten Zähnen

"Bist du sicher, das du das willst?" jetzt kam er noch näher und drückte mich mit seinem ganzen Gewicht an die Wand, was sollte die Scheiße? Ich konnte mich nicht mehr bewegen, so sehr ich gegen ihn drückte, es ging nicht. Er war größer als Mark, also riesig.

"Verpiss dich, Jeremy." sagte ich jetzt etwas jämmerlich,

"Ich wohne jetzt hier. Wir werden viel Spaß miteinander haben Katharina." raunte er in  mein Ohr und presste seinen Unterleib an mich, ich wollte schreien doch er hielt mir den Mund zu, und nach ewigen Sekunden war er weg. Seine wiederlichen Hände hinterließen Brandzeichen auf meiner Haut und Wut überströmte mich. Ehe ich vollkommen ausrasten konnte, straffte ich meine Schultern und lief schnellen Schrittes nach oben. Ich werde Mark nichts erzählen, es reicht mir immer wie das arme kleine Mädchen dazustehen. Ich packte meine Sportsachen, zog mir einen Sport-BH und eine Laufhose an uns meine pinken Nike-Air, die mir Max besorgt hat. Ich hüpfte die Treppen runter und stürmte wutendbrannt durch die Tür. Der Security draußen musterte mich kurz und dann nickte er wissend, packte den Autoschlüssel und ging mit mir nach unten. Sie wussten bereits alle, das ich laufen gehen durfte, ich joggte die Straße entlang und er fuhr nebenher. Ich lief also los und der Security setzte den Tempomat auf 23 kmh an und lehnte sich zurück.

2 Stunden waren wir unterwegs und in der Wohnung angekommen, lies ich mich erschöpft, mit einer Flasche Cola aufs Sofa fallen, das tat so gut. Ich hatte alles vergessen können. Ich schlorpte Fix und Fertig nach oben und kroch regelrecht unter die Dusche, als ich gerade meinen Körper einseifte, spürte ich eine klebrige Hand auf meinen, durch und durch nacktem Hintern. Ich erschrak und drehte mich ruckartig um, und sofort drückte sich Jeremy an mich. Ich bekam Panik, schließlich war ich Nackt, was duschen nunmal an sich hatte und er drückte mich an die kalten Badfließen, das Wasser lief weiter und durchnässte seine Klamotten, ich wollte wieder schreien, um mich schlagen, weinen. Doch meinen Schrei schloss er mit seiner Hand von der Welt ab und drückte mich so stark gegen die Wand, das es weh tat,

"Wo warst du Baby?"

er stöhnte und wanderte mit seiner linken Hand zu meinem Unterkörper, er zerrte meine Beine nach oben und drängte sich zwischen sie. Jetzt verspürrte ich blanke Angst und Panik und bekam eine Hand frei, ich schlug ihm zwischen die Beine und er brach sofort in sich zusammen, ich machte einen Bogen um ihn, riss ein Handtuch von der Heizung und rannte aus dem Badezimmer. Ich floh in das Schlafzimmer, verschloss die Tür und glitt an der Tür hinunter. Jetzt brach ich in Tränen aus und lies das schluchzen in mein Handtuch verstummen. Die Klinke wurde zweimal nach unten gedrückt, und ich bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper,

"Wenn du das jemandem sagst. Ist deine Mutter, dein Bruder und dein Vater Tod. Ja ich weiß wo sie sind, ich bin ein Cop." jetzt hörte ich schnelle Schritte nach unten und das Gästezimmer auf und zu gehen. Ich atmete wieder und gleichzeitig bekam ich keine Luft mehr. Entweder er wird mich vergewaltigen oder er wird meine Familie umbringen.

Ich zog mich an und sank zurück ins Bett, meine Knie zog ich an mein Kinn und wippte nach vorn und hinten.  Das durfte doch nicht wahr sein. Das ist nicht fair. Warum passiert mir nur soetwas? Reicht es nicht das ich entführt wurde, mein Bruder starb, mein Kidnapper ist ein Sexy, kompliezierter Badboy und jetzt hatte ich auch noch einen fast Vergewaltiger. Das ist doch kein Horror Film!

"Kaharina? Katharina! Warum ist abgeschlossen? "

Ich wischte schnell meine Tränen weg und klopfte auf meine Augen um etwas frischer auszusehen, dann lief ich zur Tür und schloss Mark auf.

"Was ist los? Was ist los mit dir?" er nahm mein Gesicht in beide Hände und wischte mit den Daumen darüber,

"Ni..nichts" ich sah auf den Boden und er zog meinen Blick sofort wieder auf sich, indem er mein Kinn nach oben drückte.

"Hast du Hunger?" fragte er sanft und lächelte warm, so kannte ich ihn gar nicht. So warm, so lieb.

Ich nickte und seine Wärme um mich herum verschwand, wenn er mich anfasste, war es so anders, seine Finger hinterließen eine Gänsehaut und ein spannendes Kribbeln, während Jeremys Brandblasen warfen und einen kalten Schauer verursachten.  Mark machte mit Sicherheit wieder Spaghetti, ich traute mich vorsichtig nach unten und setzte mich zu Mark, vor die Kochinsel. Max und Anton kamen rein und setzten sich zu mir,

" Was macht ihr hier?"fragte ich vorsuchtig

"Mark hat uns eingeladen" Max lächelte mir freundlich entgegen,

"Ich muss nochmal kurz weg, bis später" sagte Mark in den Raum und griff Anton am Ellenbogen und nahm ihn mit.

"Hast du geweint?
Katharina? Ich habe gesehen was passiert ist! Ich habe gesehen was Jeremy dir angetan hat! Soll ich dir helfe...."

"Tja, Max. Du heißt doch Max? Dann musst du wohl dein Mund... halten oder sie stirbt."  Jeremy kam um die Ecke und zuckte mit den Schultern.

"Damit wirst du nicht durchkommen." Max zischte die Worte wütend, ich hatte ihn nie so gesehen. Jetzt stand er auf und wollte näher an Jeremy ran, doch ehe er ihn erreichte, wackelte dieser zynisch mit dem Zeigefinger und genau jetzt kam Anton und Mark zurück. Max warf ihm einen letzten bösen Blick zu, drückte kurz meinen Arm und ging Richtung Bad, Jeremy stand, mal wieder unbemerkt hinter mir und zischte mir mit einem dunklem grinsen auf den Lippen,

"Ich werde ihn töten müssen." zu und drehte sich um und ging. Mark kam zwei Sekunden später in die Küche, doch ich bekam nichts mehr mit. Er darf ihm nichts tun! Er durfte Max nicht töten.

Kidnapper in Love?- Der Wolf und das RehWo Geschichten leben. Entdecke jetzt