6#Exit

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(Bild von Marcel)

Ich öffnete mühsam meine Augen und sah von unten auf ein Gesicht. Ich bewegte mich vorsichtig und der Schmerz klang wieder auf. Ich setzte mich auf und sah Mark an, ich war auf seinem Schoß gelegen und er war eingeschlafen. Ich tastete meinen Rücken ab und fand zahlreiche wunde Punkte, aber bis auf ein paar Kratzer war nichts zu finden. Ich versuchte so leise es ging aufzustehen, ich verstand Mark einfach nicht. Erst ist er so lieb, fürsorglich und zuvorkommend und dann geht er wieder die Decke hoch.
Ich starrte ihn an und konnte nicht mehr wegsehen, denn sein Shirt spannte über den Oberarmen und seine Bauchmuskeln zeichneten sich ab. Seine braunen Haare waren total zersaust und sein Mund stand offen.
"Du starrst." Ich zuckte zusammen und hörte mein Herz in den Ohren pulsieren.

"Du Arsch! Willst du das ich an einem Herzinfarkt sterbe?" Sagte ich und drückte meine Hand an meine Brust, da wo mein Herz sein müsste.

Er stand auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen.

"Wie geht es dir?"

Sagte er und sah mich besorgt und verschlafen an.
"Warum bist du so? Warum tust du mir das an? Warum macht es dir nichts aus das ich seit 2 Nächten nicht schlafen kann, weil deine 3 Idioten jedes Mal gegen die Tür schlagen sobald ich 2 Sekunden schlafe, warum macht es dir nichts aus das ich gefoltert werde? Warum aber macht es dir was aus wenn sich einer deiner Gorillas einen Spaß mit mir gönnt?" Fragte ich ihn und wurde hinten hinaus immer lauter bis ich beinahe schrie. Er sah zu Boden und dann sah er mich wieder mit diesem Lausbubenblick an,

"Oh nein! Ich werde nicht schwach nur weil du diesen Blick aufsetzt." Ich lief Richtung Tür, naja also laufen konnte man es nicht nennen, machte diese auf und sah aus dem Augenwinkel Gorilla 1

"Wo willst du hin?!" Fragte er mit einer tiefen Stimme.

"In meine Zelle".

*

Ich klatschte die Tür hinter mir zu und setzte mich bockig, wie ein Kind, auf den Boden.

Ich saß ewig auf dem kalten Boden und überlegte. Ich werde ihnen nicht sagen wo die Stadt ist. Egal was sie machen, das heißt ich werde hier noch ewig sein. Aber was wenn sie mich wieder holen? Was wenn er diesmal noch weiter geht? Was wenn ich es nicht mehr aushalte? Er wird so weit gehen wie er muss um es aus mir heraus zu bekommen. Da blinkte mir, wie in diesen coolen alten Zeichentrickfilmen, eine Glühbirne über dem Kopf auf. Was wenn ich ihm irgendeine Stadt sagte die es nicht gab? Ich verwarf die Idee wieder, denn wenn es diese Stadt doch gab, ich meine bei den Amis gab es ja wirklich alles, dann wird er womöglich diese unschuldigen Menschen umbringen und er würde herausfinden das es die falschen waren und mir mehr wehtun als je zuvor.
Die Tür ging auf und riss mich aus den Gedanken. Brian trat ein und sah mir mit einem Feilchen und einer aufgeplatzten Lippe entgegen.

"Jetzt bist du ja noch hässlicher als vorher" sagte ich und grinste. Er stellte mir ein Tablett mit Essen hin und ging, doch bevor er ging sagte er mit einem verschwörerischen lachen

"Wenn du gegessen hast macht der Boss da weiter wo er gestern aufgehört hat." Da ging er endgültig und lies mich mit meiner, auf mich zurauschenden, Welle aus Angst allein.

Ich nahm das Tablett in die Hand und überlegte ob ich es wirklich essen sollte, wenn sie etwas hinein getan haben? Mein Magen schrie mich gerade aus vollem Leibe an und es kostete mich wahnsinnig viel Überzeugungskraft ihn zu besänftigen. Ich stellte das Tablett wieder zurück und setzte mich wieder in die Ecke.
Ich könnte versuchen mich an die Wand neben der Tür zu drücken und an ihm vorbei zu rennen aber wohin? Das hab ich schon mal versucht und habe nichts erreicht außer einen Schlag in die Rippen. Ich zeichnete in meinem Kopf einen Plan wo ich schon überall war, der "Folterraum", der "Marks Wutausbrüche vs. ich verbinde deine Wunden" -Raum, die Ausgänge die ich schon ausprobiert hatte und der Gang zu meiner Zelle. Ich dachte Fieberhaft nach, in dem gleichen Gang gab es noch eine Tür aus der die Gorillas immer rauskamen. Da sollte ich nicht hin, ich glaubte nicht das es dort einen Ausgang gab. Ich werde einfach suchen müssen. Ich stand auf und drückte mich an die Wand neben der Tür und spürte die kleinen blauen Flecken und Blutergüsse an meinem Rücken doch ich ignorierte es. So stand ich mindestens fünf Minuten da, überlegte ob ich es tun sollte oder nicht. Mir schlug das Herz und ich konnte das Blut in meinen Ohren rauschen hören. Da ging die Tür auf und Brian trat in das Zimmer, ich sprang los und stürzte aus der Tür. Ich rannte los, in die entgegen gesetzte Richtung. Mich durchzuckte der Schmerz doch ich rannte weiter, ich rannte durch eine Tür und hörte bereits hinter mir die Schreie und Rufe. Ich rannte weiter und stoß einen Raum auf. Was ich sah lies mich aussetzten, mein Herz machte einen riesigen Sprung und blieb dann kurze Zeit stehen. Vor mir lag ein Haufen, ein Haufen aus menschlichen Leichen. Manche hatten nicht mehr viel von ihrem Körper übrig, anderen war der Schreck vor dem Tod noch anzusehen. Der Gestank in diesem Raum war beißend und ich merkte erst jetzt das ich weinte. Da riss mich die Erkenntnis, das ich weiter musste, aus den Gedanken und ich sprang zur Tür wieder heraus. Ich rannte einfach gerade aus. Keine Türen wurden mehr geöffnet. Das Bild aus dem Raum blitzte immer wieder vor meinem Inneren Auge auf, mir stieg Galle nach oben, doch ich hatte keine Zeit mehr.
Vor mir sah ich ich eine große Flügeltür mit der Überschrift "Exit", echt jetzt?, ich rannte auf sie zu und drückte dagegen. Doch sie war abgesperrt und stattdessen erklang nur eine laute Alarmglocke. Jetzt war ich geliefert. Es gab kein Ausweg, ich war in der Falle und sie wissen jetzt wo ich bin. Ehe ich mir auch nur überlegen konnte was ich tun könnte kamen die drei Gorillas in den langen Gang, allen vorweg der Schmierlappen. Er blickte mich durchbohrend an und ich sah ihm entgegen. Ich hob das Kinn und hielt seinem Blick stand. "Oh süße, warum machst du nur Probleme? Es ging so einfach. Außerdem bin ich , zu deinem großen Pech, ein Freund von Bestrafung und diese zusammen mit dem was ich eigentlich tun wollte, wird sehr wehtun." Er sah mich an und man sah in seinen Augen wie er sich darauf freute.
Ich werde ihm nichts sagen. Und nächstes mal finde ich einen Ausgang.

Hey Leute schaut doch mal bei meiner Freundin sophia_gast_ vorbei. Ihre Geschichte "Sometimes...." ist ähnlich wie das hier geschrieben und handelt von einem Mädchen das warscheinlich das schlimmste im Leben ertragen muss.
Schaut mal rein sie ist echt toll.♡
Freut mich das ihr dran bleibt ♡♡
Louisa♡

Kidnapper in Love?- Der Wolf und das RehWo Geschichten leben. Entdecke jetzt