Kapitel 15

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Nachdem wir uns wieder gelöst hatten machte Jan sich auf den Weg nach Hause und ich ging hoch in unsere Wohnung. Ich klingelte, da ich meinen Schlüssel in der Eile heute Morgen vergessen hatte. Die Person, die mir die Tür öffnete grinste mich an: „Na Kleiner auch mal da?" „Tobi!", rief ich und sprang förmlich in seine Arme. Auch er schloss mich in seine Arme. „Ich hab dich vermisst, Bruder", nuschelte ich. „Ich dich auch, Kleiner", antwortete er.

Wir hatten uns gelöst und saßen nun mit unserer Mutter im Wohnzimmer und aßen Kuchen. „Und Brüderchen, alles gut bei dir?", durchbrach er die Stille. Ich verschluckte mich an meinem Kuchen und sah dann zu meiner Mutter. Ihr Blick sagte mir, dass sie es ihm nicht gesagt hatte. „Ja, alles super", log ich, aber obwohl, es ging mir besser, seitdem Jan da ist. Ich hab ihm schon echt viel zu verdanken. Ich wurde durch eine Hand vor meinen Augen in die Realität zurückgeholt. „Hä, was?", fragte ich. „Ich hab dich was gefragt", lachte mein Bruder mich an. „Ähm sorry, war in Gedanken... was hattest du denn gefragt?", fragte ich. „Wer das da unten eben war, hab ich gefragt", sagte er immer noch lachend. „Äh, niemand", log ich, keine Ahnung warum ich das tat. „Wie niemand sah das nicht aus, jedenfalls umarme ich nicht mir völlig fremde Menschen und erstrecht nicht so lange", sagte er und grinste. Die Welt musste mich doch heute echt hassen. „Achso, das war Jan, ein Freund", sagte ich schnell. „Achso, sah nett aus", sagte er und wand sich dann an meine Mutter. Dem Gespräch der beiden hörte ich nicht mehr zu. Jan war mehr als nett, er war der beste Mensch, den ich kannte. Er war vom Herzen gut und hatte keine Fehler in meinen Augen, nicht so wie ich. What? Was dachte ich da bitte für einen Müll?!

Gegen 00 Uhr lag ich in meinem Bett und mein Tobi auf einer Luftmatratze neben meinem Bett. Für einige mag das zwar komisch klingen, aber wir hatten schon immer ein sehr gutes Verhältnis und deswegen wurde es mir immer unangenehmer ihn anzulügen. „Andre? Schläfst du?", durchbrach er die Stille. „Nein", gab ich nur von mir. „Ist wirklich alles gut bei dir?", fragte er. „Ähm, ja, natürlich", log ich wieder. „Ich glaub dir nicht, ich kenn dich, du bist mein Bruder, ich dachte bloß vorhin, dass du es vielleicht vor Mama nicht sagen wolltest", sagte er erneut. Obwohl es mir echt schwer fällt darüber zu reden, fing an ihm alles zu erzählen.

Während ich erzählt hatte, hatte sich mein Bruder neben mich gesetzt. Nachdem ich geendet hatte, zog er mich in seine Arme und ich begann mal wieder zu heulen. Es war mir in diesem Moment auch nicht peinlich vor meinem Bruder zu heulen. „Und dieser Jan ist der, mit dem du heute unterwegs warst?", fragte er. Ich nickte. „Da hatte ich wohl nicht unrecht, dass er nett ist", lachte er, „und diese Melina... was denkst du von ihr?", fragte er. „Naja, irgendwie glaube ich ihr, dass es ihr wirklich leid tut und naja, mal sehen wie es weiter geht", sagte ich. „Das wird schon, Brüderchen, und bei Gelegenheit stellst du mir Jan mal vor, okay?", fragte er. Wieder nur ein nicken meinerseits. „So, lass uns schlafen, es ist schon spät", sagte er. Er legte sich zurück auf die Luftmatratze und bald schlief ich ruhig ein.

Ende Kapitel 15


Und dann kamst du... ~JandreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt