Kapitel 11

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Das nervige Piepen meines Weckers ließ mich erwachen. „Noch fünf Minuten", grummelte ich. Ich will nicht aufstehen, doch gleich würde meine Mutter reinkommen und mich wecken. Gerade als ich den Gedanken zu Ende gedacht hatte, kam auch schon meine Mutter rein. Wenn man vom Teufel spricht, dann ist er nicht weit, dachte ich. „Guten Morgen mein Schatz", sagte sie Lächelnd und machte die Jalousie meines Fensters hoch. Sofort kam die Sonne in mein Zimmer und die Helligkeit blendete mich. „Du musst jetzt aufstehen. Heute ist doch schon Freitag, morgen kannst du ausschlafen", sagte sie. Ich kann sie echt beneiden für ihre Fröhlichkeit am Morgen. Langsam verließ ich mein warmes Bett und machte mich auf den Weg ins Badezimmer. Dort spritze ich mir etwas Wasser ins Gesicht und putzte Zähne. Als ich damit fertig war machte ich meine Haare und ging nach unten um zu Frühstücken. Dort sah ich auch das erste Mal auf mein Handy. Zwei Nachrichten von Jan. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, ein ehrliches, wie ich es lange nicht mehr hatte. In den Nachrichten stand: ‚Guten Morgen ^^ Ich bin gleich da :D' Hastig aß ich mein Essen auf und schnappte mir meine Schul und meine Sporttasche. Heute hatten wir schwimmen. Wie ich es hasste. Mein Körper war nicht so ansehnlich wie die der anderen. Ich war dünn und hatte kaum Muskeln. Damit zog ich immer wieder Blicke auf mich.
Ich verabschiedete mich von meiner Mutter und ging aus dem Haus. Vom weiten sah ich Jan, wie er auf mich zukam.

„Guten Morgen", sagte er und Umarmte mich zur Begrüßung. Kurz verkrampfte ich, denn ich war Körpernähe immer noch nicht so gewöhnt und wenn war sie meistens nicht positv, doch dann erwiderte ich die Umarmung und schloss kurz die Augen.

Wir kamen an der Schule an und gingen sofort zum Klassenraum. 1. Stunde Latein. Ich freue mich. Nicht. Jan war besser in Latein und half mir ab und zu, damit ich mündlich wenigstens etwas besser dastand. Nachdem ich diese langweiligen 45 Minuten hinter mich gebracht hatte, hatten wir eine Stunde Mathe. In diesem Fach konnte ich immerhin etwas, auch wenn es nur für ne solide drei reichte war ich eigentlich relativ zufrieden. In der großen Pause wurde ich nervös. Gleich hatten wir das erste Mal schwimmen nach zwei Jahren. Ich war mir sicher, dass sie mich wieder auslachen würden. „Hey Andre. Andre? Alles okay?", riss mich Jan aus meinen Gedanken. „Ehm Ja, war nur in Gedanken", sagte ich. „Ja, hab ich gemerkt. Wir haben Pause", sagte er leicht lachend. Ich gab nur ein „Oh" von mir. „Zeigst du mir wo die Schwimmhalle ist?", fragte Jan mich daraufhin. Ich nickte nur und wir machten uns auf den Weg.

Nachdem unser Lehrer, Herr Groß, uns die Schwimmhalle aufgeschlossen hatte, sollten wir uns umziehen und in die Schwimmhalle gehen. Jan und ich setzten uns auf die Wärmebänke. Die anderen hielten etwas Abstand von uns außer ein Mädchen. Melina. Okay? Sie setzte sich neben Jan. Irgendwie fand ich das nicht so toll. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als mein Sportlehrer anfing zu sprechen: „Guten Morgen liebe Schüler. Dieses Jahr haben wir das Vergnügen Schwimmunterricht zu machen." Juhu ich freue mich. Nicht. „Wir werden erstmal ein bisschen wiederholen. Brustschwimmen und Rückenschwimmen. Geht euch jetzt duschen. Außer du." Er zeigte auf Jan. „Dich kenne ich noch nicht." Alle standen auf, doch ich wollte auf Jan warten, doch Herr Groß meinte ich solle gehen.
„Na Schiebler? Dein Beschützer nicht da?", fragte Viktor angriffslustig. Ich senkte meinen Blick. In diesem Moment merkte ich, wie abhängig ich von Jan war. Auf einmal rutschte ich weg, doch bevor ich mein Gleichgewicht wieder stabilisieren konnte, wurde ich geschupst und landete unsanft auf den kalten Fliesen der Dusche. Autsch. Alle um mich herum lachten mich aus. Mir schoss das Blut in den Kopf. „Was gibt es da zu lachen?!", hörte ich eine laute Stimme. Jan. Er kam auf mich zu und half mir hoch. „Alles okay?", fragte er liebevoll. Ich nickte nur.

„So! Das wars für heute. Wer nochmal vom Sprungturm springen will, kann das machen, die anderen können duschen gehen", sagte Herr Groß. Eigentlich wollte ich so schnell wie es ging wieder in meine Klamotten, doch Jan sah mich bittend an: „Wollen wir nochmal springen gehen?" Ich schüttelte den Kopf. Er sah etwas traurig aus, doch dann sagte ich: „Ich warte auf dich, du kannst springen." Sofort zierte ein Lächeln sein Gesicht und er ging los zum Turm. Ich setze mich an den Beckenrand und sah ihm zu. Ich muss zugeben er hatte einen sehr muskulösen Körper und ein Sixpack. Das merkten auch die Mädchen, denn auch sie sahen ihm zu. Jan stand oben am drei Meter Brett und wollte springen. Er nahm Anlauf und sprang dann mit einem Salto ins Wasser. Alle Mädchen jubelten und auch ich lächelte leicht.

Nachdem wir uns geduscht und abgetrocknet hatten wollten wir gerade das Schwimmbad verlassen, doch wir hörten eine weiblich Stimme, die rief: „Wartet mal!"

Ende Kapitel 11


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Und dann kamst du... ~JandreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt