Kapitel 30

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„... ich bin achtzehn Jahre alt und wie du vielleicht weißt gehe ich in die zwölfte Klasse", stellte er sich bei mir vor. „Ich bin Andre, sechzehn Jahre alt und gehe in die 10. Klasse", stellte auch ich mich auch vor. Irgendwie war alles ziemlich verkrampft. „Ja, ich hab schon viel von dir gehört, Jan hat mir schon viel erzählt", sagte nun er. Was Jan ihm wohl alles von mir erzählt hat? Ich schob den Gedanken wieder bei Seite und überlegte, was ich ihn noch fragen könnte. „Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?", fragte ich nach einer Zeit der Stille. „Naja, wir haben uns halt schon das ein oder andere Mal in der Schule gesehen...", begann Jan. „... und dann haben wir uns vor drei Wochen am Rhein gesehen. Er saß dort und schaute aufs Wasser. Was hast du da eigentlich gemacht?", fuhr Jake fort. „Ähm... erzähle ich ein anderes Mal... auf jeden Fall hat Jake mich dann über Instagram Direkt angeschrieben nachdem wir uns noch ein paar mal beim boarden gesehen haben und ja... dann haben wir halt miteinander geschrieben", erklärte Jan weiter. Irgendwas war doch komisch... wieso wollte Jan nicht sagen, was er am Rhein gemacht hatte. „Dann haben wir uns ein paar Mal verabredet und dann haben wir uns in einander verliebt", sagte nun Jake. „Und jetzt sind wir seit knapp einer Woche zusammen", endete Jan und gab Jake einen Kuss. Ich musste weg sehen... ich konnte einfach nicht mit ansehen, wie er jemanden küsst. Irgendwas in mir sträubte sich dagegen. „Andre...? Alles okay?", holte mich Jans fragende, einfühlsame Stimme zurück in die Gegenwart. „Ähm.. ja klar", wehrte ich ab. Jan sah mich nachdenklich an. „Ich sollte gehen. Muss noch mit meiner Mum weg", log ich. „Hm... okay...Treffen wir und morgen früh wieder und gehen gemeinsam zur Schule... wie früher...?", fragte er mich. „Ja, machen wir", sagte ich und irgendwie freute ich mich, dass er mich das gefragt hatte. Die Lüge war aber notwendig, denn ich musste einfach weg. Und anders wusste ich nicht, wie ich es anstellen sollte ohne Jan zu verletzten. Ich hasste es zu lügen.

An der Tür angekommen verabschiedete ich mich mit einem Handschlag von Jake und mit einer Umarmung von Jan. Dann verließ ich Jans Haus. Als ich mir sicher war, dass die beiden außer Hörweite waren kramte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und rief Melina an.

„Hey, Melina hier", meldete sie sich.

„Ich muss mit dir reden... Hast du Zeit?", fragte ich.

„Ähm... eigentlich wollte ich gerade ein neues Video drehen"

„Oh... okay..."

„Ist aber egal, komm vorbei, dann reden wir"

„Bin in 15 Minuten da"

Dann legte ich auf.

Ich holte schnell mein Longboard von zuhause und machte mich dann damit auf den Weg zu Melina. Als ich bei ihr ankam klingelte ich. Ich hörte schon das Bellen von Nacho, der auch gleich, nachdem Melina die Tür geöffnet hatte an mir hochsprang. Zur Begrüßung umarmten wir uns. Dann gingen wir hoch in ihr Zimmer. Wir setzten uns auf die Couch. „Also was willst du mir erzählen?", fragte sie mich...

Und dann kamst du... ~JandreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt