Kapitel 27

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PoV Stegi

"In welchen Film würden Sie gerne gehen?"
Ratlos standen Palle und ich an der Kinokasse. Welcher Film? Gute Frage. Darüber hatten wir uns schlauerweise noch gar keine Gedanken gemacht.
"Ähm, also", stotterte Palle und sah mich fragend an. Unwillkürlich zeigte ich auf ein Plakat, auf dem das Cover irgendeines Science Fiction Films zu sehen war. Palle nickte zustimmend und wandte sich dann wieder an die Kassiererin, welche schon ungeduldig auf unsere Entscheidung wartete. "Wir würden gerne in... den Film da gehen..!" Die Frau an der Kasse zog erst eine Augenbraue hoch, schien dann aber zu verstehen und druckte die Karten. Zufrieden reichte ich ihr das Geld, da ich beschlossen hatte für uns Beide zu bezahlen. Das war das Mindeste was ich tun konnte, nachdem Palle mir immer so half.
Als wir dann auch endlich Popcorn und Getränke hatten, stellten wir fest, dass wir noch 15 Minuten warten mussten, bis der Kinosaal geöffnet wurde, also stellten wir uns etwas abseits der Menschenmassen um uns die Zeit zu vertreiben.
"Hast du eigentlich eine Ahnung worum es in dem Film geht?", fragte Palle mich nach einer Weile. Ich überlegte kurz. "Nö, nichtmal ansatzweise", grinste ich dann, woraufhin wir Beide lachten. "Gut, dann lassen wir uns überraschen. Hauptsache du wirst abgelenkt", meinte mein bester Freund. Ich lächelte ihn dankbar an. Womit hatte ich ihn eigentlich verdient?

PoV Tim

"Tim?"
Genervt drehte ich mich um, als ich diese Stimme hörte. Was wollte Julian denn jetzt schon wieder von mir?
"Was ist?", brummte ich und warf einen Blick auf meine Uhr, um zu sehen wie lange ich noch auf meinen Bus warten musste. Der Unterricht für heute war vorbei und ich wollte einfach nur noch nach Hause. Der Tag war anstrengend gewesen. Ständig war Stegi mir über den Weg gelaufen und ich musste mir irgendeinen neuen Spruch einfallen lassen, den ich ihm reindrücken konnte. Denn seit heute war in den Pausen wieder meine halbe Klasse um mich versammelt. Auf Dauer konnte das ganz schön nervig sein. Es reichte mir, wenn sie mir aus weiterer Entfernung sagten, wie toll sie mich finden. Trotzdem war es mir so lieber, als wenn sie wieder an mir zweifeln würden.
"Kommst du noch mit uns irgendwohin?", fragte Julian mich. Erst jetzt sah ich ihn an und bemerkte, dass hinter ihm 3 seiner Freunde standen. Innerlich verdrehte ich direkt die Augen, fragte dann aber: "Wohin?" "Ja, halt... keine Ahnung würden wir dann noch entscheiden...", stotterte Julian. "Musst schon genauer sein", meinte ich und drehte mich zu Rafael und Tobi, welche neben mir standen. Ich hoffte Julian würde einfach abziehen, doch dann sagte er: "Kino! Wir wollen ins Kino gehen!"
Skeptisch drehte ich mich wieder zu ihm. "Welcher Film?" Auf einmal meldete sich Rafi zu Wort. "Also wenn ihr in diesen neuen Actionfilm mit Jason Statham geht, komme ich mit." Julians Augen leuchteten auf. "Ja! Da wollten wir rein gehen! Was hälst du davon, Tim?" Ich überlegte. Jason Statham? Hörte sich eigentlich gut an. Ach, was solls. Wieso eigentlich nicht. "Okay, meinetwegen", meinte ich dann und sah augenblicklich wie Julian sich freute. Ich verdrehte die Augen. Der Typ und seine Anhänglichkeit wurden langsam nervig.

Eine knappe halbe Stunde später standen wir an der Kinokasse. Es war relativ voll, doch wir hatten Glück und mussten trotzdem nicht lange anstehen. Schließlich hielten wir die Karten in der Hand und machten uns auf zum Popcornverkauf. Als wir dann dort in der Schlange standen, laberte Julian mich die ganze Zeit voll. Ich hörte nur mit einem Ohr zu. Dieser Junge erzählte echt nichts Spannendes. Gelangweilt lies ich meinen Blick durch die Menschenmassen schweifen.
Auf einmal erregte ein mir bekanntes Gesicht meine Aufmerksamkeit. War das nicht... Patrick?
Ich stöhnte genervt auf. Wenn er hier war, dann war... Schon entdeckte ich die blonden Haare. Im Ernst jetzt? Musste der mir echt auch noch hier über den Weg laufen?!
Doch... was war das? Irgendwas war anders an ihm. Nachdenklich musterte ich ihn.
Dann wusste ich, was es war.
Er lachte.
Ich hatte ihn noch nie lachen gesehen. Verwundert beobachtete ich das Geschehen. Er hatte mich noch nicht bemerkt.
Obwohl er in einiger Entfernung stand, konnte ich ihn bis hier hin hören. Er hatte ein hohes, delfinähnliches Lachen. Seine Augen strahlten, und sein gesamter Gesichtsausdruck schien glücklich. Irgendwie... niedlich.
Moment, was? Schnell schüttelte ich den Kopf und verdrängte was ich grade gedacht hatte.
Dann sah ich wieder zu ihm. Sein Lachen hatte etwas Ansteckendes, denn auch Patrick lachte.
"Tim?", riss mich Julians Stimme aus meinen Gedanken. "Wieso lächelst du auf einmal?"
Verwirrt sah ich ihn an. Erst dann bemerkte ich, dass ich tatsächlich zu lächeln schien. Aber... wieso?
"Ich... äh... find's nur cool, dass wir in diesen Film gehen", stotterte ich und fügte schnell hinzu: "Jason Statham ist halt einer meiner Lieblingsschauspieler." Sofort stimmten mir die anderen zu und schon war das Thema wieder beim Film angekommen. Erleichtert atmete ich aus. Ab dann vermied ich es noch einmal zu Stegi und Patrick zu schauen. Was war nur los mit mir?
Als wir endlich das Popcorn in den Händen hielten, dauerte es noch ein paar Minuten bis wir in den Kinosaal durften. Also entschied ich mich nochmal kurz zur Toilette zu gehen. "Bin gleich wieder da", sagte ich zu den anderen und machte mich auf den Weg.

Das kühle Wasser lief über meine Hände. Ich atmete tief ein und aus. Dass Stegi hier war lies mir keine Ruhe. Für heute hatte ich genug von ihm. Würden die anderen ihn bemerken, müsste ich mir wieder irgendwas einfallen lassen. Doch so langsam gingen mir die Sprüche aus. Dann musste ich es halt anders regeln.
Schon wieder regte er mich auf und ich wurde wütend. Wenn er mir jetzt über den Weg laufen würde, würde das nicht gut für ihn enden. Selbst Schuld. Musste er denn auch überall sein wo ich war?!
In diesem Moment ging eine Tür hinter mir auf und jemand kam aus der dazugehörigen Kabine.
Ich schaute in den Spiegel um zu schauen, wer dort war - und hielt in der Bewegung inne.
Das. konnte. doch. nicht. wahr. sein.
Es war niemand anderes als Stegi.
Als er mich sah blieb er wie angewurzelt stehen und sah mich geschockt an. Schnell wich er zurück. Doch weit kam er nicht denn schon hatte er die Kabinentür im Rücken. "W-was m-machst du hier?", stotterte er. Finster sah ich ihn an. "Das Gleiche könnte ich dich fragen", knurrte ich und ging langsam auf ihn zu. "Stalkst du mich etwa?" Hastig schüttelte er den Kopf.
Ich stand jetzt genau vor ihm und sah auf ihn herunter. Seine Hände zitterten. Ich schnaubte. Was ein Schisser.
Meine Fäuste ballten sich schon. Langsam holte ich aus.
Doch auf einmal fiel mein Blick auf sein Gesicht. Sein Blick war starr nach vorne gerichtet. Seine grünen Augen funkelten ängstlich. Von dem glücklichen Gesichtsausdruck von vorhin war nichts mehr zu sehen. Sein ansteckendes Lachen war komplett verschwunden. Wegen mir. Hm.
Auf einmal lockerte sich meine Hand unwillkürlich.
Irritiert stellte ich dies fest. Schon wieder war etwas mit mir geschehen, ohne dass ich es wollte. Erst das Lächeln vorhin und dann das hier. Wegen ihm.
Vorsichtig hob er den Kopf und sah mich an. Plötzliche Unsicherheit überkam mich.
Verdammt, was war denn heute los mit mir?!
Es reichte mir. Ich hielt es nicht mehr aus. Ich hätte nicht mit hier hin kommen sollen. Der Tag war viel zu anstrengend gewesen. Ich war völlig fertig.
"Musst du nicht... Hände waschen oder so?", entkam es mir auf einmal. Irritiert sah Stegi mich an.
Ich erwiderte seinen Blick für ein paar Sekunden. In diesem kurzen Augenblick war ich überfordert. Ich hatte keine Ahnung was mit mir los war und was ich machen sollte.
Kurz sah ich ihn noch an. Dann seufzte ich und trat einen Schritt zurück. Sein Blick wurde immer irritierter. Er stand immer noch an der gleichen Stelle und rührte sich nicht. "Na los, jetzt geh auch", sagte ich. Mit einer Mischung aus Misstrauen und Unsicherheit sah er mich an. Ich verdrehte die Augen. "Ehe ich's mir anders überlege." Dieser Satz schien zu wirken. Er löste sich aus seiner Starre. Kurz zögerte er noch, dann lief er mit Blick auf den Boden gerichtet an mir vorbei.
Das Wasser ging an und ich hörte wie er sich die Hände wusch. Ich drehte mich um. Während er sich die Hände abtrocknete warf er vorsichtig einen Blick zu mir. Ich konnte mir denken, was grade in seinem Kopf abging. Bestimmt fragte er sich, wieso ich ihn auf einmal laufen lies. Doch diese Frage konnte ich ihm ja selber nicht beantworten.
"Danke", hörte ich auf einmal. Es war leise, doch ich hatte es gehört. Unsicher sah er mich an, als hätte er Angst ich würde mich wegen dieses Wortes umentscheiden. Ich nickte schwach. "Jetzt geh schon."
Das lies er sich nicht zweimal sagen. Schnell lief er zur Tür.
Doch genau in diesem Moment öffnete sie sich. Augenblicklich wich Stegi zurück als er sah wer rein kam.

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Fieser Cut, es tut mir leid!!11
(Spätestens morgen kommt der nächste Teil, aber pscht.)

Gut, ich geh jetzt schlafen. Es ist schon wieder viertel vor 3. (Hups ._.)

Tschüüüüüüüüüüüüüüüss.

Liebe oder Macht? ~ Stexpert FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt