Kapitel 42 (1/4)

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Hallo und herzlich Willkommen,
mein Beileid wenn ihr tatsächlich noch da seid und euch das lange warten angetan habt.
Was soll ich sagen? Ihr kennt meine Entschuldigungen.
Daaafür kennt ihr aber nicht, wie es ist, wenn ich tatsächlich mal ein Special mache. (Habe ich erst 1458 Mal angekündigt und nie eingehalten.)
Ja, heute kommt tatsächlich ein Special, als Dank für 70.000 Reads!
Es besteht aus vier neuen Teilen, die alle heute im Laufe des Tages kommen, und am Ende gibt es keinen Cliffhanger. :3

Also dann, viel Spaß heute mit dem ganzen Zeug.
Danke, für über 70.000 Reads. ♥


PoV Stegi

Außer Atem rannte ich um die Ecke. So schnell wie es ging fuhr mein Blick in alle Richtungen, doch ehe ich entscheiden konnte, wo ich hin rannte, spürte ich einen festen Griff um meinen Arm.

Sie hatten mich eingeholt. Natürlich hatten sie das.

Marcels allbekanntes Lachen erklang, während er mich ruckartig gegen die hinter mir liegende Wand drückte. Ich schnappte nach Luft.
"Na, Stegi? Hast wohl gedacht du wärst schneller. Du lernst auch nie dazu, oder?"

Oh doch. Und wie ich das tat.
Ich hatte gelernt, dass ich es für einen gewissen Zeitraum schaffte, schneller als Marcel zu sein. Genügend Zeit, um ihn von Tim wegzulocken, welcher noch bis fünf Uhr beim Nachsitzen sein musste.

"Und? Wie ist's dir so ergangen, ohne mich?" Marcels Augen strahlten Kälte aus, während er grinsend von oben auf mich herab sah. Ich antwortete nicht.
"Immer noch so gesprächig wie früher, nicht wahr, Schwuchtel? Hast du dir denn inzwischen mal 'nen Typen geangelt? Oder will dich immer noch keiner?"
Ich presste die Lippen aufeinander und sah ihn aus finsteren Augen an.
"Ach, komm schon. Sag doch was. Ich bin extra für dich hierher gekommen."
"Du kannst mich mal", knurrte ich leise.
Marcel sah mich verwundert an. "Oho! Er ist mutiger geworden, hast du das gehört, Luis?" Luis, welcher etwas abseits stand und aufpasste, dass niemand kam, nickte nun grinsend. "Weißt du Luis, mutige Jungs vertragen auch mehr Schläge würde ich sagen, oder?" Luis nickte erneut. "Ganz deiner Meinung."
In mir zog sich alles zusammen. Kurz überlegte ich, vielleicht doch zu versuchen abzuhauen, doch dann erinnerte ich mich an die vielen Male, bei denen ich es versucht hatte und Marcel mich trotzdem eingeholt hatte.
Es war aussichtslos, und das würde die Sache mit Marcel auch immer bleiben.

"Ach, Stegi", sagte dieser nun. "Hab dich ja schon vermisst. Aber vor allem habe ich das hier vermisst..."
Ab dem Moment nahm ich alles wie in Trance wahr.
Marcel sagte irgendetwas zu Luis. Dass dieser mich einen Augenblick später an den Armen festhielt, spürte ich kaum.
Marcels Augen fixierten mich eindringlich, doch ich erwiderte seinen Blick nur leer.
Fast wie in Zeitlupe nahm ich wahr, wie sich sein Arm anspannte, seine Faust sich ballte und auf meine Magengegend zubewegte.
Erst, als der Schmerz mit ganzer Wucht durch meinen Körper ging, war ich wieder bei vollem Bewusstsein.

PoV Tobi

Unruhig trat ich von einem Fuß auf den anderen. Wo blieb Tim denn? Hatte er überhaupt vor zu kommen?
Immerhin ging es um Stegi. Aus welchem Grund sollte Tim ihm eigentlich helfen?
Ich verfluchte mich innerlich dafür, dass ich nicht besser nachgedacht hatte. Hätte ich nicht wen anders um Hilfe fragen können? Doch als ich genauer drüber nachdachte wurde mir klar, dass mir niemand anderes als Tim einfiel, der es vielleicht mit diesen Typen aufnehmen konnte.
Wieso wollte ich Stegi überhaupt helfen? Wenn Tim ihm etwas tat, half ich ihm doch auch nicht.
Anscheinend meldete sich gerade mein schlechtes Gewissen und versuchte meine Feigheit wieder gut zu machen.
Leider hatte ich bisher gar nichts erreicht, denn ich stand immer noch hilflos an der Ecke, während ich vereinzelt Sätze aufschnappte, welche von einem der Typen kamen. Wer zum Teufel waren die beiden eigentlich? Und wieso war ich mir so sicher, dass sie Stegi nichts Gutes tun wollten?
Vielleicht waren es einfach nur zwei Freunde von ihm, und die redeten halt immer so.
In diesem Moment erklang ein Schrei und bewies mir das Gegenteil. Stegi!
Vorsichtig sah ich um die Ecke.
Doch schnell nahm ich meinen Kopf wieder zurück. Das was ich gesehen hatte war ganz und gar nicht gut. Einer der Typen hielt Stegi fest, während der andere auf ihn einschlug. Verdammt.

Tim, wo bleibst du bloß?

Minuten vergingen und ich wagte es gar nicht nochmal um die Ecke zu schauen. Das was ich hörte reichte mir schon.

Als Tim immer noch nicht kam, gab ich die Hoffnung in ihn auf und beschloss die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Ich schritt um die Ecke und erstarrte bei dem Anblick der sich mir bot. Was waren das für kranke Typen?
"Ey!", rief ich. Augenblicklich hatte ich die Aufmerksamkeit auf mich gezogen. "Verdammt", zischte einer der beiden, während der andere nun langsam auf mich zu kam. Erst da realisierte ich, dass ich keine Chance gegen die beiden hatte.
In diesem Moment hörte ich Schritte hinter mir.

PoV Stegi

Schmerz. Nichts als Schmerz.
Alles tat weh. Meine Sicht verschwamm, doch ich versuchte dagegen anzukämpfen.
Die Geräusche um mich herum nahm ich nur noch gedämpft wahr, und ich war mir sicher, dass ich ohne Luis' eisernen Griff schon längst nicht mehr aus eigener Kraft gestanden hätte.
Wie konnte man nur so voller Hass sein, wie Marcel es war?
Nur ein einziger Gedanke hielt mich bei Sinnen.
Marcel und Tim hatten nicht aufeinander getroffen.
Dies war der einzige Lichtblick bei der Sache, wobei ich nicht wusste, ob es überhaupt noch schmerzvoller werden konnte.
Wann würde es endlich ein Ende nehmen?
Ein erneuter Schlag in mein Gesicht brachte mich zurück in die bittere Realität.
Meine Sinne wurden für einen Moment wieder schärfer, und somit hörte ich einen Augenblick später auch, wie plötzlich jemand etwas rief.
"Ey!"
Nein.
Ich kannte diese Stimme. Leider.
Marcel hielt inne und sah ebenso wie Luis, welcher mich immer noch festhielt, in die Richtung aus der die Stimme kam.
Vorsichtig wagte ich ebenfalls einen Blick und meine Vermutung bestätigte sich.
Ein paar Meter entfernt von uns stand Tobias. Sein Blick strahlte Entschlossenheit aus.
"Verdammt", zischte Marcel. Im nächsten Moment ging er auf Tobias zu. Augenblicklich erschien Unsicherheit auf dessen Gesicht , doch er wich nicht zurück.

Verdammt Tobi, lauf doch weg!

Tobi rührte sich keinen Millimeter, während Marcel ihm immer näher kam.
Ich wagte einen verzweifelten Versuch mich aus Luis' Griff zu befreien, doch dieser packte mich nur noch fester, was die Schmerzen nicht grade linderte.

Plötzlich nahm ich zwei Gestalten wahr, welche hinter Tobi erschienen. Marcel blieb stehen.
Und im nächsten Moment erkannte ich, dass mein größter Alptraum wahr geworden war.
Denn natürlich standen dort niemand anderes als Tim und Rafael.
Und somit war zwischen Tim und Marcel nur ein geringer Abstand. Doch dies genügte, um mein ganzes Leben zu zerstören.

*dramatische Pause*

Liebe oder Macht? ~ Stexpert FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt