Liebe oder Macht? ~ Stexpert FF

Kapitel 49

Wichtig: Bitte lest euch, bevor ihr dieses Kapitel lest, das Ende von Kapitel 32 durch (das, was kursiv gedruckt ist).

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"Mum?"
Seine Stimme klang kratzig, fast erstickt.

Seine Mutter sah ihn besorgt an.

Sie kannte den Ton in seiner Stimme. Sie kannte ihn.

"Ja, mein Schatz?"

Er schluckte hörbar. Es war ihm anzusehen wie sehr er gegen die Tränen ankämpfte, welche sich langsam in seinen Augen gebildet hatten.

"Ich... Die Schule... Der neue Schüler..." Nun konnte er es nicht mehr aufhalten.
Die Tränen flossen stumm über sein Gesicht.

Seine Mutter machte ein paar Schritte auf ihn zu. Sah ihn kurz an und schloss ihn dann in seine Arme.

Augenblicklich begann er zu schluchzen.

"Shht." Sie drückte ihren Sohn fester an sich, strich ihm beruhigend über den Rücken.

Als seine Atmung wieder gleichmäßiger ging, drückte sie ihn leicht von sich weg um ihm in die Augen sehen zu können.

"Was ist denn los, hm?"
Mit zitternder Stimme erzählte er ihr von dem letzten halben Jahr.

"...alle hassen mich auf einmal." Beendete er seine Erzählung leise.

PoV Tim

Mitten in der Nacht wachte ich schweratmend auf.
Die Luft in meinen Lungen fühlte sich stickig an, erdrückend.

Ich schaltete das Licht an.
Die Uhr, welche an meiner Wand hing, zeigte 03:44 Uhr an.
Unmenschliche Zeiten, um wach zu sein.

Es ging wieder los.
Die Träume kamen wieder.

Drei einhalb Jahre war es nun her, und noch immer kamen einmal im Jahr die gleichen Träume.

Es war die schlimmste Zeit.
Als würde ich alles wieder erleben.
Als würde ich alles erneut ertragen müssen.

Ich wollte nicht mehr schlafen. Ich wollte das alles nicht mehr.

Aber ich war nicht der einzige, der die Träume hatte.

Schon hörte ich ein Klappern im Flur, eine Tür, Schritte.

Schnell schaltete ich das Licht wieder aus, zog mir die Decke bis zum Kinn, schloss die Augen.

Einen Augenblick später öffnete sich die Tür meines Zimmers.
Ich hörte den Atem meines Vaters, spürte seinen Blick auf mir ruhen, während ich mich schlafend stellte.

Dann ein Seufzen.
Und die Tür schloss sich wieder.

Ich stieß die Luft aus.
Dann setzte ich mich wieder auf, griff nach meinem Handy, öffnete den Chat zwischen Rafi, Tobi und mir.
Seit letztem Jahr bestanden sie darauf, dass ich sie vorwarnte.
Mein Finger huschten über die Tastatur, tippten die wenigen Worte ein.

"Es ist wieder soweit."

PoV Tobi

Als mein Wecker um 06:00 klingelte, spürte ich bereits, dass etwas nicht stimmte.
Ein Blick auf mein Handy und ich erkannte, dass Tim in unsere Gruppe geschrieben hatte.

Ich wusste sofort, was los war.
Und gleichzeitig war ich froh, dass er uns tatsächlich geschrieben hatte.

Seine Träume schienen wiederzukommen.
Und damit kam seine schlechte Laune auch wieder, schlechter als sonst.