Kapitel 31 - Das Vorsingen

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COOKIE

Heute war das Vorsingen.

Ich war so unfassbar aufgeregt. Die Prüfungen hatte ich alle mehr oder weniger erfolgreich hinter mich gebracht, so dass ich mich jetzt vollkommen auf das Vorsingen konzentrieren konnte.

Ich hatte wirklich unfassbar viel geübt und trotzdem fühlte ich mich so gut wie nicht vorbereitet.

Mein Vater, meine Freunde und Justin versuchten mir etwas die Aufregung zu nehmen, aber wirklich erfolgreich waren sie damit nicht.

Ich stand in meinem Zimmer und betrachtete mich im Spiegel um mein Outfit zum gefühlt 10.000 mal zu überprüfen, aber ich wollte einfach einen guten Eindruck hinterlassen.

Dieses Vorsingen könnte alles ändern, es war eine große Chance und die wollte ich unter jedem Umstand nutzen und nicht versauen.

Mein Vater würde mich fahren und so versuchen mich noch etwas zu beruhigen, so dass ich vor lauter Aufregung nicht alles vergessen würde, was wir besprochen und geübt hatten.

Ich atmete tief durch, dann lief ich nach unten, denn wir mussten gleich los.

Meine Mutter und meine Schwester wünschten mir ganz viel Glück und versprachen mir die Daumen zu drücken, wofür ich ihnen unendlich dankbar war.

Mein Vater und ich stiegen in seinen Wagen ein, wir schalteten das Radio an und ich sang die belieben Lieder mit und machte dabei ein paar Stimmübungen. Meine Gitarre lag im Kofferraum, ich sah immer wieder in den Rückspiegel, auf den Koffer, in dem sie sich befand.

Ich sah auf meine Hände die total zitternden.

Ich hatte vor keiner meiner Prüfungen so Angst gehabt wie jetzt.

Ich sah auf mein Handy, dort waren lauter aufmunternde und ermutigende Nachrichten meiner Freunde.

Ich antwortete ihnen alle und las dann Justins süße Nachricht, in der er mir sagte, dass ich mir überhaupt keine Gedanken machen musste.

Er meinte, dass die Plattenfirma dumm wäre, wenn sie mich nicht nehmen würden. Tatsächlich half das ein wenig, trotzdem stieg meinen Aufregung wieder, als wir dem Gebäude näher kamen.

Innen waren sehr viele, die so wie ich diesem Plattenvertrag haben wollten. Ich versuchte nicht aus sie zu achten, sonst würde ich mich selbst noch mehr verunsichern.

Ich sah auf die Listen, die ausgehängt waren, auf denen stand, wann ich dran wäre.

Durch meinen Nachnamen, Johnson, befand ich mich ziemlich in der Mitte. Die ersten hatte schon das Vorsingen hinter sich gebracht, ich las mit den Zettel aufmerksam durch, der neben den Listen hing.

Dort stand, wie das Vorsingen genau ablaufen würde.

Man sollte sich kurz vorstellen, dann sagen was man sich von dem Vorsingen erhoffte und dann durften man auch schon loslegen mit singen.

Mein Vater und ich unterhielten uns über belangloses Zeug, so dass er mich noch etwas ablenken konnte. Ich war ihm so unendlich dankbar, denn sonst hätte ich die fast zwei Stunden Wartezeit niemals überstanden.

„Caroline Johnson."

Eine Tür am Ende des Flurs war aufgegangen und einen relativ junge Frau kam mit einer Liste in der Hand raus und sagte meinen Namen.

Ich erhob mich, umarmte meinen Vater fest.

„Du schaffst das Cookie, ich glaube ganz fest an dich!"

Sagte er und ich lächelt ihm dankbar zu, ehe ich nach meinem Gitarrenkoffer griff und zu der Frau lief.

Sie schenkte mir ein kurzes Lächeln und schüttelte mir dann kurz die Hand, ehe sie mich in den Raum ließ.

An einem Tisch saßen drei Leute, zwei Männer und eine Frau. Einer von ihnen war Ryan Thompson, den ich von etlichen Plakaten und Veranstaltungen kannte.

Ich lächelte und Mr. Thompson sagte.
„Hi, erzähl uns doch einfach kurz, wer du bist und was du von diesem Vorsingen erwartest."

„Hei ich bin Cookie und ich erhoffe mir, dass ich den Plattenvertrag gewinne um endlich meinen Traum in die Tat umzusetzen und alle zu zeigen, dass ich mehr die Tochter eines Musikproduzenten bin."

Er sah mich grinsend an und sagte.

„Das klingt doch ganz gut, dann zeig uns doch mal, was du kannst."

Ich grinste, holte meine Gitarre aus dem Koffer und lehnte mich an den hohen Hocker.

Ich hängte mir meine Gitarre um und legte meine Hand an den Steg, ich atmete tief durch und dachte nochmal an alles, was mir meine Freunde, Familie und Justin gesagt hatten. Ehe ich meinen Kopf von allem leerte, so dass ich mich einfach nur auf das Lied und meine Stimme konzentrieren konnte.

„Sometimes I feel like I don't have a partner Sometimes I feel like my only friend Is the city I live in, the city of angels Lonely as I am, together we cry I drive on her streets 'cause she's my companion I walk through her hills 'cause she knows who I am She sees my good deeds and she kisses the windy Well, I never worry, now that is a lie I don't ever wanna feel like I did that day But take me to the place I love, take me all the way I don't ever wanna feel like I did that day But take me to the place I love, take me all the way, yeah, yeah, yeah..."

Under the Bride von Red Hot Chili Peppers war schon immer eins meiner Lieblingslieder gewesen und nachdem ich viele Lieder ausprobierte hatte, hatte ich mich für diesen Song entschieden.

Ich legte alles in dieses Lied und gab mir so viel Mühe, wie ich selten tat. Ich wollte diesen Menschen einfach zeigen, dass ich mehr war, als ein „hübsches" Gesicht, so wie es viele Menschen dachte.

Ich war auch mehr als die Tochter von James Johnson und genau das galt nun zu beweisen.

Ich bete schon fast zu dem Gott, an den ich noch nie geglaubt hatte, dass ich das jetzt schaffen würde und eine Chance bekam. 

From Hate To LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt