Kapitel 9 - Sauer

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JUSTIN

War das heute ihr ernst gewesen?

Sie lies mich, MICH, einfach so stehen? Sie ließ mich stehen, als wäre ich irgendein niemand.

Ich hatte ihr das gegeben, was sich Millionen von Mädchen da draußen wünschten und sie gab es mir so leicht fertig zurück?! So als ob es NICHTS wäre!

Was beschäftigte mich diese Zicke eigentlich? Sie könnte mir im Grunde scheiß egal sein und absolut am Arsch vorbei gehen, aber aus irgendeinem, mir nicht bekannten, Grund, war sie es nicht.


Nachdem Cookie gegangen war hatte ich ihrer Schwester noch alles gezeigt. Sie hatte sich für ihre Schwester entschuldigt und ihr war das Ganze auch sichtlich peinlich gewesen. Es war wohl offensichtlich, dass ich mir das Ganze anders vorgestellt hatte. Ich gab niemanden einen Backstage Pass, damit diese Person mich stehen lies.

Es war schon sehr spät nachts, aber ich konnte trotzdem nicht schlafen. Ich lag in meinem Bett, neben mir schlief irgendeine, die ich nach dem Konzert auf gegabelt hatte. Jennifer oder Jessica ich konnte mich nicht wirklich erinnern.

Erstens hatte es mich nicht sonderlich interessiert, als sie ihn mir diesem Club gesagt hatte. Zweitens war ziemlich viel Alkohol im Spiel gewesen.

***

Am Morgen machte ich ihr ziemlich schnell klar, dass für mich das Ganze in der Nacht eine einmalige Sache gewesen war und ich nicht vor hatte mit ihr zu frühstücken oder sonst etwas.

Ich musste ihr nun wirklich nicht beweisen, dass ich ein guter Typ oder so war. Warum sollte ich mich auch für etwas ausgeben, was ich nicht war?

Oder besser gesagt, warum sollte ich es jemanden beweisen, der es nicht wert war ein anderes Ich von mir kennen zu lernen.

Sichtlich wütend verließ sie mein Haus, das interessierte mich aber nur minimal.

Ich zog mein Oberteil aus und meine Trainingshose an und machte mich auf den Weg in meinen Fitnessraum.

Ich begann mit ein paar Klimmzügen und hörte dabei Musik, danach machte ich Liegestützen und ein paar Push Ups auf der Bank.

Sport war immer noch der beste Weg um sich abzulenken und abzureagieren.

Ich konnte nur diese scheiß schönen blau grauen Augen nicht aus meinem Kopf bekommen.

Dieses Lächeln, welches sie mir, als sie von der Bühne ging geschenkt hatte, das war die ganze Zeit in meinem Kopf. Ich sah es wann immer ich aufhörte mich davon ablenken zu wollen.

Verdammt was hatte sie nur an sich?
Ich wollte sie umbedingt kennenlernen! Ich wollte dass sie mich mochte, aber warum?

Ich konnte fast jede bekommen, die ich wollte und jetzt musste ich mir genau die raussuchen, die mich verabscheute, wenn nicht sogar hasste.

COOKIE

„Sag mal Cookie, das gestern war einfach nur peinlich! Ich stand da wie die letzte Idiotin!"
Meine Schwester kam in mein Zimmer gestürmt, ohne anzuklopfen und begann sogleich mich anzumotzen.

Ich legte mein Buch zur Seite und sah meine tobende Schwester amüsiert an. Süß wie sie sich gerade aufregte, weil ich gestern ihren Schatz Justin einfach so stehen lassen hatte.

„Erstmal lernst du anzuklopfen, bevor du in mein Zimmer gestürmt kommst um mich anzuschreien und dann such dir bitte mal einen Grund, den man ernst nehmen kann. Ein Tipp dieser aufgeblasene Möchtegern Erwachsene ist keiner."

Sagte ich, als meine Schwester ihren kleinen Ausbruch unterbrach um Luft zu holen.

„Du hast alles kaputt gemacht, Caroline! Du hast alles ruiniert! Ich hatte eine Chance, die kaum ein Fan bekommt und du blöde Kuh machst mir alles kaputt!"

Spätestens als sie mich als Blöde Kuh beschimpfte wurde es mir zu blöd. Ich sprang von meinem Bett und sagte mit lauter und nun auch wütender Stimme.

„Sag mal hackt es bei dir? Ich fahre dich seit fast 2 Jahren zu jedem dieser Justin Bieber Dinger und jetzt wagst du es mich zu beleidigen du kleines, undankbare, verwöhntes Luder!"
Meine Schwester sah mich sauer an und wollte gerade zurück schreien, als sie von meiner Mutter unterbrochen wurde.

„Hei! Hörte beide sofort auf! Was soll denn das?!"

Sofort begannen meine Schwester und ich laut und durcheinander meiner Mutter, die natürlich kein Wort verstand, den Sachverhalt zu erklären.

Sie schloss genervt die Augen und sagte dann.

„Jetzt seid ihr beide ruhig! Bei eurer Erzählung blickt ja niemand durch! Mir ist es auch ziemlich gleich, wer was zu erst gesagt und wer wen zu erst beleidigt hat! Ich habe keine Lust, dass ihr euch die ganzen Feiern so angiftet. Und Sienna egal wie sauer du gerade bist, du nennst deine Schwester keine Blöde Kuh."

Ich streckte meiner kleinen Schwester kurz die Zunge raus.

„Und Caroline hör auf die wie ein kleines Kind zu benehmen, da ist ja wirklich wie im Zirkus hier."

Meine Mutter sah uns beide nochmal streng an, dann schob sie meine Schwester aus meinem Zimmer und schloss meine Zimmertür hinter sich.

Ich rollte mit den Augen und legte mich zurück auf mein Bett um mein Buch weiter zu lesen.

Aber ich konnte mich nicht wirklich konzentrieren, also gab ich es nach ein paar Minuten wieder auf.

Ich sah beschloss mein Zimmer zu verlassen und beschloss in das Musikzimmer meines Vaters zu gehen.

Er hatte dort einen riesigen Flügel von Fazioli, dieser Flügel hatte einen Wert von fast 100.000$.

Mein Vater hatte ihn gekauft, als er als Manager quasi seinen Durchbruch gehabt hatte. Er liebte diesen Flügel abgöttisch und ich konnte das absolut verstehen.

Mein Vater hatte früh begonnen mir das Klavierspielen beizubringen, wofür ich ihm sehr sehr dankbar bin, denn ich spielte seit dem ich denken konnte und ich will das auch wirklich nicht missen.

Klavier konnte ich mir Abstand am Besten, aber ich durfte auch viel rum probieren und für meine Eltern war immer klar gewesen, wenn eines ihrer Kinder keine Lust mehr hatte, dann würden sie auch nicht gezwungen werden.

Ich hatte also noch zahlreiche Instrumente ausprobiert, aber das Klavier war immer wieder mein Favorit gewesen.

Gitarre hatte mir auch immer viel Spaß gemacht, vor allem hat es mich begeistert zwischen Akustik und E-Gitarre zu wechseln. Der Bass war nie so mein Ding gewesen, auch Schlagzeug spielen hatte mir nicht wirklich lange Freude bereitet.

Ich schloss die Tür hinter mir und setzte mich an den schwarzen Flügel, ich sah, dass dort noch ein Stück war. Ich lächelte, denn ich kannte es nur all zu gut.

Ich legte meine Finger auf die Tasten und begann.

From Hate To LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt