Kapitel 6 - Ein Tag aus dem Leben eines Stars

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JUSTIN

„Hei Justin lass uns die Übung nochmal machen! Ein allerletztes mal und dann war es das auch schon für heute."

Ich sah meinen Trainer vollkommen entgeistert an, denn ich machte diese Übung nun schon zum Gefühl tausendsten mal und ich war langsam wirklich fertig.

Beklagen war aber nicht meine Art, also atmete ich tief durch und begann erneut.

***

Endlich konnte ich unter die Dusche, ich war vollkommen durchgeschwitzt, aber es war ein gutes Gefühl, wenn man sich so ausgepowert hatte.

Mit dem Handtuch um die Hüften lief ich zurück in mein Schlafzimmer und lies mich auf das große, bequeme Bett fallen.

Ich war so unendlich fertig, am liebsten würde ich schlafen, aber heute stand noch eine Probe an, also musste ich das mit dem schlafen verschieben.

Das Konzert war bereits in ein paar Tagen und ich konnte diese eine Choreographie immer noch nicht richtig. Hoffentlich würde ich das heute endlich schaffen, denn langsam wurde die Zeit knapp!

Ich fuhr mit durch die nassen Haare und tippte ein wenig auf meinem Handy rum, ich ging auf Instagram, mal wieder wurden mir tausende von Likes, Kommentaren und Markierungen angezeigt.

Ich scrallte etwas durch meine Benachrichtigungen. Ich erkannte ein paar Gesichter, denn es waren viele Bilder von dem Meet and Greet.

Das lag ja auch erst zwei Tage zurück.

Ich sah etwas auf die Namen, als mir einer auffiel.

Sienna_Johnson

Ich ging auf ihr Profil und erkannte Bilder von besagtem Meet and Greet. Ich likte das Bild und ging dann ihre Bilder durch.

Nach einer Weile kam ein Bild von ihr und einem Mädchen, dass ihr verdammt ähnlich sah.

Ich musste grinsen, das war ihre freche große Schwester.

Auf dem Bild sahen die beiden jedoch mehr als harmlos aus.

Sienna hatte ihre Schwester verlinkt und so konnte auch auf ihre Seite, ich hoffte, dass ihre Seite nicht auf privat gestellt war. Denn ich wollte wirklich wissen, wie dieser Teufel in Person sonst so war.

Die Seite war es nicht.

Ich sah mir ihre Bilder ebenfalls durch. Schnell fiel mir ihr ausgezeichneter Musikgeschmack auf, denn immer wieder postete sie Bilder von alten Schallplatten und Covern von Bands und Sängern wie Michael Jackson, Frank Sinatra und den Rolling Stones.

Ich grinste, als ein Bild kam, auf dem sie mit ihrer Schwester eine Grimasse zog.

Ich wollte gerade weiter durch die Bilder schauen, als ich angerufen wurde.

Ich ging ran, als ich Scooters Namen erkannte.

„Ja?"

Fragte ich und hielt mir mein iPhone ans Ohr.

„Hei Justin! Die Probe wurde auf 17:00 verschoben! Ich schicke dir einen Wagen, mit du nicht zu spät kommst!"

Ich rappelte mich auf und sah auf die ihr neben meinem Bett. Es war kurz vor 17:00, ich war weder angezogen noch hatte ich meine Haare gemacht.

„Ja ok."

Ich legte auf und sprang quasi von meinem Bett um meinen Kleiderschrank aufzureißen.

Ich holte schnell eine Jogginghose raus und ein einfaches weißes Shirt mit einem V-Ausschnitt.

Auch meine Schuhauswahl viel relativ schlicht aus, schnell griff ich nach einer Cap, denn dann konnte ich mir das Haare machen auch sparen.

Gerade als ich mein Deo und Parfum auftrug klingelte mein Handy. Das war bestimmt der Fahrer, der Bescheid sagen wollte, dass er da war.

Ich griff nach dem Handy und eilte die Treppe runter.

Manchmal wäre etwas Ruhe echt schön, aber das Konzert am Freitag war quasi der Abschluss von meiner kleinen Tour, die ich durch Amerika gemacht hatte.

Danach würde ich etwas mehr Luft haben, ich griff noch nach meinen Schlüsseln und dann verließ ich mein Haus.

Der schwarze Geländewagen stand in meiner Auffahrt und Norman wartete darauf, dass ich einstieg.

***

Pünktlich kam ich an der Halle an, wo erneut viele Paparazzi warteten, man sollte meinen man gewöhnt sich mit den Jahren an das alles und lernt damit umzuegehn, aber an manchen Tagen, da war ich so extrem genervt und überfordert.

Heute war so ein Tag, ich war einfach nur Hundemüde.

Das Jetlag machte mir noch etwas zu schaffen, ich war erst seit Samstag wieder in LA.

Nach der Landung hatte ich gleich zum Meet and Great gemusst und seit dem kaum Zeit zum ausruhen.

Mein Bodyguard und Fahrer Norman brachte mich zur Halle, in der ich nur zu gerne verschwand.

Ich wurde von allen begrüßt und als erstes nahm ich mir einen starken Kaffee, denn ich war noch viel zu verpennt.

***

Erst spät nachts waren wir fertig, alle schienen erleichterte zu sein, als Scooter und der Choreograph beschlossen, dass wir jetzt genug geübt hatten.

Ich war so unendlich müde und hatte das Gefühl auch im Stehen einschlafen zu können.

Manchmal war das alles hier kein Zuckerschlecken, aber ich liebte die Musik und mein Leben viel zu sehr um das Ganze aufzugeben.

„Machts gut!"

Verabschiedete ich mich und lief zusammen mit Norman zum Wagen, Scooter lief ebenfalls neben mir und zählte mir alle meine Termine auf, die ich jetzt in den nächsten Tagen noch hatte.

Aber um ehrlich zu sein war ich nicht gerade Aufnahmefähig im Moment.

„Hei Scooter bitte schicke mir die ganzen Termine einfach, ich bin einfach zu müde um das jetzt alles abzuspeichern."

Scooter sah mich an, dann klopfte er mir auf die Schulter und sagte.

„Ist gut! Schlaf dich aus!"

Ich nickte und brachte schnell das Stück zum Wagen hinter mich.

***

Wieder im Wagen sehnte ich mein Bett so sehr her. Ein wenig wünschte ich mir, dass dort jemand auf mich warten würde, zu dem ich mich einfach legen könnte und der sich dann an mich kuscheln würde und mit das Gefühl von Geborgenheit geben würde, dass ich so sehr vermisste.

Jemand, dem ich einfach sagen könnte, wie ich mich momentan fühlte.

Jemand, der einfach verstand, wie es war immer 24 Stunden, 7 Tage die Woche im Rampenlicht zu stehen.

Jemand der verstand wie sich ständig Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit anfühlte und welchen Druck das auf jemanden ausübte.

Jemand, der mich einen Moment diesen Stress vergessen ließ.

Früher hatte ich mit Selena darüber reden können, aber mit der war ich schon eine Weile nicht mehr zusammen und um ehrlich zu sein wollte ich das auch nicht mehr.

Das war aber eine andere und viel zu komplizierte Geschichte, für dich ich jetzt absolut zu müde war.

„Gute Nacht!"

Sagte ich zu Norman, als ich aus dem Wagen stieg und zu meinem Haus lief.

Ich schloss auf und verschwand innen, schnell aktivierte ich noch mein Sicherheitssystem und lief dann in die Küche.

Manchmal war es wirklich merkwürdig so ganz alleine in einem so großen Haus zu sein.

Vor allem wenn man bedachte, dass ich normalerweise immer von Menschen umgeben war. Wenn ich auf Tour war, wenn meine Freunde hier chillten und wenn ich irgendwo hin ging.

Es war aber auch entspannend mal ganz für sich zu sein. Trotzdem gegen die Gesellschaft von einer Person hatte ich nichts einzuwenden, denn was war bitte schöner, als heim zu kommen und zu wissen, dass da jemand auf einen wartet, den man liebt.

From Hate To LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt