Kapitel 2

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Ich kenne ihn doch!Aber woher nur?

Bevor ich weiter nachdenken konnte kam meine Mutter zur Tür und bat sie rein.Nachdem ich sie gegrüßt hatte,gingen sie ins Wohnzimmer.
Dieser Serkan begrüßte mich nicht,sondern lief einfach an mir vorbei,was zum Glück niemand mitbekam.

Besser so!Vielleicht sagt er ja einfach,dass er mich nicht heiraten will,dann enttäusche ich wenigstens meine Eltern nicht.

Ich ging mit meiner Mutter ins Wohnzimmer und saß mich gegenüber von Serkan hin.

Unsere Eltern fingen erstmal an miteinander zu reden und ich schaute einfach nur auf meine Hände, da ich nicht wusste was ich sonst machen soll.Aus dem Augenwinkel sah ich wie Serkan's Mutter ihn mit dem Ellenbogen leicht in die Seite schlug und unauffällig zu mir nickte.Er schaute sie genervt an,jedoch warf ihm seine Mutter einen strengen Blick zu,weshalb er aufstand und sich zu mir setzte.

"Ehm hi... ich soll mich ehm vorstellen und ein bisschen...mit dir quatschen und so",sagte er und kratze sich am Nacken."Also ja ehm ich bin Serkan".Mann war der nervös!

"Hi,ich bin Dilan",antwortete ich ihm.
Er nickte nur kurz und sagte erstmal nichts mehr."Wie alt bist du?Erzähl mal ein bisschen von dir",sagte ich dann nach einer Weile.

"Achso ja stimmt,sorry.Ich bin 21 Jahre alt und studiere.Ehm ich bin Kurde und ja.Eigentlich mache ich das hier alles nur aus Liebe zu meiner Mutter und ja",sagte er.
Da er mich nichts fragte drehte ich mich etwas genervt um und tat so als würde ich unseren Eltern zuhören.

Es vergingen Stunden und wir saßen immernoch alle im Wohnzimmer.

Ich will ihn nicht heiraten.Ich kann nicht.Ich kann nicht mein ganzes Leben damit verbringen mit jemandem verheiratet zu sein,den ich nicht mal kenne.Ich wollte schon immer Kinder haben und eine glückliche Familie werden.Aber ich könnte niemals mit Serkan Kinder haben und überhaupt eine glückliche Familie werden.Aber ich will auch nicht meine Eltern enttäuschen.Ich könnte es ja versuchen.Vielleicht wird alles am Ende gut und wir werden glücklich miteinander.

Ich wurde aufeinmal aus meinen Gedanken gerissen,als ich merkte,dass ich nickte und mir ein Ring an den Finger gesteckt wurde.Ich drehte mich etwas geschockt zu Serkan um und sah,wie auch er einen Ring um den Finger hatte,welchen er etwas traurig anschaute.Ich blickte hoch und sah wie unsere Eltern uns glücklich ansahen.

Oh mein Gott wie konnte ich das alles verträumen? Ich Idiotin habe sogar noch genickt.Jetzt bin ich mit Serkan verlobt?!

Ich spürte wie sich Tränen in meine Augen sammelten und stand schnell auf.Als ich bemerkte wie mich alle ansahen überlegte ich mir schnell eine Ausrede,bevor ich noch anfange vor ihnen zu weinen.

"Ich...ehm ich...ich muss kurz auf die Toilette.",sagte ich stotternd.Ich bekam nur noch die verwirrten Blicke meiner Eltern mit,als meine Sicht verschommen wurde,ich mich umdrehte und wortwörtlich aus dem Zimmer rannte.

Ich hörte nur noch wie sie gingen und meine Mutter sich für mein Benehmen entschuldigte und meinte,dass es mir nicht gut gehen würde.

***2 Wochen später***
Ich kann nicht glauben,dass ich tatsächlich mit Serkan geheiratet habe.Als Serkan vor einem schönen,großen Haus parkte stiegen wir beide aus.Ich hatte es zwar mit meinem riesen Brautkleid etwas schwer,aber hab es dann doch hingekriegt.

"Das ist jetzt unser neues zu Hause",sagte Serkan als er die Tür öffnete und wir beide reingingen.
Nach 5 Minuten hatte ich das ganze Haus gesehen.Es war traumhaft.
Direkt wenn man reinkommt muss man drei lange Treppen runterlaufen und ist dann im Wohnzimmer.
Rechts von der Tür war ein großes Sofa,welches gegenüber von dem Riesen Fernseher war.

Das Haus hatte ein Schlafzimmer,welches im oberen Teil des Hauses war, mit einem schwarzen Doppelbett und einem weißen Kleiderschrank der fünfmal so groß wie meiner war.Im Schlafzimmer war alles schwarzweiß gehalten.

Gegenüber vom Schlafzimmer war ein Badezimmer mit eine Badewanne und einem Spiegel vor dem sich ungefähr 6 Mädchen gleichzeitig fertig machen konnten.Dann gab es noch ein Gästezimmer,welches relativ groß war.Und die Küche erst.Sie war einfach ein Traum!Das ganze Haus war ein Traum.

Nachdem ich das ganze Haus gesehen hatte,ging ich ins Schlafzimmer und nahm mir aus dem Kleiderschrank eine Jogginghose,ein Top und frische Unterwäsche.
Unsere Eltern hatten schon all unsere Kleidung in die Schränke eingeräumt.

"Ich...Ich geh duschen",sagte ich etwas leiser als Serkan das Schlafzimmer ebenfalls betrat.
"Okey",antwortete er nur und saß sich dann auf das Bett hin.

Ich ging ins Badezimmer und duschte mich mit heißem Wasser welches meine Muskeln entspannte.
Ich versuchte mich so schnell wie möglich zu duschen um über nichts nachzudenken.

Als ich dann fertig war,kämmte ich mir meine Haare,zog mich um und atmete erstmal kurz durch bevor ich dann wieder das Schlafzimmer betrat.Serkan saß immernoch auf dem Bett,hatte jedoch frische Klamotten neben sich gelegt und ging dann sofort in Badezimmer,als er sah dass ich fertig war.

Ich kann das schaffen!Ich muss es einfach nur versuchen.Nicht für mich,aber für meine Eltern,insbesondere für meine Mutter.

Ich setzte mich auf das Bett und holte mein Handy hervor.Ich hatte einige Nachrichten.

"Alles gute mein Schatz und hab eine schöne Hochzeitsnacht"

"Ich bin so froh,dass du endlich den richtigen gefunden hast"

"Sei heute abend nicht zu wild,das Bett hat sehr viel gekostet!"
Omg,dass konnte nur meine bescheuerte Cousine sein.Aber sie hat es wieder geschafft mir ein kleines Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Niemand von den Leuten wusste,dass wir uns garnicht liebten.Sie dachten alle es wäre eine normale Hochzeit.

Als ich hörte wie die Badezimmertür aufgeht,legte ich mein Handy zur Seite.
Serkan kam mit noch etwas nassen Haaren ins Zimmer und setzte sich dann ebenfalls auf das Bett,jedoch weit von mir entfernt.

Das tat schon ein bisschen weh.Ich liebe ihn zwar nicht,aber dass er mir so direkt zeigen muss wie sehr er mich hasst ist echt nicht schön.Ich wollte doch auch nicht mit ihm heiraten.

Egal,ich nehme es einfach nicht so persönlich.Er weiß wahrscheinlich nicht was er machen soll,genauso wie ich.Wir sind jetzt beide verheiratet aber wissen trotzdem nicht voneinander.Soll ich ihn fragen,ob er ein bisschen was von sich erzählen will?

"Ser-",fing ich an,wurde jedoch von ihm unterbrochen.
"Bist du auch so müde wie ich?Ich bin so kaputt und müde,ich leg mich jetzt schlafen",sagte er und tat so als hätte er nicht gehört,dass ich was sagen wollte.

Er legte sich auf seine Seite des Bettes und ich legte mich dann auch auf meine Seite hin,da ich eigentlich auch müde war.Als ich mich hinlegte drehte Serkan mir den Rücken zu und rutschte ganz an den Rand.

Ich schaute ihn kurz traurig an,drehte ihm dann auch den Rücken zu und schon fingen die Tränen an zu fließen.Ich weinte leise vor mich hin bis ich dann einschlief.

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