Kapitel 43

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Dilans Sicht:
Es war nun schon eine Woche vergangen. Sabrina und ich waren auch schon die Kleider für die Hochzeit kaufen, doch ich hatte eigentlich keine Lust dahin zu gehen.

Ich war jetzt bestimmt schon seit einer Ewigkeit nicht mehr draußen und wusste auch nicht wie ich mich später benehmen sollte.

Ich lag schon seit einer Weile wach im Bett,doch konnte mich nicht dazu bringen aufzustehen. Ich sah hoch auf die rote Decke und wollte sofort wieder weinen als ich bemerkte,dass ich nicht Zuhause in meinem Bett lag sondern bei Sabrina schlief. All die Erinnerungen an die Nacht,die mein ganzes Leben ruinierten kamen wieder hoch,doch ich versuchte sie zu unterdrücken.

Ich wollte nicht mehr weinen. Ich hatte schon genug geweint und hatte auch keine Kraft mehr zu weinen. Alles in mir schmerzte, doch der Schmerz in meiner Brust übertraf alles. Ich hatte soetwas noch nie zuvor gefühlt und wusste nicht dass ein Mensch solche Schmerzen ertragen kann.

"Komm Dilan steh auf. Ich weiß dass du wach bist. Es ist schon 13 Uhr und wir müssen uns fertig machen,du musst auch noch duschen. Ich hab deiner Mutter gesagt dass wir uns um 15 Uhr mit ihr und den anderen in dem Saal treffen",sagte Sabrina mit einer sanften Stimme und ich stand gezwungenermaßen auf.

"Können wir nicht einfach sagen,dass einer von uns krank ist und wir nicht kommen können? Ich will nicht rausgehen und so tun als wäre ich glücklich. Ich will mir keine Lüge ausdenken, wieso er nicht mit mirgekommen ist",sagte ich mit leiser Stimme.

"Nein Dilan können wir nicht. Du bist jetzt schon seit einer Woche nicht aus der Wohnung gegangen und das tut dir und auch dem Baby nicht gut. Außerdem musst du mal wieder unter Leute kommen um dich auf andere Gedanken zu bringen. Und das Kleid was du extra für die Hochzeit gekauft hast wartet auch nur darauf von dir getragen zu werden",sagte sie schmunzelnd.

"Ok du hast mich überredet. Ich geh duschen", sagte ich seufzend und lief an ihr vorbei.

Ich duschte und rasierte mich ganz schnell und lief mit einem Handtuch um meinen nassen Haaren und frischen Klamotten, die ich im Bad schon anzog, wieder raus und in Sabrinas Zimmer. Sabrina war gerade dabei sich zu schminken. Sie hatte unsere Kleider ordentlich auf ihr Bett gelegt und hatte meine kleine Schminktasche schon für mich bereit auf ihren kleinen Schminktisch gestellt. Als sie mich hörte, sah sie von ihrem Spiegel hoch zu mir.

"Jetzt siehst du endlich wieder aus wie ein Mensch und stinkst nicht mehr so eklig. Wenn du es noch einmal wagst dich mehrere Tage in meiner Wohnung nicht zu duschen, muss ich dich leider rausschmeißen",sagte sie und dies brachte mich tatsächlich zum lachen. Diese Frau war echt nicht normal.

"Ich weiß echt nicht was ich ohne dich machen würde",sagte ich ihr und wurde sofort wieder ernst.

"Ach hör doch auf", sagte sie und stand auf um mich zu umarmen.

"Aber los jetzt beeil dich. Geh deine Haare schonmal föhnen, du weißt ja wo der Föhn ist".

Also lief ich wieder ins Bad und nahm den Föhn aus einen ihrer Schubladen,um meine Haare zu föhnen. Ich atmete einmal tief durch und setzte dann ein Lächeln auf. Das schaffst du schon Dilan! Du kannst so tun als wärst du glücklich und deinen Eltern erzählst du einfach, dass er krank ist. Genau so werde ich es machen!

Also lief ich wieder in das Zimmer, wo Sabrina war und saß mich neben sie. Ich nahm meine Schminke raus und begann mich ohne ein weiteres Wort zu schminken. Sie schaute mich kurz an, lächelte als wäre sie stolz auf mich und machte dann auch mit ihrer Schminke weiter.

Nach einer Weile waren wir beide auch damit fertig unsere Haare herzurichten. Sabrina hatte sich mit einem Lockenstab ihre Haare gelockt und sie offen getragen. Ich lockte meine Haare ebenfalls, doch flechtete  mir an beiden Seiten zwei kleine Zöpfe,die ich dann nach hinten weg steckte. Den Rest meiner Haare ließ ich offen auf meinen Rücken fallen und vorne ließ ich zwei kleine Strähnen raushängen.

Zwangsheirat Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt