Kapitel 44

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Dilan's Sicht:
Serkan lief weiter auf mich zu und setzte sich schweigend neben mich. Ich sah ihn kurz verwirrt an und versuchte dann meine Tränen zu stoppen, doch sie flossen einfach weiter. Er sah einfach nur auf den Boden und gab kein Wort von sich.

„Warum musstest du mich auf die Stirn küssen? Weißt du überhaupt was dieser Kuss bedeutet? Weißt du wie sehr mich dieser Kuss verletzt hat, wenn ich weiß dass du mir nicht treu warst?", flüsterte ich sodass uns niemand hören konnte.

„Es wäre weniger schmerzhaft wenn du mich geschlagen hättest, als dass du kommst und mir einen Kuss auf die Stirn drückst. Nach allem was passiert ist. Nach allem was du gemacht hast", je mehr ich sprach, desto mehr musste ich weinen.

Die ganze Zeit über sagte Serkan nichts und starrte mich nur an. Doch das er nichts sagte , machte mich nur noch wütender.

„Sag doch etwas! Sonst hattest du ja auch immer Worte parat um mich zu verletzten, also los sag schon etwas", wurde ich wieder lauter.

„Du hast recht. Es tut mir leid, ich hatte nicht das Recht dich zu küssen", sagte er nun und ich sah ihn geschockt an. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Dass er sich nicht rechtfertigte verletzte mich irgendwie. Es fühlte sich an, als hätte er uns aufgegeben. Ich wollte dass er mit mir diskutierte. Was ist eigentlich los mit mir? Die ganzen Schwangerschaftshormone machen mich noch verrückt.

Bei dem Gedanken fiel mir ein, dass ich ihm von der Schwangerschaft erzählen musste. Egal was war, er hatte auch das Recht von dem Kind zu wissen. Das ist mir nun klar geworden.

„Und freust du dich schon auf dein Kind", fragte ich ihn mit schmerzender Brust. Bei diesen Worten sah er mich geschockt an.

„Dilan bitte hör auf. Wie soll ich mich denn auf dieses Kind freuen wenn es nicht von dir ist", sagte er nun mit einer verletzten Stimme.

„Ich weiß nicht Serkan. Ich mein die Frau mit der du geschlafen hast ist ja keine Unbekannte. Ich hab euch schonmal zusammen gesehen. Kurz vor meinem Unfall. Doch ich hab dir vertraut und mir nichts dabei gedacht. Und guck mal wo wir jetzt deswegen sind".

„Du...du hast uns gesehen", fragte er mich geschockt und sah mich jetzt einfach nur bemitleidend an. Sein Mitleid brauche ich jetzt nicht!

„Ja vor nem Laden. Ihr habt euch umarmt". Nach diesen Worten ging er sich gestresst durchs Gesicht.

„War sie deine Freundin", fragte ich ihn vorsichtig. Ich hatte Angst vor der Antwort. Als er nichts sagte sah ich ihn an und sah, dass er in Gedanken auf den Boden starrte.

„Antworte mir", wurde ich nun etwas lauter.

„Sie...wir..wir waren mal zusammen",bei diesem Satz wurde mir schlecht.

Als wir verheiratet waren hatte er also noch eine verdammte Freundin? Und er hatte nicht mal den Anstand sich von ihr zu trennen.

„Wie konntest du weiterhin mit ihr zusammen sein obwohl wir geheiratet hatten? Wieso hast du mich überhaupt geheiratet wenn du eine Freundin hattest", fragte ich ihn nun verzweifelt.

„Nein Dilan so war es nicht verdammt! Wir waren schon seit einer Weile nicht mehr zusammen als wir geheiratet hatten. Ich hatte schon längst mit ihr abgeschlossen. Das würde ich dir niemals antun".

„Aber mit ihr schlafen konntest du trotzdem"

Er wollte nochmal etwas sagen, doch wir wurden nun von Schritten unterbrochen die uns näher kamen. Ich ging mir mit den Händen schnell unter die Augen, um meine Tränen wegzuwischen. Und wir beide versuchten so normal wie möglich zu schauen. Wir wollten beide nicht, dass jemand von unserem Problemen mitbekam.

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