Kapitel 38

487 11 1
                                    

Dilans Sicht:

Ich sah geschockt in die Augen des Mannes vor mir. Mein Herz schlug so schnell, dass es schon fast nicht mehr menschlich war und meine Hände zitterten. Ich erkannte Serkan nicht wieder und spürte so gut wie nichts mehr.

Das einzige das ich spürte, war das schnelle Schlagen meines Herzens, der stechende Schmerz in meinem Rücken und das mulmige Gefühl in meinem Bauch.

Sonst spürte ich nichts. Nicht mal die Tränen die meine Wangen runter flossen. Ich kam erst wieder zu mir, als ich sah wie Serkan seine Hand hob und langsam meinem Gesicht nahe kam. Aus Reflex schlug ich seine Hand weg und ging einen Schritt nach Rechts. Als Serkan merkte, dass ich Angst vor ihm hatte sah er mich verletzt an und fuhr sich mit seinen aufgeschlagenen Händen durch die Haare.

"Dilan...Dilan es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du es bist. Ich...Ich".

Er sprach weiter doch ich hörte ihn nicht mehr. Ich stand nur still da und schaute wie sich seine Lippen bewegten, doch konnte nicht verstehen was er sagte. Nun zitterte ich am ganzen Körper.

Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Arm und zuckte wieder zusammen. Als ich nach links schaute sah ich Ali,welcher mich bemitleidend ansah.

"Hey Dilan. Es tut mir so leid, es war ein Fehler dich zu rufen. Geht es dir gut",fragte mich Ali besorgt.

"Ja...Ich...",ich bekam nicht mal einen richtigen Satz raus.

"Ich geh nach hause",flüsterte ich und sah auf den Boden.

"Bist du sicher, dass du in diesem Zustand fahren kannst".

"Ja".

"Dilan du musst mir zu hören",sagte Serkan und kam wieder auf mich zu.

"Serkan lass sie in Ruhe",sprach Ali und hielt ihn zurück.

"Ali fass mich nicht an",brüllte Serkan plötzlich.

Ich weiß nicht wieso, doch ich fing nun stärker an zu weinen. Serkan sah mich traurig an und kam wieder einen Schritt näher.

Doch ich drehte mich um und rannte weg. Ich rannte weg vor Serkan und stieg in mein Auto ein. Als ich im Auto saß, sperrte ich es ab und ließ alles raus. Ich weinte so stark, dass mein ganzer Körper zitterte.

Ich versuchte mich zu beruhigen, um Auto fahren zu können und atmete einige male tief durch, während ich mir durch die Haare fuhr.

Dann schaltete ich das Auto an und fuhr die Fenster runter, sodass mir kalte Luft ins Gesicht wehte. Dies beruhigte mich etwas. Ich atmete noch ein Mal tief durch und fuhr dann los und lies einen betrunkenen, verzweifelten Serkan zurück. Im Innenspiegel sah ich noch kurz wie er mit Ali sprach und meinem Auto hinterher schaute. Dann fuhr ich um die Ecke und er verschwand aus meinem Blickfeld.

Ich kann einfach nicht glauben was gerade passiert ist. Dieser Serkan, der mir vorhin gegenüber stand war nicht mein Serkan. Er war wie ausgetauscht. Ich hatte ihn noch nie so wütend gesehen. Als ich merkte, dass mir wieder die Tränen kamen versuchte ich nicht an die Geschehnisse zu denken und fuhr weiter.

Ich kam auch schon zu Hause an und lief direkt ins Schlafzimmer. Bevor ich mich auch nur hinsetzen konnte fing ich wieder an zu weinen. Meine Schulter schmerzte auch höllisch. Doch zum Glück bin ich nur mit der Schulter gegen die Wand gestoßen und meinem Kind ist nix passiert. Wäre was schlimmes passiert, hätte ich es Serkan niemals verziehen.

Ich hoffe er geht heute zu Ali. Ich habe keine Kraft ihm jetzt noch ins Gesicht zu schauen und mit ihm zu reden. Da ich totmüde war, legte ich mich ins Bett, doch sprang sofort wieder auf da meine Schulter schmerzte. Dies brachte mich wieder zum weinen. Ich kann einfach nicht glauben was Serkan getan hat. Er wusste zwar nicht dass ich es war, dass habe ich an seinem Blick erkannt nachdem er mein Gesicht sah. Trotzdem linderte dies nicht meinen Schmerz.

Zwangsheirat Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt