Kapitel 42

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Sabrinas Sicht:
Als ich im Wohnzimmer war, musste ich erschrocken einatmen. Das ganze Zimmer war verwüstet. Glasscherben lagen auf dem Boden, die Stühle waren umgeworfen und die Kissen die eigentlich auf dem Sofa liegen sollten, lagen im Zimmer verteilt auf dem Boden.

Serkan lief neben mir ins Zimmer und sah ebenfalls wortlos auf den Boden. Ich war einfach nur so sauer auf ihn, dass ich ihm am liebsten eine reinhauen würde. Aber das würde uns zu nichts bringen, deshalb lies ich es sein. Für jetzt zumindest.

„Sabrina-"

„Wie konntest du das Dilan nur antun? Alter wie kann man so einem süßen Menschen nur so etwas antun?! Ich komm nicht drauf klar!", fing ich an meine Wut auszusprechen.

„Sabrina du hast keine Ahnung. Also bitte halt dich da raus", versuchte er auf mich einzureden.

„Du scheiß Arschloch wie soll ich mich da bitte raushalten wenn es um meine beste Freundin geht? Und was heißt hier ich hab keine Ahnung? Du hast sie betrogen und wirst jetzt Vater von nem anderen Kind, was gibt es da nicht zu verstehen? Dilan ist am Boden zerstört. Sie weiß nicht was sie machen soll. Und ich bin die einzige Person zu der sie im Moment kann, also wage es nie wieder mir zu sagen ich soll mich da raushalten! Dilan ist vielleicht mit deiner scheiß Art zu recht gekommen aber ich werde mir das nicht gefallen lassen". Es mag sein dass ich im Moment etwas übertreibe aber ich bin einfach nur so sauer auf diesen Jungen.

„Ok hör zu es... es tut mir leid. Du hast recht. Aber ich muss jetzt wissen wo Dilan ist bitte. Sie geht nicht an ihr Handy ran und ich muss mit ihr reden. Ich muss ihr alles erklären. Sie muss verstehen, dass wir das zusammen schaffen werden. Ich kann sie nicht verlieren". Er lief im Wohnzimmer hin und her und hatte seine Hände in seinen Haaren.

„Wenn du sie so sehr liebst, wieso hast du sie dann betrogen", fragte ich ihn wütend.

„Sabrina es ist so kompliziert. Ich... ich weiß nicht wie ich dir das erklären soll. Aber ich liebe Dilan über alles. Und glaub mir ich verfluche diesen Tag an dem ich die andere Frau angefasst habe. Ich verfluche diesen gottverdammten Tag so sehr, aber ich kann es nicht mehr rückgängig machen! Ich würde alles dafür tun um es rückgängig zu machen aber es geht nicht".

„Es mag ja sein, dass du es bereust aber es ändert nichts. Und du kannst niemals von ihr verlangen damit klarzukommen, dass du ein Kind von einer anderen Frau bekommst. Da hast du kein Recht zu".

Er sah mich für ne Weile an und lief dann an mir vorbei zur Haustür. Ich drehte mich schnell um und lief ihm hinterher.

„Wohin willst du gehen", fragte ich ihn als er aus der Wohnung lief.

„Ich geh zu Dilan. Ich muss mit ihr reden und ich weiß, dass sie bei dir ist". Ich wusste dass er mit Dilan reden will. Aber das kann ich nicht zulassen. Dilan wird mich umbringen wenn sie weiß, dass ich zu Serkan gekommen bin, um ihn zur Rede zu stellen.

„Du kannst jetzt nicht mit ihr reden. Lass ihr Zeit das alles erstmal zu verarbeiten", versuchte ich ihn zu überreden.

„Ich kann ihr keine Zeit geben um es zu verarbeiten. Wenn ich ihr Zeit gebe dann... dann wird sie sich dazu entscheiden mich zu verlassen, das weiß ich."

Ich war kurz davor ihm zu sagen, dass Dilan schwanger war und ihn deshalb wahrscheinlich nicht verlassen würde, aber das könnte ich niemals machen. Es war nicht meine Angelegenheit und nicht mein Geheimnis, welches ich einfach weitersagen konnte. Auch wenn Serkan ein Recht dazu hatte es zu erfahren, war immer noch Dilan diejenige die diese Entscheidung treffen würde.

Er lief weiter auf sein Auto zu und da ich wusste, dass ich ihn nicht aufhalten konnte, stieg ich einfach ohne ein weiteres Wort in sein Auto ein.

Es war zwar etwas komisch alleine mit ihm in einem Auto zu sein, aber das war nur nebensächlich.

„Gibst du mir deine Adresse oder muss ich durch die ganze Stadt fahren bis ich deine Wohnung gefunden hab", fragte er mich gestresst und startete den Wagen ohne eine Antwort von mir. Da er nun wusste, dass Dilan bei mir ist wollte er unbedingt mit ihr reden. Das hieß wohl, dass sie ihm vorhin garnicht zugehört hat und direkt zu mir gekommen ist.

Nachdem ich ihm meine Adresse gegeben hab,fuhren wir schweigend zu Dilan. Ich verstand immer noch nicht wie er sie betrügen konnte. So früh in der Ehe auch noch.

Als wir ankamen stieg ich ohne ein weiteres Wort aus. Dilan wird so sauer sein wenn sie Serkan sieht. Aber das Arschloch lässt sich ja nicht überreden. Ich atmete einmal tief aus und lief dann in meine Wohnung. Dilan war im Wohnzimmer und ich sah an ihren Augen, dass sie wieder geweint hatte.

Ich sah sie entschuldigend an und als sie Serkan sah änderte sich ihr Gesicht von verwirrt zu überrascht und dann zu wütend.

Als Serkan auf sie zu lief stand sie sofort auf und wollte an ihm vorbei ins Gästezimmer. Doch er hielt sie am Arm zurück.

„Fass mich nicht an", zischte sie und riss ihren Arm weg. Es war so komisch alles von außen mitzuerleben. Aber ich wusste dass Dilan mich hier bei sich haben wollte, also ging ich nicht weg.

„Dilan bitte hör mir zu. Es tut mir leid. Glaub mir es tut mir so unfassbar leid. Aber du musst nach Hause kommen. Zusammen schaffen wir das. Ich weiß du brauchst Zeit um das alles zu verarbeiten, aber bitte komm nach Hause", versuchte er sie zu überreden.

„Zeit? Wozu soll ich Zeit brauchen Serkan? Wird die Zeit alles rückgängig machen? Werd ich mich mit der Zeit nicht mehr so scheiße verletzt und ungewollt fühlen? Wirst du mit der Zeit nicht mehr Vater von einem anderen Kind.", schrie Dilan ihn an und nun fing sie wieder an zu weinen.

„So hab ich das nicht gemeint. Scheiße ich weiß nicht was ich sonst sagen oder machen soll Dilan. Du weißt doch wie wir am Anfang waren. Klar dass tut es jetzt nicht rechtfertigen aber ich würde dir jetzt niemals so etwas an tun Dilan. Komm schon du kannst nicht sauer auf etwas sein das ich gemacht habe, bevor wir uns richtig kannten", sagte er nur verzweifelt und wollte erneut einen Schritt auf Dilan gehen, doch sie lief einen zurück.

„Ist das dein Ernst? Ich kann nicht sauer sein? Serkan ich glaube du verstehst nicht in was für einer Situation wir gerade sind. Du wirst Vater verdammt nochmal. Dieser Fehler wird uns immer verfolgen. Du wirst dieses Kind nicht vernachlässigen, das lasse ich nicht zu. Aber ich kann auch nicht zusehen wie du dich um ein anderes Kind kümmerst.". Dieses Mädchen ist einfach krank. Ihr geht es im Moment so schlecht und sie denkt trotzdem an das Kind dass Serkan von einer anderen kriegen wird. Alter ich hätte niemals so reagiert.

„Dilan hör auf...sag sowas nicht. Verdammt ich liebe dich. Ich... ich kann dich nicht verlieren-„

„Das hättest du dir vorher denken müssen. Auch wenn wir uns damals nicht richtig kannten hätte ich dir sowas nicht angetan. Niemals. Was hättest du getan wenn die Rollen vertauscht wären? Hmm was hättest du getan wenn ich jetzt schwanger wäre, von einem anderen Mann", schrie Dilan nun wieder und ich sah wie diese Worte ihn verrückt machten.

Seine Hände zitterten, doch er tat nichts. Er sah Dilan nur kurz an und dann veränderte sich etwas in seinem Gesicht. Es schien als würde er jetzt erst verstehen wie Dilan sich fühlen musste.

„Du hast recht...ich...ich kann sowas nicht von dir verlangen. Es tut mir leid", am Ende brach seine Stimme ab und er drehte sich sofort um und lief an mir vorbei.

Beim vorbeigehen sah ich, dass ihm eine Träne die Wangen runterlief. Als er meine Wohnung verlies drehte ich mich langsam zu Dilan um. Das war grad alles zu viel.

Dilan saß auf dem Boden und weinte. Ich lief langsam auf sie zu und kniete mich vor ihr hin.

„Dilan was ist grad passiert? Habt... habt ihr euch grad getrennt? Gebt ihr so einfach auf", fragte ich sie nun verwirrt.

„Ich weiß es nicht", sagte sie nur weinend.

„Was ist mit eurem Baby? Willst du es etwa alleine aufziehen", fragte ich sie nun ganz leise. Ich bekam kaum Wörter raus. Es schmerzt mir meine Freundin so zu sehen.

„Sabrina ich weiß es nicht.Ich...ich", doch weiter konnte sie nicht sprechen denn sie fing an zu schluchzen.

***
Wie findet ihr es mal aus Sabrinas Sicht zu lesen? Dachte ist schön mal zu zeigen wie sie zu Dilan steht:)

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