Kapitel 32

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Serkans Sicht:
Ich fühlte mich so schlecht Dilan jetzt nicht gesagt zu haben wer mich anrief.Aber ich konnte nicht.Ich wusste nicht was diese Person die mich anrief wollte und ich wollte Dilan auch nicht verletzen.Da sie im Moment so glücklich war,schaltete ich mein Handy aus und steckte es in meine Hosentasche um nicht mehr an diese Person und den Grund für ihren Anruf zu denken.

Dilans Sicht:
Nach dem Anruf war Serkan plötzlich ganz anders.Er saß nicht mehr so locker und beteiligte sich auch nicht wirklich an die Gespräche.Sogar als seine Mutter mit ihm sprach,war er tief in Gedanken versunken.Ich werde ihn später wenn wir zu Hause sind darauf ansprechen.Denn ich wollte nicht vor seiner Familie ein großes Theater machen.

Nach dem Essen räumte ich,obwohl Serkans Mutter dagegen war,den ganzen Tisch auf und setzte mich dann wieder zu den anderen.Serkan war schon seit einigen Minuten weg und als ich gerade nach ihm schauen wollte,kam er wieder ins Wohnzimmer und saß sich neben mich hin.

Doch was mich verwirrte war der Geruch der von ihm kam.Er roch nach Zigaretten.

"Serkan hast du gerade eine Zigarette geraucht",flüsterte ich ihm verwirrt zu und konnte die leichte Enttäuschung in meiner Stimme nicht zurückhalten.

Er schaute mich kurz an,doch schaute dann wieder weg und kratzte sich am Hinterkopf.

"Wieso",fragte ich ihn nur.Und ich wollte wirklich wissen was ihn in diesem Augenblick dazu brachte eine Zigarette zu rauchen.Denn soweit ich weiß rauchte er nicht.

"Ich hatte einfach Lust auf eine",antwortete er knapp,was mich dazu brachte ihn verdutzt anzuschauen.Für den Rest des Abends sprach er kein Wort mehr mit mir.Ich ließ mir nichts anmerken und sprach mit seiner Tante und seiner Mutter über jegliches Zeug.

Als es dann spät wurde verabschiedeten wir uns und fuhren nach Hause.Die Autofahrt verlief schweigsam.Außer der leisen Musik die aus dem Radio kam,war nichts zu hören.Als wir ankamen,stieg ich aus ohne auf ihn zu warten.Denn jetzt war ich wirklich etwas sauer und musste auch überlegen wie ich das Gespräch mir ihm anfangen konnte.

Wir liefen beide ins Wohnzimmer.
"Willst du mir jetzt vielleicht den wirklichen Grund für dein Rauchen nennen",fragte ich ihn vorsichtig.Ich wollte kein Streit anfangen,doch ich wollte wirklich wissen wieso er plötzlich so anders ist.

"Es gibt keinen anderen Grund,außer dass ich Lust auf eine hatte".

"Wieso hast du dann erst heute Lust auf eine bekommen?Kurz nachdem du angerufen wurdest und dich so komisch benommen hast.",fragte ich ihn.

"Keine Ahnung Dilan!Das nächste mal wenn ich Lust auf eine Zigarette bekomme frage ich dann lieber erst mal meine Mutter Dilan nach Erlaubnis",sagte er und wurde mit seiner Stimme etwas lauter.

"Ich weiß garnicht wieso du dich jetzt so benimmst Serkan.Ich will nur wissen wieso du geraucht hast,da du ja sonst auch nicht rauchst",sprach ich ruhig weiter.

"Das kannst du doch garnicht wissen Dilan.So lange kennen wir uns nicht.Falls du es vergessen hast,wir haben geheiratet ohne irgendwas über den anderen zu wissen.Weil unsere Eltern wollten,dass wir heiraten.Vielleicht habe ich schon immer geraucht.Du weißt nichts über mich also hör auf dich so zu benehmen",schrie er auf einmal und ich schaute ihn geschockt an.

"Du hast Recht.Wie es aussieht weiß ich wirklich nichts über dich".
Als ich merkte, dass Tränen sich in meinen Augen bildeten, stürmte ich an ihm vorbei.
"Dilan",sagte er und wollte mich an meinem Arm festhalten,doch ich riss meinen Arm weg.

"Fass mich nicht an".Ich lief ins Schlafzimmer und schloss die Tür ab, dann legte ich mich auf das Bett.

Am nächsten Tag stand ich auf und war nichtmal müde,obwohl ich fast die ganze Nacht nicht geschlafen hatte und mir Gedanken gemacht hatte.Ich hatte mich dazu entschieden Serkan zu verzeihen falls er sich entschuldigen würde.Denn ich wusste nicht wieso er sich plötzlich so anders benahm und wollte es mit ihm klären,anstatt zu streiten und alles noch schlimmer zu machen.

Deshalb öffnete ich die Tür wieder und lief ins Wohnzimmer,nachdem ich mein Gesicht gewaschen hatte.
Im Wohnzimmer saß Serkan hellwach auf dem Sofa und als er mich sah stand er sofort auf.Er schaute mich entschuldigend an und ich merkte ihm an,dass er nicht wusste wie er beginnen sollte.

"Dilan es tut mir-",begann er.
"Ist nicht schlimm Serkan.Lass uns nicht darüber reden.Das was du gestern gesagt hast hat mich zwar verletzt,doch ich weiß dass du es nicht ernst gemeint hast und es nur gesagt hast weil du sauer warst.Ich würde mit dir lieber über was anderes reden
",sagte ich und ließ ihn nicht zu Ende sprechen.

"Ja ich weiß schon",flüsterte er und setzte sich hin.Ich sah das als mein Zeichen mich neben ihn zu setzen und wie Erwachsene alles zu besprechen.

"Ich weiß garnicht wieso du gestern so ausgerastet bist.Ich weiß dass ich nicht deine Mutter bin Serkan, aber trotzdem kann ich dich fragen warum du geraucht hast.Denn ich bin deine Frau",fing ich an.

"Ich wei-",doch ich hob meine Hand um ihm zu zeigen dass ich noch nicht fertig war.

"Du hast dich nach diesem Anruf sehr komisch benommen.Aber trotzdem werde ich dich nicht fragen wer diese Person war,denn ich vertraue dir.Ich vertraue dir Serkan und hoffe, dass ich es nicht bereuen werde.Denn ich habe ein seltsames Gefühl im Magen,welches mich vom Gegenteil überzeugen will.Doch ich will dir vertrauen",sagte ich und sah ihm die ganze Zeit über in die Augen.Ich wollte ihm zeigen dass ich ihm vertraue und er mir alles anvertrauen konnte.Nach meinem letzten Satz sah ich eine Emotion in seinen Augen aufblitzen,doch er wandte sein Gesicht schnell von mir ab,sodass ich nicht ausmachen konnte welche Emotion es war.

"Ich weiß nicht was ich sagen soll",flüsterte er und sah auf den Boden.

"Ich habe mir die ganze Nacht über Gedanken gemacht Serkan.Und ich weiß,dass ich gesagt habe dass ich dir vertaue,aber ich muss dich eines Fragen,sonst kann ich glaube ich nicht mehr in Ruhe weiterleben.Gibt es etwas in deinem Leben von dem ich nichts weiß.Ich meine etwas,dass uns zerstören könnte.Unsere Beziehung zerstören könnte",fragte ich nach und hoffte auf eine Antwort die mir gefiel.

Es verging eine Weile in der Serkan auf den Boden starrte und nichts sagte.Mit jeder Sekunde die verging verlor ich immer mehr die Hoffnung auf ein gutes Ende für uns.

Doch dann schaute er mir tief in die Augen und sagte:"Nein es gibt nichts".

Ich atmete erleichtert auf.Ich weiß auch nicht was mir durch den Kopf ging,doch ich hatte mich auf das Schlimmste gefasst gemacht.Zu wissen dass Serkan nichts zu verheimlichen hatte war ein gutes Gefühl.

Doch sein Gesichtsausdruck ließ mich nicht zu hundert Prozent glücklich sein.Ich weiß nicht was es an seinem Ausdruck war,doch irgendwas sagte mir,dass er nicht ganz die Wahrheit gesagt hatte.

***
Hoffe euch gefällt das Kapitel.
Eure Meinungen und Spekulationen zu dem Kapitel und Serkans Verhalten?

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