Kapitel 45

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Dilan's Sicht:
Ich stand morgens auf und das erste was ich spürte war, dass mir unglaublich heiß war. Ich wollte sofort aufstehen, doch dann bemerkte ich den Arm der um mich geschlungen war.

Ganz langsam drehte ich mich um und sah dann wie nah Serkan mir im Schlaf gekommen war. Ich sah in sein Gesicht und er schlief noch. Doch im Gegensatz zu früher, wo ich immer glücklich wurde wenn er mich umarmte, wurde mir diesmal schlecht. Ich hielt es in seiner Nähe nach alldem nicht mehr aus.

Als ich merkte wie schlecht mir war, rannte ich schnell aus dem Schlafzimmer raus und lief ins Badezimmer. Dann schmiss ich mich schon fast vor die Toilette und musste mich übergeben. Mein Hals brannte schon wieder und ich blieb noch etwas auf dem Boden. Ich bekam auch plötzlich Bauchschmerzen und hatte ein leichtes Schwindelgefühl.

Bestimmt lag es daran, dass ich noch nicht gegessen habe. Also stand ich auf, spülte die Toilette und lief dann auf das Waschbecken zu. Mühevoll wusch ich mir den Mund und mein Gesicht. Als ich in den Spiegel sah, sah ich Serkan im Türrahmen stehen. Er sah mich einfach nur traurig an und kam mir auch nicht zu nah.

Ich war die erste die wegsah und lief dann an ihm vorbei ins Wohnzimmer, wo auch meine Tante schon stand und mich besorgt ansah.

„Dilan geht es dir gut? Ich hab gehört wie du dich übergeben hast",fragte sie mich besorgt und kam auf mich zu.

„Ja alles gut. Mir ist nur ein wenig schlecht", sagte ich ihr und band mir die Haare dann zu einem unordentlichen Dutt, weil sie mich offen die ganze Zeit störten.

„Dann leg du dich hin und Serkan und ich machen Frühstück. Wir rufen dich dann wenn es fertig ist", sagte sie mir und drückte mich schon Richtung Schlafzimmer.

„Nein ist schon gut. Ich kann auch Frühstück machen",wollte ich sie überreden doch meine Tante hörte mir nicht mal richtig zu. Also lief ich dann wieder ins Schlafzimmer und legte mich noch ein bisschen hin.

Ich massierte mir etwas den Bauch, weil dieser heute wirklich schmerzte. Meine Bauchschmerzen waren normalerweise anders und nicht so schlimm. Aber bestimmt lag das auch an dem ganzen Stress dem ich die letzten Tage ausgesetzt war. Ich musste echt besser auf mich und das Kind aufpassen.

Seufzend legte ich mir eine Hand auf den Kopf und schloss meine Augen. Ich lag eine Weile so da, bis ich hörte dass jemand ins Zimmer kam.

„Frühstück ist fertig", hörte ich seine Stimme und öffnete die Augen. Er stand im Türrahmen und wartete auf mich. Ich stand mühsam auf, doch setzte mich sofort wieder hin als mir kurz schwarz vor Augen wurde. Serkan lief sofort auf mich zu und wollte mich am Arm halten, doch ich ließ es nicht zu.

„Dilan ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht. Komm lass uns ins Krankenhaus fahren",bat Serkan mich in einem leisen Ton und kniete sich nun vor mich hin.

„Mir gehts gut", sagte ich nur und stand langsam auf. Diesmal wurde mir nicht schwarz vor Augen und ich lief an Serkan vorbei zur Tür.

„Dilan bist du schwanger", fragte er mich plötzlich und ich blieb geschockt stehen. Langsam drehte ich mich zu ihm um und sah in sein Gesicht. Erwartungsvoll sah er mich an.

„Was? Wie kommst du drauf", fragte ich und schluckte einmal. Ich weiß ich musste es ihm erzählen aber ich konnte es jetzt noch nicht.

„Du übergibst dich ständig und dir ist andauernd schlecht. Das sind doch alles Anzeichen für eine Schwangerschaft". Nun sah er mich hoffnungsvoll an.

„Ach und du weißt natürlich am Besten was Anzeichen für eine Schwangerschaft sind hab ich recht? Da du es ja schon einmal mitgemacht hast.",sagte ich ihm wütend zurück. Und seine Miene änderte sich sofort von hoffnungsvoll zu traurig.

„Wieso siehst du mich überhaupt so hoffnungsvoll an? Denkst du etwa eine Schwangerschaft würde unsere Ehe wieder retten und ich würde alles vergessen? Wie würdest du das überhaupt machen wollen? Würdest du immer abwechseln zu welchem Kind du nun gehst".

Er wollte was erwidern doch wurde von meiner Tante unterbrochen, welche uns zum Frühstück rief. Ich lief ohne einen weiteren Blick auf ihn zu werfen zurück zu meiner Tante.

Der Tisch war mit allem gedeckt und Tee hatten sie auch schon gemacht. Ich setzte mich hin und starrte auf meinen leeren Teller. Einige Sekunden später kam auch Serkan und setzte sich direkt neben mich.

„Das meiste hat Serkan gemacht. Ich habe nur den Tee gekocht.",sagte meine Tante lächelnd und sah mich an. Ich gab ihr ein kleines Lächeln zurück.

Während dem Frühstück war meine Tante die einzige die sprach. Da mir schlecht war bekam ich nichts runter. Ich trank nur einen Tee. Als ich unauffällig zu Serkan sah, sah ich dass er das gleiche tat. Die einzige Person die was aß war meine Tante. Doch zum Glück viel ihr das nicht auf.

„Wann musst du nochmal am Bahnhof sein", fragte ich sie.

„In 1 Stunde will ich da sein damit ich dann in Ruhe zu meinem Gleis laufen kann",sagte sie mir.

„Ok dann hast du noch etwas Zeit. Ich bereite dir dann schnell noch was für unterwegs vor",sagte ich und wollte aufstehen.

„Ach Quatsch. Setz dich hin dir geht es eh nicht so gut. Außerdem dauert die Fahrt nicht so lang, also werde ich unterwegs bestimmt nicht hungrig werden"

„Willst du nicht eine Kleinigkeit mitnehmen? Vielleicht Obst oder so", fragte ich weiter.

„Nein wirklich nicht. Wir haben doch eh jetzt erst gefrühstückt",versicherte sie mir. Also setzte ich mich wieder hin.

Danach sagte keiner mehr was. Ich wartete bis sie fertig war mit dem Essen und stand dann auf um den Tisch aufzuräumen. Meine Tante sagte mir zwar dass ich mich setzten sollte, doch ich half trotzdem mit. Danach holte sie ihre Tasche und wir waren bereit sie zum Bahnhof zu fahren.

„Dilan bleib du lieber zu Hause. Ich kann auch alleine mit Serkan fahren, dir geht es nicht so gut. Nicht dass du dich unterwegs nochmal übergeben musst", sagte meine Tante und ich widersprach ihr nicht. Denn mir ging es wirklich nicht gut.

Also verabschiedete ich mich von ihr. Sie kam auf mich zu und umarmte mich.
„Danke für alles. Und pass auf dich auf meine Süße",sagte sie.

„Ich hab doch nichts gemacht. Das nächste mal musst du länger hier bleiben",sagte ich ihr nachdem wir uns voneinander lösten. Dann lief sie zur Tür um ihre Schuhe anzuziehen. Serkan tat das gleiche.

Als meine Tante bereits die Treppen runterlief, drehte Serkan sich nochmal zu mir um.

„Dilan wirst du noch da sein wenn ich zurück bin", fragte er mich leise und sein Gesichtsausdruck zerbrach mir das Herz. Aber er hat uns in diese Situation gebracht, es war alles seine Schuld.

„Ja", flüsterte ich leise, doch sah ihn dabei nicht an. Er nickte einmal und dreht sich dann um, um runter zu gehen.

Ich weiß nicht wie lange ich hier bleibe aber ich glaube es wird Zeit, dass wir uns in Ruhe hinsetzen und vielleicht nochmal reden. Ich muss ihm erzählen, dass ich schwanger bin.

Erschöpft lief ich wieder ins Schlafzimmer und legte mich hin. Ich glaube ich versuche erstmal bisschen zu schlafen. Vielleicht geht es mir danach etwas besser.

Ich war kurz davor einzuschlafen, als ich plötzlich ein starkes Stechen in meinem Bauch spürte, was mich aufschreien lies. Es fühlte sich so an, als ob mein Bauch aufgerissen wird, so schlimm war es. Ich versuchte mit aller Kraft aufzustehen, um mein Handy zu holen und Serkan anzurufen.

Meine Tränen flossen ohne dass ich sie stoppen konnte. Ich hielt mich am Nachttisch neben dem Bett fest und musste mich krümmen, als die Schmerzen schlimmer wurden. Aus meinen Augenwinkel sah ich etwas rotes auf dem Bett. Langsam drehte ich mich um und sah, dass es Blut war. Mein Blut.

Ich schrie auf und fing stark an zu weinen und zu schluchzen. Mein Baby! Etwas stimmt mit meinem Baby nicht. Ich muss schnell etwas unternehmen. Ich muss mein Baby retten. Ich versuchte erneut zu meinem Handy zu laufen, doch ich konnte mich nicht von der Stelle bewegen.

Ich merkte wie mir langsam wieder schwarz vor Augen wurde und ich langsam das Bewusstsein verlor.

„Nein... ich muss mein Baby retten. Ich muss mein Baby retten", schluchzte ich.

Ich merkte nur noch wie ich runterfiel und alles um mich schwarz wurde.

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