5. Kapitel

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Jaden

Das Piepen meines Weckers reißt mich aus meinem extrem coolen Traum. Stöhnend drehe ich mich auf die Seite und schlage mit der Faust auf den Traumzerstörer.

    „Alter, heute ist Samstag.", sage ich zum Wecker und drehe mich auf den Bauch. Frustriert schnaufe ich in mein Kissen, an schlaf war jetzt nicht mehr zu denken. Schlaftrunken richte ich mich auf und schlurfe nur in Boxershorts bekleidet aus meinem Schlafzimmer, durch mein kleines Wohnzimmer hinaus in den Flur. Müde gehe ich die Treppe hinunter in die Küche, wo meine Mutter fröhlich pfeifend Pancakes macht.
     „Morg'n.", nuschle ich ihr zu und lasse mich auf einen Stuhl am Esstisch nieder. „Guten Morgen.", singt sie fröhlich und stellt mir einen Stapel Pancakes vor die Nase.

    „Hast du irgendwie gewusst, dass ich zu dieser Zeit aufstehen werde?", frage ich sie misstrauisch, wende mich währenddessen den Pancakes zu.

    „Ich habe deinen Wecker gestellt, mein Schatz.", gibt sie ihre Missetat zu und gesellt sich zu mir an den Tisch. „Mum, wie oft habe ich dir gesagt, dass du mich nicht Schatz nennen sollst.", brause ich auf und stopfe mir ein Stück von meinen Frühstück in den Mund.

    „Und wie oft habe ich dir gesagt, dass es mir egal ist?", kontert sie und grinst mich breit an.

    Boah, Mütter, müssen die immer so nervtötend sein?

„Warum hast du meinen Wecker gestellt?<<, erkundige ich mich nach ein paar Bissen bei ihr. „Und komm mir jetzt nicht mit ‚Der frühe Vogel fängt den Wurm'."

    „Dein Onkel kommt zu besuch.", eröffnet sie mir. Stirnrunzelnd sehe ich sie an. „Welcher Onkel?", frage ich sie mit vollem Mund. „Na dein Onkel Tom, zu meinem Bruder pflegst du ja keinen Kontakt mehr." In ihrer Stimme kann ich einen leichten vorwurfsvollen Ton heraushören.

    „Kein Wunder, wenn er immer schlecht über Dad redet.", verteidige ich mich und esse weiter. „Wann kommt Onkel Tom und wieso?"

    „Muss denn immer alles einen Grund haben?", äußert sich meine Mutter genervt und zieht eine Augenbraue empor. „Öhm... Ja?", entgegne ich. „War das eine Antwort oder eine Frage?"

    „Eine Antwort." Meine Mutter seufzt frustriert. „Manchmal kannst du echt nervtötend sein, Jaden.", knallt sie mir vor den Latz und grinst mich rechthaberisch an. „Ist ja wohl eher anders herum.", murmle ich, stehe auf und stelle meinen Teller in die Spüle.

    Ein Räuspern lässt mich herumfahren. „Das Geschirr gehört wohin?", fragt meine Mutter mit verschränkten Armen. „Ist das 'ne Fangfrage?" Stöhnend legt sie ihren Kopf in den Nacken und klatscht sich mit einer Hand gegen die Stirn. „War'n Scherz.", beschwichtige ich sie und stelle den Teller samt Besteck in die Geschirrspülmaschine. Danach wende ich mich zum Gehen, und bevor ich aus der Küche bin, kann ich meine Mutter murmeln hören. „Ich glaube nicht, dass das ein Scherz war."

Nach der Dusche gehe ich mit einem Handtuch um die Hüften auf meinen Balkon hinaus. Die kühle morgen Luft umhüllt mich und lässt mich leicht erschaudern. Tief atme ich die frische Luft ein, dann beginne ich mit dem kleinen Handtuch, welches um meinen Nacken liegt, meine Haare zu trocknen. Währenddessen wandert mein Blick zu dem Zimmer von Fynn, enttäuscht muss ich feststellen, dass er noch schläft und die Vorhänge noch zugezogen sind. Gähnend begebe ich mich wieder ins Innere des Hauses und direkt in mein Schlafzimmer, um mir etwas anzuziehen. Danach gehe ich wieder runter, um meine Mutter nach der genauen Uhrzeit zu fragen, was ich beim Frühstück dummerweise versäumt hatte.

    „Wann kommt Tom eigentlich?", erkundige ich mich bei meiner Mum. „Er wollte um zehn hier sein.", antwortet sie mir. Mein Blick wandert zu der Wanduhr im Wohnzimmer und ich stöhne auf. „Erst in zwei Stunden? Warum musste ich dann so früh aufstehen?", rege ich mich auf und sehe meine Mutter vorwurfsvoll an.

Love Is You (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt