10. Kapitel

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Fynn

Müde drehe ich mich auf die andere Seite und kuschle mich noch etwas näher an die Wärmequelle. Zufrieden seufze ich auf, doch einschlafen kann ich nicht mehr. Frustriert öffne ich die Augen und stelle fest, dass ich nicht in meinem Bett liege. Dann überfluten mich die Erinnerungen an die Ereignisse des gestrigen Tages und sofort schießen mir Tränen in die Augen. Zornig wische ich mir über die Augen, schniefe einmal kurz, ehe ich realisiere, dass meine Wärmequelle menschlich ist. Geschockt ruckt mein Kopf nach oben und sehe direkt in das schlafende Gesicht von Jaden. Erleichtert atme ich aus, da es nicht Zachariah ist, mein Traum hatte sich eindeutig viel zu real angefühlt. Lustlos sehe ich zum Wecker und stelle entsetzt fest, dass wir verschlafen haben.

„Jay, wach auf, verflucht. Wir haben verschlafen!", brülle ich Jaden ins Ohr und rüttle ihn grob.

„Lass mich schlafen, muss noch ein Tor schießen.", murmelt er schmatzend und dreht sich auf den Rücken. Dabei rutscht die Decke weiter runter und entblößt seinen muskulösen Bauch. Hart schlucke ich und bin versucht die Decke noch ein Stück weiter nach unten zu ziehen. Schnell schüttle ich den Kopf, um wieder zur Besinnung zu kommen und versuche erneut ihn zu wecken.

„Mensch, Jaden! Die Apokalypse ist ausgebrochen!", rufe ich frustriert, was jedoch keine Wirkung zeigt. Angestrengt überlege ich, wie ich Dornröschen aus seinem Schlaf holen kann. „Manuel Neuer sitzt in der Küche und isst deine Pancakes!", schreie ich beinahe und breche in schallendes Gelächter aus, als Jaden aus seinem Schlaf erwacht. Kerzengerade sitzt er auf dem Bett und sieht sich verwirrt um.

„Ist irgendwie schön dich mal wieder lachen zu sehen, Kleiner.", neckt mich, ein verschlafen aussehender Jaden und grinst breit. „Spaß beiseite, du hast was von Pancakes gesagt."

„Du sabberst gleich.", erwähne ich trocken und sehe ihm dabei zu, wie ungeschickt vom Bett aufsteht. Wieder einmal mus sich hart schlucken, warum muss er nur so verdammt gut gebaut sein und wieso muss er nur in Boxershorts schlafen.

„Mach ein Foto.", kommt es amüsiert von Jaden. „Hä?", erwidere ich wenig intelligent. „Du starrst, Noel.", klärt er mich auf und wuschelt mir durch die Haare.

„Verdammt Jaden, lass das!", meckere ich beleidigt und schmolle, wofür ich ein Lachen ernte.

„Wie fühlst du dich eigentlich?", erkundigt sich Jaden, während er sich Klamotten aus dem Schrank sucht. Einen Moment muss ich über die Frage nachdenken, ehe mir einfällt, auf was er hinaus will.

„Ich bin tief verletzt, aber sonst geht es mir gut.", antworte ich sarkastisch und schnaube zynisch.

„Sicher das du zur Schule willst?" Eine Weile sehe ich ihn einfach nur an. „Ja. Nein. Ach keine Ahnung, ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts.", nöle ich und lass mich seitwärts auf das Bett fallen und vergrabe mein Gesicht in Jadens Kissen.

Gott, riecht das gut, schießt es mir durch den Kopf, woraufhin ich mein Gesicht noch etwas mehr in dem Kissen vergrabe.

Auf einmal spüre ich, wie sich jemand neben mich auf das Bett fallen lässt. „Gut, dann machen wir heute blau.", verkündet Jaden feierlich. „Ich habe aber noch nie geschwänzt.", gebe ich kleinlaut von mir und sehe ihn an.

„Es gibt für alles ein erstes Mal.", meint er schlicht und grinst breit. „Klappe.", brumme ich beleidigt. Dass er immer auf meiner Jungfräulichkeit herum hacken muss.

„Wie geht es eigentlich deiner Hand? Der Schlag muss doch wehgetan haben."

„Ach was, das ist nur ein Kratzer.", winkt Jaden gleichgültig ab. „Nichts da, Pfote her.", verlange ich. Augen verdrehend reicht mir Jaden seine verletzte Hand und lässt die Behandlung kommentarlos über sich ergehen.

Love Is You (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt