19. Kapitel

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Jaden

Vollkommen überrumpelt stehe ich stocksteif vor der offenen Haustür mit Fynn an meinen Lippen. Im Moment weiß ich nicht genau, ob es einer meiner kranken Träume oder ob es tatsächlich Wirklichkeit ist. Bevor ich einen schwerwiegenden Fehler begehe und Fynn für immer verliere, auch wenn es nur ein Traum sein sollte, packe ich seine Hüften und ziehe ihn näher zu mir heran. Vorsichtig erwidere ich den Kuss und ich muss mir eingestehen, das dieser Kuss, der beste ist, den ich jemals hatte.

Obwohl ich Fynns Unsicherheit spüre, muss ich in den Kuss lächeln. Dann löse ich mich sachte von ihm und atme tief durch. Als ich ins Fynns Gesicht sehe, blicken mir Rehaugen entgegen, die sagen ‚Bitte erschieß mich nicht!'.

Danach schaue ich nach draußen und sehe das

Marissa immer noch dort steht.

„Doch kein Traum.", murmle ich. „Ist das dein ernst? Du bist mit ihm zusammen? Mit dem strebrigsten Streber aller Zeiten?", gibt Marissa entsetzt von sich.

„Strebrigster Streber?", nuschelt Fynn ungläubig, woraufhin ich leise lache muss. „Erstens das Wort streberigster gibt es nicht, zweitens ja, ich bin mit einem Streber zusammen und drittens hab ich hunger.", sage ich ernst und ich habe tatsächlich hunger.

„Wie kannst du in so einer Situation an essen denken?", erkundigt sich Marissa fassungslos. „Er denkt jede Sekunde an essen.", äußert sich Fynn dazu. Bestätigend nicke ich und ziehe ihn an den Hüften zu mir heran.

„Hör zu Marissa, ich wollte niemals wieder mit dir zusammenkommen. Beonders nicht, seit du mir gesagt hast, dass du schwanger bist.", richte ich das Wort an meine Ex-Freundin. „Aber wir lieben uns, du hast mir gesagt, dass du mich liebst.", sagt sie unter tränen.

„Sowas habe ich nie gesagt, ich nicht einmal mit dir geredet, seit du mich mit Zachariah betrogen hast. Wofür ich dir ehrlich danken muss. Danke, dass du mich betrogen hast und danke, dass du mir die Augen geöffnet hast.", erwidere ich zufrieden.

„Du willst mir damit sagen, das ich dich schwul gemacht habe?", will sie entsetzt wissen. „Nein, du hast mich nicht schwul gemacht. Ich weiß nicht mal, ob ich schwul bin oder Bi, vielleicht steh ich auch einfach nur auf Fynn.", gebe ich von mir und muss gleichzeitig den Kopf über mich selbst schütteln.

Auf einmal knurrt mein Magen und das ist mein Stichwort. „Okay, hat mich gefreut dich einmal wieder gesehen zu haben, aber ich muss meinen Magen füllen. Also, bis dann.", wimmle ich sie ab und schließe die Tür, besser gesagt ich knalle sie zu.

Erleichtert puste ich die Luft aus meiner Lunge und entspanne ich etwas. „Wie habe ich das nur so lange mit ihr ausgehalten?", frage ich niemand bestimmten.

„Meintest du das vorhin echt ernst?", fragt mich Fynn unsicher. „Ja.", sage ich stirnrunzelnd. „Warte worüber reden wir?"

„Wow, wirklich jetzt? Du hast gesagt, dass du mit mir zusammen bist. Hast du das nur gesagt, um deine Ex-Freundin los zuwerden?" Stumm sehe ich ihn an, da ich nicht weiß, wie ich es sagen soll.

„Okay, das ist Antwort genug.", sagt Fynn enttäuscht und greift nach der Klinge der Haustür. Doch bevor er gehen kann ziehe ich ihn zu mir und küsse ihn.

„Ich bin nicht so gut in solchen Sachen, manchmal kommt mir so was ziemlich kitschig vor. Und ich bin nicht so gut darin über meine Gefühle zu reden und gehe diesen eigentlich gerne aus dem Weg oder verschließe meine Augen davor. Aber was ich weiß – und ich hoffe, du erwiderst es – ist, das ich dich liebe.", beichte ich, nachdem ich den Kuss wieder gelöst habe.

Stille umgibt uns und so langsam bekomme ich Panik. „Kannst du bitte etwas sagen, ich komme mir gerade ziemlich blöd vor."

Plötzlich beginnt Fynn zu weinen. „Okay, damit kann ich auch jetzt auch nicht umgehen.", sage ich verzweifelt. Jetzt fängt Fynn an zu lachen und wischt sich die Tränen aus den Augen.

„Du hast ein Talent dafür die Stimmung zu zerstören.", lacht er. „Ja, ich weiß.", nuschle ich.

„Und ich weiß, dass du nicht gerade der romantische Typ bist. Aber genau das liebe ich so an dir.", redet er weiter. „Ja, das ist kitschig, aber so bin ich nun mal also leb damit."

„Was ich eigentlich sagen wollte...", weiter kommt Fynn nicht, da meine Mutter und Tom hereinkommen. „Hey Jungs."

„Hey.", sagen wir gleichzeitig. Aus irgendeinem Grund fühle ich mich ertappt.

„Warum steht ihr hier in Flur herum?", fragt meine Mutter verwundert. „Die Fliesen sind echt interessant.", gebe ich ernst von mir.

„Manchmal weiß ich nicht, wann du es ernst meinst und wann es nur ein Scherz ist.", äußert mein Onkel, während er sich seiner Schuhe entledigt.

„Das war ironisch.", kläre ich ihn auf. „Oh!"

„Wieso seid ihr noch wach?", fragt meine Mutter verwundert. „Warum seit ihr schon hier?", stelle ich die Gegenfrage.

„Wir gehen jetzt nach oben und ich will nicht wissen, was ihr jetzt macht. Ich freue mich für euch, aber bitte keine Details und ich will nicht hören, wie ihr miteinander schlaft.", teile ich ihnen mit und ziehe Fynn eilig nach oben.

„Also, was machen wir jetzt?", frage ich Fynn unschlüssig. „Liebst du mich?", fragt mich Fynn auf einmal. Überrumpelt klappt mir der Mund auf.

„Ich...Ja, das habe ich doch schon gesagt.", antworte ich ihm. „Aber wenn du es noch einmal hören willst, bitte. Ich liebe dich, Fynn Noel Fryer."

Love Is You (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt