Fynn
Alles, woran ich gerade denken kann, ist, wie glücklich ich mich fühle und es auch bin. Meine Eltern haben ihren Streit überwunden und sich wieder versöhnt. Sie habe sich überschwänglich bei Alice und mir entschuldigt und sich mit unserem Lieblingsessen bei uns eingeschmeichelt. Wenn sie geglaubt haben, dass das reicht, haben sie richtig gedacht. Meinem Lieblingsessen konnte ich noch nie widerstehen und da sie uns versichert hatten, sich nicht scheiden zu lassen, habe ich ihnen verziehen.
Aber nicht nur das machte mich glücklich, sondern auch die Tatsache, dass ich mit Jaden zusammen bin. Jedes Mal wenn ich daran denke, kribbelt mein ganzer Körper und mein Herz droht aus meinem Brustkorb zu springen.
Plötzlich schüttelt es mich und meine Armhärchen stellen sich auf. Ein leises Glucksen ertönt hinter mich, woraufhin ich erschrocken herumwirbele. Jaden steht vor und grinst mich amüsiert an. „Es ist erstaunlich das dein Körper alleine von meiner Anwesenheit reagiert." Schlagartig ertöte ich und senke verlegen den Blick. Lachend zieht er mich in eine weiche Umarmung und gibt mir einen Kuss auf den Scheitel.
Zaghaft schaue ich hoch in seine Augen und versinke prompt in ihnen. Nur am Rande bemerke ich, wie Jaden mit dem Kopf immer näher kommt und als sich unsere Lippen berühren senke ich automatisch die Augenlider.
„Kommst du mit zum schwarzen Brett?", fragt er an meinen Lippen. Verträumt nicke ich sacht und lecke mir mit der Zunge über die Lippen. Ich kann ihn noch immer schmecken und kann Kuss noch immer fühlen. Berauschend.
„Noel?" Blinzelnd tauche ich aus meiner Trance auf und schaue ihn fragend an. „Schwarzes Brett? Termine für die mündliche Prüfung?" „Du bist so unromantisch.", nuschle ich beleidigt, greife dennoch nach seiner Hand und ziehe ihn hinter mir her.
Vor dem schwarzen Brett komme ich stehen, lasse Jadens Hand jedoch nicht los. Ich spüre die Blicke der anderen Schüler auf uns, allerdings kümmerten diese mich schon seit einigen Jahren nicht mehr. Mit einem Seitenblick auf Jaden, weiß ich, dass es ihn absolut nicht zu stören schien.
Langsam ließ ich meinen Blick auf das schwarze Brett wandern, um nachzusehen, wann meine mündliche Prüfung stattfinden würde. Schwer seufze ich, als mir das Datum und die Uhrzeit ins Auge springen. „Was ist los?", erkundigt sich Jaden irritiert. „Irgendwie freue ich mich nicht mehr so sehr auf die Prüfungen und den Abschluss.", murmle ich betrübt und drücke Jadens Hand etwas fester.
Plötzlich zieht er mich hinter sich her hinaus auf den Schulhof in eine Ecke, wo sich normalerweise die Raucher aufhielten. „Was ist los mit dir? Seit dem Beginn des letzten Schuljahres hast du dich wie ein Kleinkind auf die Abschlussprüfungen gefreut. Und bevor du fragst, ich hab dich dann und wann beobachtet." Zwiegespalten kaue ich auf der Innenseite meiner linken Wange herum und vermeide Jadens stechenden Blick.
Das Klingeln der Schulglocke reißt mich aus meinen verzweifelten Überlegungen, wie ich dem Ganzen entkommen kann. Ich nutze diese Chance und will losrennen, um nicht allzu spät in den Unterricht zu kommen. Allerdings habe ich die Rechnung ohne meinen Freund gemacht, der mich zusammengezogenen Augenbrauen anschaut. „Vergiss es, Fynn. So schnell kommst du nicht davon.", knurrt er mich an und zieht mich an meiner Hand wieder näher zu sich heran. Seufzend lasse ich meine Schultern sinken und begutacht meine Chucks ausführlich.
„Ich habe seit zwei Jahren eine genaue Vorstellung davon gehabt, was ich nach dem Abschluss machen möchte. Dabei habe ich nie nachgedacht, dass sich der Plan ändern könnte.", beichte ich ihm niedergeschlagen. „Was hat sich geändert?", hakt Jaden geduldig und mit neutraler Stimme nach. „Du." Eine Hand schiebt sich in mein Blickfeld und Jaden drückt meinen Kopf an meinem Kinn nach oben. „Könntest du bitte damit aufhören in Rätseln zu sprechen?", brummt er verstimmt.
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Love Is You (BoyxBoy)
RomanceJadens Leben kotzte ihm förmlich vor die Füße. Seitdem sein Bruder nicht mehr da ist, geht alles bergab nicht nur in der Schule sondern auch in der Liebe. Fynns Leben könnte nicht besser sein, aber dennoch fühlt er sich nicht wohl. Er hat einen wu...