21. Kapitel

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Jaden

Sauer auf mich selbst setze ich mich hinter das Steuer meines Autos und warte auf meinen Freund. Dieser setzt sich stumm auf den Beifahrersitz und wartet darauf, dass ich losfahre.

Die Autofahrt endete genauso stumm, wie sie begonnen hatte. Nachdem wir aus dem Wagen ausgestiegen sind, begebe ich mich eilig zur Haustür. Jedoch komme ich nicht dazu sie aufzuschließen, denn ein herzzerreißendes Schluchzen dringt an meine Ohren.

Verwunderte wende ich mich zu Fynn, welcher mit gesenktem Blick und geballten Fäusten am Fuße der Treppe steht. Seufzend lasse ich meine Schultasche auf den fallen, wie ein Sack Kartoffeln und gehe eilig zu meinem weinenden Freund.

„Wieso weinst du denn jetzt?", frage ich ihn leise und ziehe ihn meine Arme. Anstatt mir zu antworten, weint er nun etwas lauter und klammerte sich mit den Händen an meinen Rücken. „Es tut mir leid.", bringt er unter Schluchzern hervor.

„Lass uns erst rein gehen und dann in Ruhe reden.", meine ich leise und ziehe ihn umständlich mit ins Haus und unverzüglich hinauf in mein Zimmer. Dort lasse ich mich auf das Sofa fallen und ziehe zeitgleich Fynn auf meinen Schoß.

„Was tut dir leid?", frage ich nun und schiebe seine Haare aus seinem Gesicht, um ihm in die Augen sehen zu können. Traurige und wässrige Augen schauen zu mir auf, was mir beinahe das Herz zerreißt.

„Es tut mir leid, dass ich so misstrauisch bin und kein Vertrauen in dich habe. Natürlich kann ich verstehen, dass du jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben willst.", plappert er schniefend vor sich her. Geschockt sehe ich zu ihm herunter, doch dann umfasse ich sein Gesicht mit meinen Händen und zwinge ihn somit mich anzusehen.

„Verletzt es mich, dass du mir so wenig vertraust? Natürlich, aber das kriegen auch wieder hin. Verlasse ich dich deswegen sofort? Nein! Wie kommst du auf so eine bescheuerte Idee?", frage ich ihn vorwurfsvoll, woraufhin ich lediglich ein Schulterzucken und ein Schniefen, als Antwort erhalte.

„Seit Zachariah mir das angetan hat, fällt es mir schwer wieder vertrauen zu fassen. Ich habe Angst, dass du es dir doch noch anders überlegst und lieber mit einer Frau zusammen sein willst, als mit mir.", flüstert Fynn nah an meinem Hals und wischt sich über die tränennassen Augen.

„Ich hasse es mich mit jemandem zu streiten, ganz besonders mit dir. Die Aversion kommt wahrscheinlich davon, dass meine Eltern sich ziemlich zoffen in letzter Zeit. Seit Tagen habe ich nicht mehr mit ihnen geredet oder sie überhaupt zu Gesicht bekommen."

Als ich etwas darauf erwidern möchte, klopft es laut an der Tür und meine Mutter kommt herein. „Störe ich?"

„Was gibt es?", frage ich sie und ziehe eine Augenbraue hoch, meine Mutter sieht etwas mitgenommen aus. „Fynn deine Mutter sitzt unten im Wohnzimmer, sie möchte mit dir sprechen."

Ungelenk löst er sich aus meiner Umarmung und reibt sich hektisch mit den Händen über das Gesicht. „Wir kommen gleich.", sage ich zu meiner Mutter und stehe ebenfalls auf.

„Bist du sicher, dass du das jetzt schaffst?", erkundige ich mich vorsichtig. „Ich bin schon viel zu lange davor weggelaufen. Es wird Zeit, das ich mich der unumgänglichen Situation stelle.", erwidert er festentschlossen und stampft zur Tür. Doch bevor er hinaus geht. dreht er sich zu mir um.

„Kannst du neben mir sitzen und meine Hand halten, ich glaube, ich schaffe das nicht alleine.", flüstert er weniger entschlossen als zuvor. Nachsichtig lächle ich, greife nach seiner Hand, welche ich leicht drücke, dann ziehe ich ihn hinter mir nach unten.

Als wir im Wohnzimmer ankommen und sofort Mrs. Fryer und meine Mutter auf dem Sofa sehen, verlangsamt Fynn seine Schritte. Aufmunternd drücke ich seine Hand und ziehe ihn auf meinen Schoß, als ich mich in den Sessel gegenüber dem Sofa, fallen lasse.

Love Is You (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt