Love Is You (BoyxBoy)

7. Kapitel

Jaden

Das Piepen meines Weckers reißt mich aus meinem Schlaf und insgeheim hoffe ich, das es Sonntag ist und meine Mutter wieder einmal Langeweile hatte. Doch jäh wurden meine Hoffnungen zerschmettert.

„Jaden, beweg deinen Hintern aus dem Bett, sonst schicke ich dich, so wie du bist, in die Schule!", brüllt meine Mutter von unten zu mir hoch. Stöhnend stehe ich auf und mache mich im Halbschlaf fertig für die Schule.

„Immer wieder das Gleiche mit dir, Jaden.", tadelt mich meine Mutter, dann drückt sie mir einen Kuss auf die Wange, welchen ich sofort wieder wegwische, und verschwindet aus der Tür. Seufzend nehme ich mir das belegte Toastbrot von der Arbeitsplatte und gehe ebenfalls hinaus. Mein Weg führt mich zur Garage, doch als ich mein Fahrrad sehe, stöhne ich genervt auf, schließe die Garage wieder und gehe zu Fuß zur Schule.

„Du solltest dich endlich mal wieder hinter das Steuer eines Autos setzen, dann musst du nicht zu Fuß gehen. Außerdem hast du dich am Samstag auch in ein Auto gesetzt.", gibt Callum verständnislos von sich. „Das war etwas anderes, da saß ich hinten und nicht am Steuer.", widerspreche ich mürrisch und setze mich auf einen Platz im Matheraum.

„Alter, das ist jetzt sechs Monate her, meinst du nicht, es ist an der Zeit es hinter sich zu lassen?", versucht Callum es erneut, kommt jedoch nicht weit, denn ich ignoriere ihn. Der Matheunterricht verlief langweilig und ereignislos wie eh und je. Nach dem Unterricht stelle ich mich zu meinen Onkel an die Tafel und sehe stumm auf den Boden.

„Was ist los Jaden?", erkundigt sich dieser, was mich dazu verleitet auf zu sehen. „Morgen ist sein Geburtstag, würdest du mit mir zu seinem Grab gehen, Mum möchte nicht mit. Sie schafft das noch nicht, hat sie jedenfalls gesagt." Den letzten Satz bringe ich nur noch flüsternd über die Lippen, ich muss hart Schlucken, denn dieses Thema fällt mir immer noch nicht leicht.

„Natürlich komme ich mit, dein Bruder hat seinen Geburtstag immer sehr gerne gefeiert und ich denke nicht, das wir jetzt, wo er...jedenfalls sollten wir nicht damit aufhören.", sagt Tom mit belegter Stimme und räuspert kurz. „Denk nicht zu viel darüber nach, was wäre wenn oder was hätte sein können, in Ordnung?", meint mein Onkel und klopft mir auf die Schulter. Flüchtig lächle ich, dann nicke und gehe aus dem Raum.

„Hey Mann, wo warst du denn?", fragt mich Callum vorwurfsvoll. „Tut mir leid, musste noch was mit meinem Onkel abklären." Vor meinem Spind bleiben wir stehen und ich wieder einmal versuche ich dem Spind gut zu zureden, damit er ohne Probleme aufgeht. Obwohl heute Montag ist, scheint es mein Glückstag zu sein, denn die Spindtür gibt mir grünes Licht. Nachdem ich alles Wichtige herausgeholt und die unwichtigen Dinge hineingelegt habe, schließe ich den Spind wieder. Als ich mich herum gedreht, werde ich von meiner Freundin aufgehalten.

„Hey Babe.", flüstert mir Marissa ins Ohr und küsst mich, sofort erwidere ich den Kuss. „Hey.", gebe ich wispernd zurück und küsse sie diesmal. Durch das Klingeln eines Handys werden wir unterbrochen, stöhnend lege ich den Kopf in den Nacken, währenddessen geht meine Freundin an ihr Handy. Auf einmal vibriert meines ebenfalls und da ich nichts Besseres zu tun habe im Moment, hole ich es aus der Hosentasche. Stirnrunzelnd öffne ich die Nachricht von Callum, bevor ich die Nachricht lese, sehe ich mich im Flur nach ihm um, doch ich kann ihn nirgends finden. Schulterzuckend lese ich die Nachricht, welche sich als Video entpuppt. Neugierig öffne ich das Video und verziehe im selben Moment mein Gesicht. Typisch Callum, muss mir immer irgendwelche sexistischen Sachen schicken. Gerade wollte ich das Video wieder schließen, als ich erkenne, wer in darin zu sehen ist. Ungläubig blinzle ich ein paar mal, doch die Personen verändern sich nicht.