Marcos Sicht:
Dieser Tag war nicht gut. Er fing scheiße an, zog sich weiter so durch und würde es wohl bleiben bis ich ins Bett fiel. Erst versagte mein Wecker. Dann ging mir mein Deo aus, ich flog über ein Kabel meiner PS und zu guter Letzt, musste ich noch einmal in meine Wohnung rennen weil ich mein Geld vergessen hatte. Die Uhr tickte unaufhaltsam und arbeitete von Sekunde zu Sekunde gegen mich. Doch das war erst der Start, denn auf Grund meiner Zeitnot, die ich wirklich hatte da ich mir noch neues Deo vor dem Training besorgen wollte, raste ich durch eine Blitzanlage und konnte mich auf ein neues Foto von mir und meinem Auto freuen. Es war zum kotzen! Dies waren genau die Tage, die sich Montag nannten und einfach aus dem Kalender gestrichen gehörten. Zu allem Überfluss, war auf meiner Strecke auch noch ein Unfall. Der zwang mich einen Umweg zu fahren, der mich auch noch an einer Baustelle vorbei führte und so machte ich eine kleine Rundreise. Ich stand gerade an einer roten Ampel, sah auf mein Handy und überlegte mir ob ich beim Trainingsgelände anrufen sollte. Das Hupen hinter mir holte mich aus dem Gedanken und ich sah schräg links von mir eine Straße, die mir altbekannt war. Ich wusste sie führte zu einem Laden den ich sehr gut kannte, aber schon eine Ewigkeit nicht mehr besucht hatte. Er war schon fast in Vergessenheit geraten und ich erfasste die Möglichkeit blitzschnell. ~Wenn ich mir dort mein Deo hole kann ich mir Unmengen Zeit sparen~ schoss es mir durch den Kopf und ich würde es vielleicht noch rechtzeitig zum Training schaffen. Vorschriftsmäßig parkte ich mein Auto, in dem ein Reifen auf dem Bürgersteig stand. Was mir irgendwie erst auffiel als ich ausstieg und um mein Auto herum ging. „Scheiße!" maulte ich resigniert in die Richtung und ging eilig auf den Laden zu. Kaum gingen die Schiebetüren auf und ich über die Schwelle, bekam ich ein breites Grinsen. Ja, ich war schon lange nicht mehr hier. Eine Lehre zu schmeißen war vielleicht nicht die feine englische Art, aber, ich musste mich einfach für eine Sache entscheiden und das war nicht Verkäufer zu werden. Ich brauchte einen Moment bis ich mich orientiert hatte, irgendwie war alles umgestellt worden seit ich das letzte Mal hier war und bereute es direkt dass ich hier rein bin. Das würde alles nur wieder Zeit kosten! Da ich aber nun hier war, musste ich da durch. Also fing ich an, leicht verzweifelt durch die Gänge zu rennen, mit mäßigem Erfolg. Da kam wie aus dem Nichts meine Rettung. Eine Verkäuferin! Die würde mir mit Sicherheit helfen könnte, also nichts wie hin zu ihr und sie angesprochen. Als sie sich jedoch umdrehte und ich direkt erkannte wer da vor mir stand, war ich für den ersten Moment leicht sprachlos. Es war Laura! Und sie war noch schöner als wie ich sie von früher her kannte. Meine Gedanken standen einen Moment still, ich schwelgte in Erinnerung und wie damals fühlte ich mich direkt von ihr angezogen. Mir fiel aber auch ein, dass ich in einer Sache ziemlich feige war. Ich verpasste es ihr zu sagen, was ich für sie empfand. Laura, meine erste große Liebe! Ich spürte wie ich anfing dämlich zu grinsen und meine plötzlich auftretende Nervosität war es dann auch, die mich dazu verleitete, sie überschwänglich in die Arme zu nehmen. Obwohl es nur Sekunden waren, merkte ich direkt wie sie sich versteifte und es war in mir wie eine Mischung aus Leid und Peinlichkeit. Schnell ließ ich wieder los und meine Gedanken überschlugen sich. Wäre nur der Zeitdruck nicht gewesen der mir im Nacken saß! Ich musste den kurzen Weg nehmen. Einfach mitten durch und überrumpeln lautete der Plan. Ich ging zwar dann ohne mein Deo, dafür hatte ich es geschafft sie wieder zu sehen und das direkt erstmal am nächsten Tag.
Mit Müh und Not kam ich gerade noch zeitig zum Training und irgendwie war auf einmal mein Tag gar nicht mehr so scheiße wie er anfing. Ich freute mich sogar schon auf den nächsten Tag. Nach dem Training besorgte ich noch drei VIP Karten und am nächsten Morgen stand ich mehr als nur ein bisschen pünktlich auf. Ich raste durch die halbe Stadt, fuhr vorsichtig an der Stelle an der geblitzt wurde und parkte diesmal mit allen Reifen auf der Straße. Irgendwie hatte ich so etwas wie eine Vorfreude in mir und kam mir damit richtig dämlich vor. Laura hatte nur erwähnt dass sie nicht verheiratet war, was ist aber wenn sie einen Freund hatte? Ich musste also cool bleiben und konnte nicht mit der Tür ins Haus fallen. Vielleicht war ihr das total unangenehm und ich ließ mich einfach nur zu sehr von diesen komischen Gefühlen leiten? Also atmete ich noch einmal tief durch, straffte meine Schultern und ging mit einem lockeren Gang in den Laden rein. Zu viele Jahre waren einfach vergangen. Vielleicht war sie gar nicht mehr diese süße Kleine die ich lieber ärgerte als zu küssen und alles nur weil ich zu feige war. Ich konnte sie nur leider nicht direkt finden, darum fragte ich einfach eine andere Verkäuferin die mir gerade über den Weg lief. „T'schuldigung, ich such eine Frau Stein". Geschockt starrte mich ein Augenpaar an und als sie sich wieder beruhigte, gab sie mir endlich eine Antwort „verdammt! Laura kennt dich ja wirklich" ich musste schmunzeln und hoffte dennoch, das Laura nicht damit haussieren ging und es einen bestimmten Grund hatte warum die Dame vor mir, wohl komplett im Bilde war.

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Und wenn es Liebe wird?
FanfictionLauras Kindheit bestand aus Fußball. Davon geblieben, sind ihr nur noch Erinnerungen und ihre beste Freundin Denise. Aber auch Kerstin gehört zu dem ungewöhnlichen Dreierpack. Alles ändert sich, als Marco bei Laura im Laden steht und ihr Leben in ei...