Komplikationen

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"Er wird mich hassen. Er wird mich hassen."
Diesen Satz wiederholte ich den ganzen Tag lang schon. Im Krankenhaus, zu Hause, im Studio. Ich durfte gestern wieder nach Hause gehen. Zum Glück war es nichts schlimmes nur ein kleinen Zusammenbruch wegen fehlender Energie und soviel Stress. Diego war auch regelmäßig bei mir. Und wieder wuchs das schlechte Gewissen.
Mit nervösen Fingern saß ich auf dem Stuhl im Aufenthaltsraum. Ich hoffe, dass keiner der Lehrer zu mir kommt und laut etwas über den Vertrag erzählt. Diego kam zu mir. Sofort setzte ich ein gefälschtes Lächeln auf.
"Hey.", lächelte ich.
"Wie gehts dir?"
"Gut, du brauchst mich nicht immer zu fragen."
"Du hattest einen Zusammenbruch. Ich mach mir Sorgen."
"Das ist sehr süß von dir, aber ich sage dir schon Bescheid wenn es mir schlecht geht. Jetzt geh wieder zu den Schülern, sie warten."
Er nickte und tat was ich sagte. Als er auf stand und ging, kam Camila und setzte sich neben mich.
"Hast du ihn die Wahrheit gesagt?"
"Welche Wahrheit?"
"Das Fabio, sein jüngerer Bruder, dich geküsst hat? Das du den Vertrag einfach unterschrieben hast?"
"Danke das du mich an all diese Dinge wieder erinnerst, Camila.", sagte ich sauer.
"Du belügst ihn."
"Nein. Ich verheimliche ihn etwas, was überhaupt nichts zur Sache tut! Der Kuss war nichts. Bedeutungslos."
"Du musst ihn die Wahrheit sagen!"
"Ich kann mir auch gleich einen Grab schaufeln.", sagte ich sarkastisch. "Diego wird total ausrasten."
"Es ist besser, wenn er es von dir erfährt als von jemand anderen."
"Keiner weiß von den Kuss außer Violetta, du und Fabio. Und Fabio weiß nicht das ich mit Diego zusammen bin."
"Hast du dich mal gefragt warum die beiden kein gutes Verhältnis haben?"
"Nein."
"Vielleicht hat Fabio öfters die Freundin von sein großen Bruder geküsst?"
"Das ist doch Absurd."
"Gregorio kann auch Fabio von euch erzählt haben, und er versucht die Freundin seines Bruders auszuspannen."
"Camila du machst mich ganz nervös und unsicher!", meinte ich.
"Tut mir Leid. Aber denk an meine Worte!", sagte sie drohend und ging. Sie lief rüber zu Maxi, der am DJ-Pult stand. Ich sah rüber zu Diego, der sich grad mit Gregorio und Antonio unterhielt. Was wenn Camila Recht hat? Ich bin sowas von am Arsch.

In der Freistunde war ich im Musikraum am Keyboard. Wenn ich traurig bin, spiele ich immer Musik und singe. Das beruhigt mich einfach. Als ich fertig war, kam jemand klatschen rein. Ich dachte das wäre Diego, doch es war Fabio.
"Ich wollte dich nicht stören.", meinte er leise.
"Tust du nicht. Ich wollte sowieso grad gehen."
Ich nahm meine Partituren und wollte an ihm vorbei, als er mich fest hielt.
"Gehts dir gut?"
"Ja. Lässt du mich bitte los?"
"Können wir nicht reden?"
"Wir reden doch."
"Francesca ... es tut mir leid wegen dem Kuss."
"Wieso hast du mich überhaupt geküsst?"
"Weil ich seit langem für dich etwas empfinde."
"Gibt es noch einen Grund?"
"Nein, sollte es?"
"Lass mich los."
"Sie hat gesagt, lass sie los!", sagte Diego, der am Türrahmen steht. Fabio ließ auf Befehl los und spannte sein Kiefer an. Ich wurde ängstlich und nervös. Mir fiel die Ähnlichkeit der beiden jetzt erst auf.

"Hat er dich belästigt?", fragte Diego. Ich schüttelte den Kopf.
"Wir haben nur über unseren Duett geredet.", sagte Fabio.
"Deswegen wollte sie das auch du sie los lässt."
"Diego, es ist alles in Ordnung. Fabio hat Recht ... wir haben über unseren Duett geredet."
"Wenn was ist dann -"
"Sie hat doch schon gesagt, das alles okey ist.", unterbrach Fabio ihn. Fabio weiß garnicht, dass zwischen mir und Diego was läuft oder? Wieso spricht er dann so mit Diego?
"Es ist schon spät, ich hab Unterricht. Auf wiedersehen."
Sofort eilte ich an beide vorbei und rannte in den Tanzraum. Wieso muss es jeden Tag mehr Komplikationen geben?

Secret Love - Verliebt in mein Lehrer ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt