Author's Note. //Versuche ich zu killen? Ich weiß es nicht, mein Mind ist blank, ich denke, ich bin krank.//
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- Sieben Monate später
"Wir kaufen jetzt die Chips. Basta."
"Aber die Marshmallows sehen deinen Wangen so ähnlich. Marshmallow- Cheeks. Aber da du mir verbietest in deine hineinzubeißen, dann lass mir doch wenigstens die.", ich duckte mich noch rechtzeitig vor der Gummibärchentüte, welche auf mich zugepfeffert kam und versteckte mich lachend hinter dem Einkaufswagen. Die Tüte schlidderte nach dem Aufprall auf dem Boden weiter, doch ich kümmerte mich nicht um sie, sondern beobachtete Jimin durch die Metallstänge, wie er mit seinen roten Wangen zu kämpfen hatte. Es war noch immer beeindruckend, wie ich diesen Jungen durch ein paar gewählte, zugleich noch stichelnde Worte aus der Fassung bringen konnte, da er nie damit rechnete, dass soetwas meinen Mund verlässt.
"Sag das nocheinmal und du bist ein totes Nilpferd.", er drehte sich weg, doch ich wusste, dass er sein aufkommendes Lachen nur verstecken wollte. Aus dem Regal zog er mehrere Geschmackssorten an Chips heraus und beförderte sie in den Einkaufswagen, während ich mich wieder aufrappelte und mir, warum auch immer, meine Beine abklopfte.
"Und was ist mit Chocolate- Abs?"
"Enya,", er schlug sich die flache Hand gegen die Stirn und schüttelte langsam seinen Kopf, seufzte auf. "Ich bitte dich, hör damit auf." Und nach diesen Worten verschwand Jimin im Gang neben an, um mir vermutlich meine Marshmallows zu holen. Schulterzuckend und mit dem breitesten Grinsen auf den Lippen packte ich den Einkaufswagen an der Stange und folgte meinem Freund zu den besseren Süßigkeiten.
Ich hing eindeutig zu viel mit Jungkook, Taehyung und Emma ab, ihr Verhalten färbt auf mich ab.Mittlerweile hatte sich unsere WG zu einem unschlagbaren Team zusammengerauft, was alle zwei Wochen vor dem Fernseher hockte und sich irgendwelche Filme reinzog, nur damit man unter den ganzen stressigen Terminplänen einen Tag mal findet, wo jeder jeden sieht und sich über die vergangenen Tage austauschen konnte. Joshua, der Idiot, hatte sich bei mir in meinem Zimmer eingenistet und mich somit hochkant aus diesem verbannt, sodass mir keine andere Möglichkeit blieb, als bei Jimin zu schlafen, der dieses eine Mal Joshua dankbar war, mir auf die Nerven zu gehen. Obwohl ich damit keine Probleme hatte, besonders, da ich es liebte morgens neben ihm aufzuwachen, war es manchmal ziemlich stressig mit ihm in einem Bett zu schlafen, da wir einen eisernen und anhaltenden Krieg über die Decke führten. Ich meine, er wickelt sich praktisch in diese, während er sich darüber beschwert, dass ich ihn mit meinen patschigen, zugleich affenartigen Kinderfüßen immer aus dem Bett kicke. Seine Worte.
Viel hatte sich zwischen uns nicht verändert, wir keiften uns trotzdessen noch an, beleidigten uns gegenseitig und machten uns das Leben zur Hölle - nur mit der Ausnahme, dass wir am Ende kuschelnd im Bett lagen und über Gott und die Welt redeten, einfach, da es ausreichte. Außerdem wäre es ziemlich langweilig, wenn in dieser WG die kunterbunte Harmonie herrschte. Warum auch, so war es perfekt. Für alle. Und wir hatten nicht vor, diese Ordnung zu ändern, nur da wir uns in einer Beziehung befanden."Glaub mir, deinetwegen müssen wir noch ein größeres Bett kaufen, da dein Hintern einfach zu breit ist.", quengelte Jimin, als er mich nach links außen schob, nur damit er sich neben mich legen und den Arm um meine Taille schlingen konnte. Ich seufzte und ließ einen weiteren Marshmallow in meinem Mund verschwinden, während ich mich gegen seine Brust lehnte, trotzdessen aber nicht meine Augen vom Fernseher nahm.
"Halt den Rand. Du hast das Nilpferd ausgesucht, freiwillig.", mampfte ich mit vollen Wangen und sah Jimin im Augenwinkel leicht lächeln, weswegen er sein Gesicht in meinem Nacken barg und einmal tief einatmete. Womit er Gänsehaut über meinen ganzen Körper schickte. An meinem Rücken spürte ich das kalte Metall seiner Kette, welches sich in meine Haut bohrte. Er trug sie ständig, hatte sich mit seinem Sportlehrer deswegen sogar angelegt, da dieser ihn aufgefordert hatte, sie für den Unterricht abzunehmen, so erzählte mir Taehyung mal, der daraufhin nur kichernd in der Küche verschwunden war, um Hoseok bei der Pizza zu helfen.
"Es gab leider keine schöneren.", seufzte er und griff um mich herum, damit er ebenfalls etwas von den Süßigkeiten abbekam, die ich eigentlich in sicherer Entfernung aufgestellt hatte, damit er diese nicht auf aß. Er inhaliert nämlich das ganze Essen.
"Arsch.", grummend wollte ich mich von ihm wegdrehen, als plötzlich die Zimmertür mit einem lauten Knall aufgestoßen wurde, weswegen wir aufschreckten und den schwarzhaarigen Jungen im Rahmen musterten, der keuchend nach Luft rang.
"Wir haben ein Problem. Nein, ich habe eins.", jammerte Jungkook wie ein kleines Kind und platzierte sich ans Ende unseres Bettes, wodurch er uns die Sicht auf den Fernseher erschwerte. Jimin knurrte in mein Ohr, doch richtete sich auf, damit er seinem besten Freund zuhören konnte. Ich tat es ihm gleich, verschränkte meine Beine zu einem Schneidersitz und bot Jungkook Marshmallows an, der frustriert in die Tüte grapschte.
"Also, du hast unsere komplette Aufmerksamkeit. Schieß los.", Wahrscheinlich bekam nur ich den genervten Unterton meines Freundes mit, denn der Jüngste seufzte theatralisch auf und kaute dabei deprimiert auf einem Marshmallow herum.
"Mi hat mir gesagt, dass sie mehr für mich empfindet als nur Freundschaft." Innerlich machte ich gerade einen Salto, denn Emma und ich haben ihr andauernd gesagt, dass sie dem naiven Jungen endlich ihre Gefühle gestehen sollte, denn sonst werden die beiden nicht zusammenfinden, bis sie achtzig sind, graue Haare haben und wahrscheinlich einen Pfleger brauchen, der sie mit zur Toilette begleitet. Endlich ist das Mädchen über sich selbst hinausgewachsen und hat sich getraut, was für sie wahrscheinlich das schwierigste im Leben war. Sonst hatte sie sich bei Unannehmlichkeiten immer in ihrem Technikraum versteckt und wieder irgendein Programm gehakt.
"Und?", fragte ich neugierig nach, da ich schon mit dem Schlimmsten rechnete, weil Jungkook vorhin noch von Problemen sprach. Wenn dieser Junge jetzt irgendeine Dummheit angestellt und Eunmi zutiefst verletzt hatte, dann reiße ich ihm seine Juwelen ab und kratze ihm die Augen aus.
"Ja nichts 'und?'. Danach bin ich gegangen.", ich glaube, Jimins und mein Kiefer fiel gleichzeitig zu Boden. Jungkook blickte uns aus verschreckten Augen an, wie ein geschlagener Köter, der seinem Herrschen vor die Füße gekotzt hatte.
"Du bist einfach gegangen? Du hast ihr nichts gesagt?", fragte Jimin fassungslos und strich sich durch seine Haare, so wie er es immer machte, wenn er sich vor irgendeiner Handlung abbringen wollte und mit sich selbst rang. Und ich war mir sicher, dass er in diesem Moment sich einredetete, den Jungen bloß nicht an den Schultern zu packen und ihn solange zu schütteln, bis er bemerkt, was er falsch gemacht hat. Jungkook nickte leicht und zuckte mit seinen Schultern.
"Was sollte ich denn machen? Ich wusste nicht, was ich sagen sollte."
"Das arme Mädchen heult sich bestimmt jetzt die Augen aus dem Kopf, und wir haben sie noch ermutigt, dir das zu sagen.", murmelte ich etwas abwesend, kraxelte aus dem Bett und ging zum Schrank, um mir einen Pullover von Jimin über mein Top zu ziehen.
"Was willst du machen?", Jimin stand ebenfalls auf und kam auf mich zu, als ich mir meine Tasche schnappte und diese mir über die Schulter warf. Kurz blickte ich zu ihm auf.
"Was wohl. Zu ihr fahren, damit ich-", er unterbrach mich. Wie immer, wenn er mich von etwa abhalten wollte.
"Nein, das wirst du nicht machen. Jungkook wird nochmal zu ihr fahren und mit ihr reden. Da mischt du dich nicht ein.", Jimin blickte über seine Schulter zu dem Schwarzhaarigen, der seinen Kopf hängen ließ und an seiner schwarzen Jeans pulte.
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Die Maske | Jimin
FanfictionEnya will ihr Leben in Deutschland vergessen und in Korea von vorne anfangen. Es könnte sogar funktionieren, wenn da nicht dieser eine WG-Bewohner wäre, der geschickt ihre Ängste aus ihr herausprovoziert, welchen sie sich nicht stellen möchte. Sie...