"Dieser Tag war atemberaubend. Taehyung war so - ich kann das gar nicht in Worte fassen.", Emma schmiss sich rücklings aufs Bett und betrachtete die Decke. Ich saß neben ihr, meine Füße zu einem Schneidersitz angewinkelt und lächelte.
"Glaubst du, daraus kann mehr werden?", fragte sie und kratzte sich am Hals. Schulterzuckend betrachtete ich die rote Stelle, die sie hinterließ.
"Wer weiß, jedenfalls seid ihr auf gutem Wege.", meinte ich und blickte zur Tür, als diese sich öffnete und Hoseok grinsend den Kopf hereinsteckte. Sie waren also wieder da. Ich lächelte ihm zu.
"Kommt runter, essen. Wir haben leckeres Fleisch mitgebracht.", und nach diesen Worten verschwand er wieder und ich richtete mich auf.
"Geh du schon mal vor, ich muss kurz mal auf die Toilette.", ich nickte und folgte Hoseok die Treppe runter in die Küche. Dort saßen sie alle bereits und schauten begierig auf das große Fleischstück, was in deiner Mitte stand und vor sich hinqualmte.Nur zwei fehlten. NamJoon und Jin.
Doch wie mir Jungkook erzählte, sind die losgefahren um noch einmal einzukaufen. Mit einem lauten Seufzer setzte ich mich neben Taehyung und puffte ihm leichtgrinsend in die Rippen. Sofort zuckte er zusammen und grinste leicht als er verstand, worauf ich hinaus wollte. Er biss in seinen Löffel und versuchte so das Grinsen zu stoppen, da Emma die Küche betrat. Ihr Hals war immer noch gerötet und ich sah weitere Stellen, die die gleiche Farbe annahmen. Auf ihrer Schulter und den Armen, dem Hals und dem Dekolletee. Ich runzelte die Stirn.
"Sag mal, was hast du da gemacht?", fragte ich sie, als sie sich gegenüber von Taehyung auf den Stuhl fallen ließ und ihn scheu anlächelte. Ihre Augen wanderten zu mir und alle anderen Augen auf die Stellen, auf welche ich mit dem Finger deutete. Sie zuckte nur mit den Achseln. "Keine Ahnung, wahrscheinlich ein Sonnenbrand. Ich hatte mich vergessen einzucremen."
Stumm stand ich auf und ging um den Tisch herum, ich stellte mich hinter sie und strich ihr vorsichtig die Haare aus dem Weg, damit ich besser auf die Stellen schauen konnte. Die stechenden Blicke der anderen versuchte ich so weit wie möglich in den Hinterkopf zu schieben. Ich konzentrierte mich auf die Haut und ich schüttelte leicht den Kopf.
"Steh mal auf, Emma.", forderte ich und versuchte sie aus dem Stuhl zu heben.
"Wieso den da-."
"Tu's einfach.", unterbrach ich sie und sofort stand sie und ich betrachtete die anderen Flecken, entdeckte weitere an den Beinen, ebenso wie den Füßen.
"Juckt es?", fragte ich sie und sie nickte stumm. Die Küche war plötzlich so still geworden. Man hätte eine Ameise hören können, die unser Essen mopsen wollte, bei diesem Gedanken fing ich an zu grinsen.
"Das ist kein Sonnenbrand. Sondern eine extreme Sonnenallergie, fast dein ganzer Körper ist mit diesen kleinen Pickeln bedeckt, manche sind schon quaddelartig.", meinte ich und zeigte ihr die kleinen und großen Erhebungen an ihrem Arm. "Wir brauchen einfach eine Antihistaminika- Salbe. Das lindert." In diesem Moment war ich gerade derbe Stolz auf mich, die Doktorin in mir kommt zum Vorschein.
"Und du denkst wir haben das im Haus?", fragte Hoseok und guckte Emma entschuldigend an. "Und die Apotheke im Dorf hat schon zu. Es ist kurz nach sechs.", fügte Taehyung verzweifelt hinzu. Er war aufgestanden und hatte sich besorgt neben sie gestellt. Ich wollte ihm ein 'Keine Panik, sie wird nicht sterben ' an den Kopf werfen, doch unterließ es, es zeigte einfach, wie sehr er sie mochte.
"Hoseok, hat dein Cousin nicht auch immer eine Sonnenallergie? Der schmiert sich doch auch immer so eine Paste ins Gesicht.", Jimin sah den schwarzhaarigen Jungen an, der kurz nachdachte und dann langsam nickte.
"Ja, stimmt. Du hast recht. Wartet, ich ruf ihn schnell an."Nach zwanzig Minuten war alles geklärt. Sein Cousin hatte mehrere Salben bei sich zu Hause, wovon wir eine holen konnten. Doch er war zwei Stunden Autofahrt von hier entfernt, was das ganze nicht so einfach darstellte. Und in ein Krankenhaus wollte Emma wegen so eines Unsinns nicht. Ihrer Meinung nach sollten wir alle nicht so dramatisch sein, ihr würde es gut gehen. Sie wusste, dass ich sie immer sah, wenn sie versuchte sich unauffällig an den geröteten Stellen zu kratzen. Dämlich war ich nicht. Aus diesem Grund hielt sie irgendwann denn Mund, saß auf dem Sofa und hörte uns zu.
"Wenn wir einmal Jin brauchen ist er nicht da. Wer soll denn dann das Zeug holen?", fragte Taehyung ziemlich durch den Wind und blickte immer wieder zu Emma, die ihm aufmunternd zu lächelte. Es war klar, dass Taetae nicht fährt, er bleibt hier. Ich konnte das von Anfang an sagen.
"Jimin fährt. Der besitzt ja schließlich auch ein Auto. Enya fährt mit ihm.", meinte Yoongi beruhigend in Taehyungs Richtung. Doch jetzt war ich am hyperventilieren. Warum soll ich bitte mit Jimin dahin fahren? Das kann er auch alleine, und wenn er nicht alleine sein kann, dann soll er doch wen anderes mitnehmen.
"Warum ich denn bitte?", fragte ich mit einer piepsigen Stimme und wurde mit einem oskarreifen Blick von Hoseok gekrönt.
"Weil mein Cousin, der die Sonnenallergie hat, in Japan ist. Sein großer Bruder ist nur da und der weiß nicht welche Salbe die Richtige ist.", bam. Da lag ich. Zetreten wie eine Ameise - von Hoseok. Ich wollte einfach nicht mit Jimin fahren. Ich zog eine Schnute und wollte gerade protestieren, da bemerkte ich, wie Emma sich wieder heimlich am Arm kratzte. Sie brauchte wirklich diese Salbe. Schnaufend sah ich Jimin an.
"Komm, wir fahren.", knurrte ich und ging zur Haustür, doch drehte mich noch einmal um. Jimin setzte sich seine Cap auf und verschwand schon nach draußen.
"Schmiert die Stellen mit Quark ein. Das lindert fürs Erste den Juckreiz.", rief ich in das Wohnzimmer und als ich eine Zustimmung erhielt ging ich nach draußen. Ich checkte ob ich mein Handy dabei hatte und setzte mich dann neben Jimin auf den Beifahrersitz. Gleich nachdem ich die Tür geschlossen hatte, drehte er den Schlüssel im Zündschloss und startete den Motor.
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Die Maske | Jimin
FanficEnya will ihr Leben in Deutschland vergessen und in Korea von vorne anfangen. Es könnte sogar funktionieren, wenn da nicht dieser eine WG-Bewohner wäre, der geschickt ihre Ängste aus ihr herausprovoziert, welchen sie sich nicht stellen möchte. Sie...