Die Gang

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"Ey Ellen! Hör auf zu träumen, der Unterricht ist vorbei und wir sollten schnell den Klassenraum verlassen bevor uns noch die Putzfrau mitnimmt.", Ally rüttelt an meinem rechten Arm und mit einem Schreck fuhr ich auf. Ich hatte gar nicht bemerkt das der Unterricht vorbei war, so sehr war ich in Gedanken versunken. "Sorry...", flüsterte ich und stand auf. Zusammen mit Ally verließ ich endlich diesen Klassenraum. Wir liefen den Flur entlang, wir hatten Schluss.

Am Ausgang umarmte mich Ally zum Abschied. "Hä, kommst du gar nicht mit mir in einen Bus?", frage ich verwirrt. "Ne Sorry, muss die 61 nehmen weil ich zu Mum's Arbeit fahre und ihr da noch ein bisschen helfe." Ich nicke, ein letztes mal umarmen wir uns und dann trennen sich unsere Wege. Ich gehe meinen gewohnten weg zur Bushaltestelle entlang, da sehe ich auf einmal eine kleine Gruppe junger Männer neben der Haltestelle stehen. Mit einem mulmigen Gefühl stelle ich mich zwar an die Haltestelle, allerdings mit zwei bis drei Metern Abstand von der Gruppe. Ich merkte wie meine Augen teilweise zur Seite gingen und die Männer ansahen. Sie schienen sich ernst zu unterhalten und ich hatte nicht das Gefühl als würde auch nur einmal irgendeiner Lachen. Dann sagte ein Mann mit einem wütenden Ton in der Stimme: "Was habe ich euch gesagt?! Hm...?! Ja ganz genau, ich habe euch das gesagt was nun auch wirklich passiert ist. Meine Fresse, pass besser auf Nick! Stell dir vor die Bullen hätten dich gefunden und wären dir gefolgt, dann wären wir alle am Arsch gewesen und ich habe kein Bock auf Knast!" Mein Magen zog sich zusammen, ich realisierte das ich hier gerade neben Verbrechern stand und mir wurde ganz unwohl. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken als ich mich leicht zur Seite drehte und sah welche bekannten Gesichter sich mir offenbarten. Louis war der, der eben so rumgepöbelt hatte und neben ihm stand Harry, dabei waren noch zwei blonde Jungs, der eine hatte sich die Haare aber sichtlich nur blond gefärbt da man schon leicht den Ansatz sah. Der mit den gefärbten Haaren sah so nett aus, der konnte doch nicht wirklich zu dieser Gang gehören oder? Vielleicht war er ja dieser Niall von dem Gemma erzählt hatte, der, der zwar dabei war aber sich immer mehr zurückhielt und wenn das stimmte musste der andere Nick sein den Louis gerade angemotzt hat.

Ich war froh als der Bus endlich vorfuhr. Etwas zu schnell stürmte ich in den Bus, ich setzte mich auf einen freien Platz, steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und starrte aus dem Fenster.

An jeder Bushaltestelle kamen wenige Leute dazu. An der einen betrat aber nur eine Person den Bus, die sich dann auch noch ausgerechnet neben mich setzte, ich rückte etwas zur Seite damit die Person etwas Platz hatte. Ich sah auf meine Füße und als ich dann die schwarzen Schuhe meines Sitznachbars sah die mir nur allzu bekannt vorkamen wurde ich unruhig. Neben mir saß Harry und ich wusste nun ganz genau wie Herzensgut er doch war...

Ich lehnte mich etwas von ihm weg, doch dann ertappte ich mich selbst wie ich ihn ab und zu anstarrte. Als dann plötzlich sein Blick meine traf rutschte mir das Herz in die Hose. Er sah nicht gerade freundlich aus, aber mal ehrlich, war dass etwas neues? Eher nicht. "Was guckst du so?", fragt er genervt und starrt mich durchdringend an. "Das könnte ich dich genau so fragen, schließlich musst du mich ja auch angeguckt haben, sonst hättest du ja gar nicht merken können das ich dich angesehen hatte!", entgegnete ich zickig. "Hör auf mir mit Gegenfragen zu kommen!", seine Stimmt klang rau. "Pfff was hast DU mir bitte zu sagen?! Ach ja, ganz genau, NICHTS!", ich wurde sauer wegen seiner dauernden Unfreundlichkeit. "Na und, du solltest trotzdem lieber mal ein bisschen mit deinem Ton aufpassen, du vergreifst dich nämlich gerade gewaltig!" "Ach ja?! Und wo ist da bitte dein Problem? Du redest doch selbst genau so mit mir. Ich kenne dich nicht wirklich und will daher auch nicht wirklich mit dir diskutieren aber nachdem was Gemma mir so erzählt hat können sie und eure Mum mir wirklich nur leidtun. Bei so einem Bruder und Sohn...", das war mal eine Ansage und ich war stolz auf mich. "Zieh meine Mutter und meine Schwester da nicht mit rein, das geht dich nämlich einen Scheißdreck an wie es in meiner Familie läuft, du weißt NICHTS über mich und daher solltest du lieber aufhören mich zu beurteilen, sonst..." "Sonst was?!", provozierte ich ihn. "Ach vergiss es!", genervt stand er auf und verließ den Bus, ich stand auch auf und ging ihm hinterher, ich weiß nicht wieso ich das tat aber meine Beine taten praktisch was sie wollten. Mein Kopf schrie mich an: 'Man Ellen, bist du bescheuert?! Dreh um und gehe nach Hause, da wo du sicher bist!!!' Doch meine Neugier war stärker und ich folgte ihm weiterhin. Ich war schon immer ein neugieriges Mädchen und wenn ich etwas wissen wollte bekam ich das in der Regel auch heraus.

Letztendlich landete ich in einem leeren, stillen Park. Wegen dem bewölkten Wetter hielte sich hier kaum Menschen auf. Harry drehte sich um und sah mich an, plötzlich überfiel mich die Panik. 'Fuck...wäre ich bloß umgedreht....' sagte sich mein Gedächtnis. "Ähm...", war alles was ich herausbrach. "Spar dir deine billige Ausrede. Ich wusste das du mir folgst!", sagte er, er klang nicht wütend, eher etwas gelangweilt. "Hä, wieso?", ich klang wie ein dummes, naives Mädchen. "Denkst du ich bin dumm? Ich habe deine Schritte gehört, dich in dem gespiegelten der Fenster gesehen und im allgemeinen war es klar das du das tust..." "Und wieso war dir das klar?", fragte ich. "Du bist neugierig und das habe ich schon seid dem ersten Tag gemerkt, ich spüre so etwas einfach.", er blieb kurz still bevor er weiter sprach: "Und weißt du was du noch bist...?" Ich zuckte mit den Schultern. "Mutig..." Er knackte mit seinen Fingern und bei diesem Geräusch zuckte ich zusammen, er hatte nun irgendwie eine bedrohliche Haltung angenommen. "Hast du Angst?", fragte er mit einer starken, tiefen Stimme. Ich sagte nichts, ja ich hatte Angst aber das musste ich ihm ja nicht erzählen. Er machte ein paar Schritte auf mich zu und sah mir tief in die Augen "Ja, du hast Angst...brauchst du nicht, keine Sorge ich tue dir nicht weh...", er flüsterte die Worte fast. Seine grünen Augen durchbohrten mich und ich hatte das Gefühl als könnte er direkt in mich hineinsehen was mir Gänsehaut brachte. Eine seiner großen Hände fuhr durch sein braunes Haar. Er biss sich auf seine Unterlippe und er sah gut dabei aus, auch wenn ich immer noch ziemlich unruhig war. "Ich werde jetzt nach Hause gehen und du solltest das auch tun...", sagte er leise. Ich nickte, er sah mir wieder in die Augen, dann drehte er sich um und verschwand. Wie angewurzelt stand ich noch immer da und konnte mich einfach nicht rühren, dann begann es plötzlich auch noch zu regnen, trotzdem kam ich  nicht vom Fleck, zu verwirrt war ich vom zusammentreffen mit Harry eben...



Na :) Eigentlich sollte gestern ein Kapitel rauskommen, ich war aber erst um 19:30 Uhr vom Training zu Hause, habe dann gegessen und mich frisch gemacht und als ich damit fertig war, war es schon 21 Uhr, ich habe dann zwar trotzdem das Kapitel geschrieben allerdings ist Wattpad dann bei mir freundlicherweise abgekackt und ich habe aufgegeben. Aber jetzt habt ihr ja das Kapitel das eigentlich für Gestern eingeplant war :) Hoffe es gefällt euch <3

THE BROTHER FROM MY BEST FRIENDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt