"OH MEIN GOTT ELL?!", mit aufgerissenen Augen sah Chrissy mich an als ich am nächsten Morgen zum Frühstück runter kam. "Haha was denn?", lachte ich, natürlich wusste ich warum sie so reagierte aber es war lustig es gleich noch mal aus ihrem Mund zu hören. "Was hast du getan?", fragte sie und musterte mich. "Eine kleine Typveränderung, mehr nicht.", sagte ich und sah sie an. "Klein? Du hast einen komplett anderen Style und deine Haare sind auch ganz anders...du siehst gar nicht mehr aus wie DU!", sagt sie und starrt mich erneut an. "Tja aber DAS hier bin ich.", verteidigte ich mich. "Aber...", sie stotterte vor sich hin. "Chrissy, das hier ist mein neues Ich, das ist so wie ich jetzt sein will. Du musst damit klarkommen, genau wie alle anderen. Ich fühle mich wohl so, ein neues Kapitel in meinem Leben hat begonnen, so ist da halt.", muss ich mich für das was ich an mir verändert habe rechtfertigen. "Süße, bist du wirklich zufrieden damit?", fragt meine Mutter mich und sieht mich skeptisch an. "Ja Mom!", bestätige ich zum gefühlt hundertsten mal. "Bist du mit allem zufrieden?", fragt sie wieder. "Was genau meinst du? Worauf willst du hinaus?", ich versuche Details aus ihr heraus zu bekommen weil ich nicht das Gefühl habe das es ihr nur um mein Aussehen geht. "Naja, bist du zufrieden mit all dem, mit der ganzen Situation gerade?", bohrt sie wieder nach. "Ach, du willst wieder auf das Thema Harry hinaus oder? Mom, ganz ehrlich ich habe keine Lust mehr über ihn zureden, besonders nicht mir DIR! Ich bin gerade dabei ihn zu vergessen und du sprichst das Thema andauernd immer wieder an, das nervt! So werde ich nie wieder neu anfangen können!" "Nein Ell, du bist nicht dabei ihn zu vergessen, denn so leicht ist das nicht. Wäre das so leicht dann hättest du diese Typveränderung gar nicht gemacht, denn dann hättest du das als so empfunden das du einfach weiter machen kannst mit dem Leben wie es vorher war, aber das machst du nicht, du willst alles an dir ändern, mit deinem Äußeren hast du angefangen und wer weiß wo das noch enden wird. Was wenn du deinen Charakter auch vollkommen veränderst? Wie willst du werden? Wer willst du sein? Das sind die fragen die ich mir stelle und ich bin mir sicher das du sie mir nicht beantworten kannst weil du es selbst nicht weißt. Ihn zu vergessen funktioniert nicht durch einen anderen Style, du kannst ihn erst vergessen wenn du auch Kopfmäßig dazu im Stande bist und ich habe nicht das Gefühl das du JETZT schon so weit bist, was ja auch in Ordnung ist, es ist mal gerade zwei Tage her das es vorbei ist, da kann man noch nicht einfach abschließen aber dir muss doch auch bewusst sein das ein anderes Aussehen nicht beeinflusst ob du diese Person vergessen kannst. Wach endlich auf!", Ihr Ton wird von Wort zu Wort immer strenger. "Du hast doch keine Ahnung. Ich ändere mich nicht wegen ihm, klar will ich neu Anfangen nach dieser schmerzhaften Trennung aber dieser krasse Wechsel meines Styles hat doch nichts direkt mit Harry zu tun! Gelangweilt von meinem alten Style war ich schon lange vorher! Und natürlich bin ich dabei ihn zu vergessen und ich bin auf dem besten Weg dahin! So schlimm ist das gar nicht das er weg ist, jetzt kann ich mich immerhin nicht mehr mit ihm streiten, er kann mich nicht mehr verletzen und du kannst dich doch eigentlich auch überhaupt nicht beschweren, du konntest ihn von Anfang an nicht leiden! Jetzt müsste doch eigentlich alles besser sein, für dich, für mich, für jeden hier. Vielleicht ist es ja so wirklich am besten, ich brauche ihn nicht um glücklich zu werden, das kann ich auch gut alleine. Ich hab ihn hinter mir gelassen, meine Tränen sind es nicht wert wegen ihm verschwendet zu werden!", versuche ich mich wieder zu rechtfertigen. "Lüg mich nicht an Ellen! Ich sehe doch dass das nicht stimmt, ich mochte ihn wirklich nie aber ich sehe doch wie sehr er dir fehlt. Mach mir nix vor...und vor allem, mach dir selbst nichts vor, denn das ist genau das was du gerade tust.", sagt Mom und sieht mir tief in die Augen. Ich schüttle nur den Kopf und verlasse wortlos das Haus. Ich setze mich an einen Bach wo ich alleine bin. Moms Worte schwirren mir durch den Kopf. Sie hatte recht und das weiß ich auch, ich mache mir nur etwas vor wenn ich sage es sei mir egal das er weg ist, ich mache mir auch etwas vor wenn ich sage das ich ihn fast vergessen habe und ich mache mir auch dabei etwas vor zu behaupten ich hätte die Typveränderung nicht wegen der Trennung gemacht. Ich hatte vorher noch nie darüber nachgedacht mich so drastisch zu verändern, wäre diese Trennung nie passiert würde ich jetzt noch immer so aussehen wie vorher und wäre damit sogar zufrieden. Was passiert nur mit mir? Warum zeige ich nicht einfach meiner Mutter das sie recht hat wenn sie sagt ich würde ihr und mir nur etwas vorspielen? Wieso kann ich nicht einfach dazu stehen das Harry mich verletzt hat? Bin ich davon schon so kaputt das ich es mir nicht einmal eingestehen kann?
Ich verstehe es einfach nicht, ich verstehe ja nicht mal mehr mich selbst...was will ich überhaupt? Will ich ihn wirklich vergessen...?
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THE BROTHER FROM MY BEST FRIEND
FanfictionEllen (19 Jahre), die beste Freundin von Gemma. Eines Tages wird Ellen zum ersten mal von Gemma zu sich eingeladen und dort lernt sie Harry kennen, Gemmas Bruder. Harry, ein junger Mann mit zu vielen Tattoos, zu wenig benehmen und keinem Respekt! D...