Zeitsprung:
Eine ganze Woche war nun seit Harrys "Verschwinden" vergangen. Auf meine weiteren Anrufe ist er nicht eingegangen, dasselbe bei den Nachrichten die ich ihm geschrieben hatte. Langsam machte sich das Gefühl in mir breit das er sich auf und davon gemacht hatte und wir ihn alle nie wieder sehen würden. Aber ich durfte nicht so schlecht denken auch wenn mir eigentlich gar nichts anderes übrig blieb, die andere Variante war nämlich das er in irgendwelchen Schwierigkeiten steckte und in Gefahr war...genau so scheiße wie die andere Möglichkeit.
Heute wollte ich wieder zu Gemma, gemeinsam knobelten wir auch schon die letzten Tage darüber was mit Harry war und vor allem WO er war. Ich war fertig angezogen (Bild oben) und meine Haare ließ ich offen. Mit dem Bus machte ich mich auf den Weg zu Gem. Dort angekommen empfing sie mich, zusammen gingen wir ins Wohnzimmer und schmissen uns auf die Couch. Es lief leise Musik im Hintergrund währen wir weiter verzweifelt versuchten Harry zu erreichen, im selben Moment schrieb mir auf einmal meine Mutter:
Mom: 'Ell, wo bist du?'
Ich: 'Bei Gemma.'
Mom: 'Versuchst du schon wieder Harry zu erreichen?'
Ich: 'Ja!'
Mom: 'Gib es auf, der kommt nicht zurück, ich habe dir doch gesagt das er nicht der richtige Umgang für dich ist!"
Ich: 'Mom, lass es einfach!!!'
Mom: 'Wieso, es ist nur die Wahrheit. Für ihn warst du nicht mehr als ein schönes Spielzeug, nun hat er keine Lust mehr auf dich und ist abgehauen.'
Ich: 'Hör auf so einen Mist zu schreiben! Du kennst ihn kaum!'
Mom: 'Sei nicht so naiv, Schätzchen. Es ist nur die Wahrheit, sonst würde er nicht einfach so verschwinden, ohne Nachricht und ohne bescheid zu sagen. Das erklärt doch alles.'
Ich: 'Weißt du was Mom, vergiss es einfach. Ich werde jetzt weiter versuchen Harry zu erreichen und du wirst mich nicht daran hindern können. Bis später!'
Ich verließ WhatsApp und probierte noch mal Harry anzurufen, doch nichts, nicht mal ein Freizeichen. "Es ist doch zum verzweifeln...", sage ich und lehne mich nach hinten. "Denkst du er kommt wieder?", frage ich Gemma. Sie sieht mich an, ihr Blick spiegelte ungefähr auch meine Gefühle wieder. "Ich weiß es nicht...aber ich hoffe es. Bisher ist er immer wiedergekommen, allerdings war er sonst aber auch nur maximal 3 Tage weg...und nicht eine Woche." Ich atme schwer einmal ein und wieder aus. "Ich mache mir Sorgen um ihn, was wenn etwas passiert ist?", lasse ich meinen Sorgen freien Lauf. "Ich weiß wie du dich fühlst...wir können nur hoffen das er weiß was er tut." "Das er nicht mal mir bescheid sagt und das obwohl wir doch vorher noch so glücklich waren...", meine Stimme wurde immer leiser, von Wort zu Wort. Ich malte mir das schlimmste aus was passiert sein könnte und das machte die Situation nicht besser. "Hat es wohl was mit Louis zu tun?", frage ich wenige Momente später. "Ich bin mir nicht sicher, aber möglich wäre es.", erklärt Gemma. Plötzlich klingelt Gemmas Handy, aufgeregt nimmt sie es. "Unterdrückte Nummer.", sagt sie, hebt ab und stellt auf laut, am anderen Ende der Leitung erkenne ich Louis' Stimme.
Louis: "Wo ist dein Bruder, Gemma?"
Gemma: "Woher soll ich das wissen? Er ist seit einer Woche nicht mehr hier."
Louis: "Was?! Das kann doch nicht sein, er schuldet mir noch 1500 Euro!"
Gemma: "Hä..warte was?! Wir dachten du hast was damit zu tun das er nicht hier ist...und wieso verdammt noch mal schuldet er dir so viel?!"
Louis: "Warum sollte ich was mit seinem verschwinden zu tun haben? Ich habe besseres zu tun als meine eigenen Leute zu entführen!"
Gemma: "Ja und zwar deine eigenen Leute abzocken!"
Louis: "Ich zocke ihn nicht ab, ich verlange nur das was mir zusteht!"
Und dann war die Leitung unterbrochen. Mit verwirrten Blicken starrten Gemma und ich uns an. "1500 Euro?", wiederhole ich das was Louis gesagt hatte. "Er hat irgendwelche Scheiße gebaut und deshalb ist er bestimmt abgehauen...das ist mal wieder typisch...", Gemma verdreht die Augen und steht dann auf. "Ich rufe dann mal Mom an und erkläre ihr alles. Bin gleich wieder da.", sagte Gemma und verließ den Raum. Gut zu wissen das Harry mir mal wieder etwas verschwiegen hatte...es war klar das ich zu vieles noch nicht von ihm wusste. Ich starrte auf meine Füße, mein Kopf war voll mit Gedanken, ich suchte nach Erklärungen die ich aber einfach nicht fand. Gemma kam wieder rein. "Mom ist ausgerastet...Harry bringt uns alle noch ins Grab...", sagt sie und lässt sich auf die Couch fallen. "Ja...er macht es uns allen auf jeden Fall nicht einfach.", sage ich und versuche ein kleines Lächeln aufzusetzen.
15 Minuten vergingen, dann hörten wir plötzlich wie sich ein Schlüssel im Haustürschloss herumdrehte. "Bestimmt kommt Mom.", sagt Gem und schaut leicht zur Seite, da betrat unerwarteter Weise Harry das Zimmer. "Oh mein Gott wo warst du?!", fragt Gemma. Ihre Stimme war eine Mischung aus Erleichterung und Wut. Ich sagte nichts, ich meine was soll ich schon groß sagen..? "Weg.", war seine knappe Antwort. "Harry! Jetzt sag was hier abgeht, Louis hat angerufen und erzählt das du ihm 1500 Euro schuldest!", ihre Stimme wurde lauter nach jedem einzelnen Wort. "Wieso sagt dieser Mistkerl das denn auch...", sagt er mehr zu sich selbst. "Antworte mir!", Gemma wurde unglaublich wütend. "Ich habe scheiße gebaut ok?", war alles was er sagte. "Das habe ich mir fast gedacht...", sie wurde zwar wieder etwas leiser aber trotzdem war ihre Wut ihr noch immer deutlich anzuhören. "Weißt du was wir uns für Sorgen gemacht haben?!", sie klang durchdringlich. "Anscheinend ziemliche...mein Handy ist fast explodiert.", lacht er. "Harry, das ist nicht witzig!", sie war deutlich genervt von seiner Desinteressierten Art und ich ehrlichgesagt auch. "Und dieses Telefonat das du mit mir einmal kurz geführt hattest war auch nicht wirklich Aussagekräftig!", erhob ich nun auch mal das Wort. "Ich hatte keine Zeit für Erklärungen.", versucht er sich rauszureden. "Das scheinst du nie zu haben...immer lügst du uns an, nie erklärst du uns auch nur irgendwas!", Gemma starrt ihm in die Augen. Er zuckt mit den Schultern und wendet sich mir zu. "Lass uns lieber gehen.", sagt er und will meine Hand nehmen doch ich ziehe sie weg. "WIR gehen nirgendwo hin, ich werde jetzt nach Hause gehen und DU wirst dich da erst blicken lassen wenn du meinst mir vielleicht auch endlich mal die Wahrheit sagen zu wollen!", mache ich ihm deutlich. Er sieht mich an und wirkt verwirrt. "Tschüss Gem.", sage ich und verlasse ohne ihn noch einmal anzusehen das Haus und fahre nach Hause. Er regt mich einfach so auf, er versteht nie den ernst der Lage. Wir haben uns alle Sorgen gemacht und alles was er tut ist dumme Sprüche reißen und irgendwelche Ausreden suchen, darauf habe ich einfach keine Lust. Und das er so 'ne Schulden hat, hat er mir auch nie erzählt und ehrlich gesagt will ich gar nicht wissen wie viel er mir bereits verschwiegen hat.
Ich bin zu Hause angekommen, meine Mom empfängt mich mit dem meist angepissten Gesicht das sie bisher je hatte. "Und?", fragt sie. "Er ist wieder da!", sage ich, das er uns was verheimlicht und Schulden bei Louis hat lasse ich einfach mal aus. Genervt stapfe ich die Treppe hoch, Chrissy kommt mir entgegen und sie zieht mindestens genau so ein Gesicht wie unsere Mutter. Sie grüßt mich einfach nur und lässt mich dann in ruhe, glücklicherweise, gerade habe ich einfach keine Lust mit irgendjemanden zu reden. Ich gehe in mein Zimmer und knalle die Tür hinter mir zu. Ich schmeiße mich auf mein Bett und starre an die Decke. Warum können Harry und ich nicht einfach mal auch nur einen Monat ohne Streit haben, wieso muss immer alles schief laufen? Und wieso muss er aus allem so ein Geheimnis machen? Warum ist er nicht einfach mal ehrlich, dann wäre alles so viel einfacher! Mein Handy klingelt, es ist Harry. Ich beschließe dasselbe zu machen wie er es auch getan hat und gehe einfach nicht ran, soll er doch zappeln. Entweder er kommt persönlich hierher und erklärt mir alles oder er kann noch lange warten. Ich werde nicht angekrochen kommen und wenn er sich weigert mir die Wahrheit zu sagen und versucht mich anders weichzuklopfen werde ich darauf nicht eingehen, ich lasse mich nicht noch einmal von ihm um den Finger wickeln, verzeihen werde ich ihm nur durch die GANZE Wahrheit!
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THE BROTHER FROM MY BEST FRIEND
FanfictionEllen (19 Jahre), die beste Freundin von Gemma. Eines Tages wird Ellen zum ersten mal von Gemma zu sich eingeladen und dort lernt sie Harry kennen, Gemmas Bruder. Harry, ein junger Mann mit zu vielen Tattoos, zu wenig benehmen und keinem Respekt! D...