Zu früh!

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Die Sonne war gerade aufgegangen und ich stand bereits komplett fertig gemacht in meinem Zimmer. Meine helle, zerrissene Jeans saß bequem, genau wie mein weißes, locker sitzendes T-Shirt. Auch meine Haare konnten mich nicht stören da sie in einem praktischen Dutt waren. Mein Make-Up fiel heute mal ziemlich dezent aus. Ich war perfekt für den heutigen Putz- und Aufräumtag gewappnet nun musste nur auch noch endlich mein geliebtes Schwesterchen Chrissy fertig sein und wir könnten sofort anfangen. Bis die dann aber endlich so weit war verging eine weitere Stunde. In der Zwischenzeit hatte mir Gemma geschrieben und vorgeschlagen vorbei zu kommen und uns zu helfen, Harry wollte wohl auch kommen, was mich schon etwas wunderte, hätte nicht gedacht das er mehr oder weniger freiwillig mit putzt und aufräumt, aber gut, 8 Hände schaffen schneller viel mehr als nur 4.

Es war ca. 12 Uhr als wir vollständig waren. "So, wo fangen wir an?", fragt Gemma motiviert. "Ich würde sagen hauptsächlich Wohnzimmer und Küche müssen auf Vordermann gebracht werden.", erkläre ich. "Am besten teilen wir uns in jeweils 2 Personen auf, dann können wir beides gleichzeitig machen und wenn ein Duo schneller sein sollte als das andere, können die ja noch bei den anderen beiden mithelfen, so sollten wir schnell fertig sein.", schlägt Chrissy vor. "Ich mach mit Ellen.", sagt Harry einnehmend. Gemma und Chrissy nicken und gehen ins Wohnzimmer. "Na dann bleibt uns wohl nichts anderes als die Küche übrig...", sage ich und schlendere mit Harry in unsere Küche. "Wo fangen wir an?", fragt Harry, ich sehe ihn an und kann mir das Grinsen nicht verkneifen. "Was?", fragt er und beäugt mich. "Nichts...wusste bloß noch nicht das du einen Putzfimmel hast!", lachte ich. "Habe ich auch nicht, ich tue das hier nur um Zeit mit dir zu verbringen..." Wow, das war süß von ihm, ich muss sagen, mir gefällt seine romantische, weiche Seite sehr gut. Schade das ich die wohl nicht regelmäßig zu Gesicht bekommen werde...

"Also, wo fangen wir denn nun an?", fragte er noch mal. "Ich denke wir sollten damit anfangen das Geschirr das hier noch rumsteht abzuwaschen und weg zu stellen."

Gesagt getan, wir beide beginnen fleißig Sachen weg zu räumen und überraschend schnell haben wir diesen Teil auch schon hinter uns gebracht. "Am besten noch die Fenster und Theken abputzen...was willst du lieber machen?", frage ich Harry. "Mir egal.", entgegnet er. "Na gut, dann machst du die Theken.", sage ich lächelnd und drücke ihm Lappen und einen Eimer Wasser mit Seife in die Hände. Ich nehme mir auch einen Lappen und Fensterreiniger. "Wow, ich liebe putzen...", sagt Harry und lacht leise auf. "Same...", sage ich und lächle. 15 Minuten und wir beide sind komplett fertig. "Na das sieht eindeutig besser aus.", erwähne ich und schaue mich in der Küche um. "Danke für die Hilfe.", als danke gebe ich Harry einen Kuss, er hält mich an meinen Hüften fest und wir sehen uns die Augen, sein Gesicht wird von seinem wunderschönen Lächeln geziert. Im selben Moment kommen die beiden Mädels rein. "Fertiiiig...", sagt Chrissy stolz. Ich drehe mich zu den Beiden, Harry lässt seinen linken Arm aber noch immer um meine Hüfte. "Klasse, ging ja schneller als gedacht.", sage ich zufrieden. Plötzlich werden Chrissys Augen ganz groß. "Was ist denn hier los?!", höre ich die Stimme meiner Mutter hinter mir ertönen. Erschrocken drehe ich mich um, Harry zuckt mit seinem Arm weg. "Mom?", frage ich erschrocken und merke wie ich rot anlaufen, sie starrt Harry an. Ich wusste das sie Gemma kannte und mochte, ob sie jemals was von Harry gehört hatte wusste ich nicht, aber von mir konnte sie nichts haben. Da sie ihn aber ziemlich kritisch beäugte bildete sich in mir die Angst das sie bisher nur das schlechte von ihm gehört hatte. "Ähm...hallo. Ich und mein Bruder wollten so eben auch schon gehen...", versucht Gemma die Situation zu retten und zieht ihren Bruder hinter sich her in Richtung Haustür. "Tschüss...bis dann.", sagt sie mit einem flüchtigen Lächeln und verschwindet samt Harry aus dem Haus. "Wir haben nur aufgeräumt Mom.", erkläre ich. "Genau, mehr nicht und was machst du eigentlich jetzt schon hier...wir dachten du kommst Morgen?", fragt Chrissy. "Wollte ich eigentlich auch...aber ich dachte mir ich überrasche euch mal und das ist mir ja wirklich gut gelungen..", sagt sie und ich höre diesen wütenden, strengen Unterton in ihrer Stimme. "Chrissy süße, würdest du mich und deine Schwester bitte kurz alleine lassen?", fragt meine Mutter. Chrissy nickt. "Du schaffst das...", flüstert sie mir ins Ohr und verschwindet dann die Treppe hinauf. Meine Mutter fährt sich durch ihr dunkles, schulterlanges Haar. "Was machte dieser Verbrecher hier?", fragt sie und durchbohrt mich mit ihrem strengen, mütterlichen Blick. "Verbrecher?", meine Stimme hatte einen verwirrten Ton angenommen. "Harry Styles, Gemmas Bruder...tue nicht so als wüsstest du nicht in welch einen Mist er schon verwickelt war..." "Ich weiß Mom...aber ich war ja nicht alleine mit ihm und er ist nett...ich mag ihn." verteidige ich mich und Harry. "Ja, ich habe gesehen das du ihn magst...und ich weiß nicht ob mir das gefallen soll..", sie klang besorgt aber irgendwie auch sauer. "Ja ok vielleicht mag ich ihn sehr aber ich weiß auf was und wen ich mich da eingelassen habe aber glaube mir, ich habe ihn im Griff...er ist anders als du denkst, vertrau mir...gebe ihm eine Chance...", bettle ich und verteidige somit meine Beziehung. "Ellen...ich weiß nicht ob das so schlau ist, du bist meine Tochter und ich will nicht das du wegen so einem Typen verletzt wirst." "Mom, ich bin 19 und somit bereits Volljährig, außerdem kann ich auf mich aufpassen. Und Harry ist nicht mehr so wie du denkst. Er hat ja sogar beim aufräumen und putzen geholfen und das obwohl er auf so etwas keine Lust hat, er hat das nur gemacht um mit mir etwas Zeit zu verbringen...ist das nicht süß?", ich versuche Harry in dem besten Licht das er hat dastehen zu lassen damit meine Mutter sich etwas beruhigt. "Außerdem kannst du mich nicht vor allem und jeden Beschützen. Aus Fehlern lernt man und Erfahrungen muss man erst sammeln. Lass mich Leben wie ich es möchte, mir wird schon nichts passieren, ok?" Meine Mutter schweigt und sieht mich einfach nur mit einem durchdringlichen Blick an. "Was wenn wir ihn Morgen Abend um 19 Uhr mal zum Essen einladen und vielleicht ändere ich meine Meinung ja noch.", schlägt meine Mutter vor. "Klar, kein Problem. Ich schreibe ihm gleich mal und frage ob es klar geht!", sage ich selbstsicher...und nur wenige Momente später bereue ich meine Entscheidung auch schon wieder, ich liebe Harry aber ich weiß das er nicht der größte Romantiker und Gentleman ist was bei Mutter eventuell nicht den besten Eindruck hinterlassen wird...außerdem denke ich nicht das er Lust drauf hat...aber da muss er nun durch, irgendwie muss ich ihn davon überzeugen, ob er will oder nicht...

THE BROTHER FROM MY BEST FRIENDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt