Abiball

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Das Aufeinander Treffen meiner Mutter und Harry war nicht perfekt verlaufen aber es hätte auch schlimmer kommen können. Meine Mutter liebt ihn zwar nun nicht abgöttisch aber sie meinte wenn er so bleibt gibt sie ihm eine Chance, er darf sie bloß nun nicht enttäuschen...was er hoffentlich auch nicht tut...

Zeitsprung:

Es war Freitag, der letzte Schultag vor den Sommerferien und für mich der letzte Schultag überhaupt. Natürlich fand für uns alle heute kein richtiger Unterricht statt. Es war bloß ein Frühstück mit unserem Klassenlehrer und natürlich der ganzen Klasse. Jeder von uns musste etwas für das Frühstücksbuffet mitbringen. Wir hatten die Fenster Sperrangelweit auf da es heute extrem warm war. 28 Grad und die Sonne prallte herab. Während des Essens hörten wir leise Musik, Nils hatte die Musik mitgebracht damit es nicht so still war, was es aber im allgemein nicht war da wir alle viel zu besprechen hatten, ich meine, es ist der letzte Schultag und dann verlassen wir die Schule, für immer. Es wird komisch sein nach den 6 Wochen nicht wieder hierhin zurück zu kehren...aber was soll's, alles geht mal vorbei. Mathe, Biologie und Geschichte werde ich auf jeden Fall nicht vermissen...am meisten werden mir wohl mein Klassenlehrer, ein paar meiner Mitschüler, das gute Essen in der Mensa und die Ausflüge und Freistunden fehlen...

Nach dem Essen war es 11 Uhr, wir gingen gemeinsam auf den Schulhof, Herr Bonn, unser Klassenlehrer hat uns in eine Art "Mini-Pause" entlassen. Ally und ich schlenderten etwas hin und her. Wir kamen an einigen Klassen vorbei und sahen in sie hinein. "Schwer Abschied zu nehmen...und das obwohl ich fast jeden Morgen aufwachte und mir dachte 'Boah ne ey, kein Bock auf Schule, will schlafen...", sagte Ally und musste lächeln. "Ja, man wird das hier trotzdem vermissen...", bestätige ich sie. "Aber immerhin sehen wir das alles hier heute Abend noch mal...du kommst doch auch zum Abiball oder?", fragt Ally. Ach ja, der Abiball heute Abend um 20 Uhr. Ich hatte früher immer davon geträumt endlich meinen Abiball zu haben, ich habe mir das immer so vorgestellt wie eine Prinzessin angezogen zu sein, mit wunderschönen Haaren und traumhaften Make-Up und nun ist tatsächlich DIESER Tag gekommen... "Natürlich komme ich, das ist doch das beste am ganzen Schul-Leben.", sage ich mit einem kleinen Lächeln. Nach der kleinen Pause gehen wir mit Herr Bonn auf den Sportplatz. Er trägt eine große, rote Kiste. "Also, ich dachte mir da es ja so warm ist das ihr eure Schulzeit doch mit einer kleinen...WASSERSCHLACHT beenden könnt...", Herr Bonn stellt die Kiste ab und ich erkenne das ganze Zeugs darin: Wasserbomben, Wasserpistolen, kleine Eimer voll mit Wasser, größere Eimer mit Wasser, Wasserflaschen...halt alles was nass ist und vor allem nass macht.

Wie kleine Kinder die einen kleinen Schatz gefunden haben stehen wir gierig vor der Kiste. "Falls ihr Sachen an euch habt die nicht nass werden sollen, legt die schnell bei Seite.", sagt Herr Bonn. Wir schmeißen unsere Taschen in eine Ecke und legen eine Art große Plastikfolie drüber die Herr Bonn organisiert hatte, dann trafen wir uns alle wieder um den roten Kasten. "Wartet, es fehlt noch Musik." Herr Bonn ließ die Musik abspielen die wir vorhin auch schon gehört hatte, mitunter 'Are You With Me' und 'Headlights' Halt so Sommerlieder. "...Und jetzt, schnappt euch ein bisschen Wasser Munition und ab geht's", sagt Herr Bonn. Wie verrückt gewordene Stürmen wir auf den Kasten da jeder so gutes Zeug wie möglich abbekommen wollte. Als jeder versorgt war begann die Schlacht. Es dauerte nicht lange bis wir alle bis auf die Haut durchnässt waren, es war eine perfekte Abkühlung bei dieser Wärme. Nach einigen Minuten machte sogar Herr Bonn mit. Genau deshalb ist er einer meiner Lieblingslehrer.

Um ungefähr 14 Uhr endete die Schule. "Wir sehen uns alle sicherlich heute Abend.", sagt Herr Bonn bevor wir uns alle auf den Weg nach Hause machen. Da ich noch etwas nass bin gehe ich zu Fuß und fahre nicht mit dem Bus, außerdem ist der wahrscheinlich eh überfüllt. Die Sonne brennt auf mich herab und ich bin schneller trocken als erwartet. Zu Hause angekommen stürmt mir Chrissy entgegen, ich habe das Gefühl als wäre sie fast schon aufgeregter als ich wegen heute Abend. "Der Deal das ich dir dein Make-Up mache steht noch, oder?", fragt sie und ich nicke. Gemma wird mich heute Abend begleiten, sie ist zwar kein Junge aber das ist ja egal. Der Großteil kommt natürlich mit dem Partner, ich hatte Harry auch gefragt, der meinte aber Bälle seien nicht so sein Ding und dann wollte ich ihn auch nicht weiter zu irgendwas drängen, auch wenn es etwas schade war. Gemma wollte mich nachher um 19:30 Uhr abholen. Es war gerade mal 15 Uhr als ich mit Mittagessen fertig war. Meine Mutter kam von ihrer Arbeit zurück, sie war auch schon ganz aufgeregt da sie heute Abend auch kommen wollte, sie versprach mir aber mich  nicht groß zu nerven da sie natürlich versteht das ich mit meinen Freunden abhängen wollte. Die restliche Zeit die mir blieb nutzte ich um noch einmal in Ruhe duschen zu gehen. Mit einem Handtuch um mich gewickelt verließ ich das Badezimmer und ging in mein Zimmer. Ich holte mein Kleid aus dem Schrank und betrachtete es. Es war oben weiß, mit kleinen schwarzen Rosen bestickt, der Rock des Kleides war schwarz, es ging bis zu den Knien (Bild oben). Als meine Haare getrocknet waren zog ich mir das Kleid an. Um 18 Uhr machte ich meine Haare. Mein schwarzes Haar das sonst glatt war lockte ich. Ich legte mir noch eine silberne Kette um mit einem kleinen Unendlich Zeichen als Anhänger. Dann ging ich in das Zimmer meiner Schwester. "Machst du jetzt mein Make-Up?", frage ich sie. Begeistert springt sie auf und holt ihre komplette Schminksammlung...und sie besitzt viel Schminke...sehr viel Schminke. Ich setze mich vor ihren Schminktisch. Sie macht etwas Puder drauf, allerdings nicht so viel. Ich habe einen silbernen Lidschatten der nach innen hin etwas dunkler wird, den hat sie mir aber nur dezent aufgetragen. Als nächstes zieht sie mir einen Eyelinerstrich und dann kommt die Mascara drauf. Meine Lippen macht sie matt und dunkelrot. Sie Pudert mich noch einmal nach und fertig. Zufrieden betrachtet sie ihr Werk. "Du siehst klasse aus.", sagt sie stolz und nimmt mich einmal in den Arm. Es war nun 19 Uhr also zog ich schon mal meine schwarzen High-Heels an. Auch Chrissy und Mom waren bereits fertig gemacht obwohl sie nicht direkt mitkommen wollten sondern nachkommen.

Pünktlich wie immer klingelt es um 19:30 Uhr an der Tür, Gemma steht mit einem großen Lächeln vor mir. "Du siehst toll aus.", sagt sie als wir im Auto sitzen. "Kann ich nur zurückgeben.", sage ich. Kurz nach 8 fahren wir auf den Parkplatz der Schule. "Wir müssen in die Sporthalle.", sage ich und ziehe Gemma hinter mir her. Angekommen hören wir bereits von draußen laute Musik. Vor der Tür stehen ein paar aus den Parallelklassen die ich kaum kannte. Gemma und ich betreten die Sporthalle und was ich da sehe haut mich fast um. Die Sporthalle sieht ganz anders aus. Eine riesen Diskokugel hängt von der Decke herab, viele bunte Scheinwerfer die sich bewegen sind an den Ecken befestigt. Außen sind Tische auf denen Essen und Trinken stehen, die Auswahl ist gigantisch. Viele Menschen treiben sich in der Mitte auf der großen Tanzfläche rum. Am Rand sind ein paar Sitzmöglichkeiten, Barhocker die an Tischen stehen und so ein paar kleine Sessel in schwarz. Die Musik ist verdammt laut, so das man sich nur noch bedingt unterhalten kann. Es sind schon unglaublich viele Leute da, ich sehe eine Menge aus meiner Klasse und auch ein paar der Eltern erkenne ich. Die Sporthalle ist bereits voll mit Menschen. An der einen Seite ist eine kleine Bühne aufgebaut. Gerade läuft "How I Want Ya", allerdings der Dawin Remix. Ich liebe dieses Lied und zerre Gemma direkt mit auf die Tanzfläche, da treffe ich auf Ally und Lucas. "Hey, ihr seht klasse aus.", schreit Ally. "Danke du auch." sage ich und Gemma bedankt sich ebenfalls. Es ist ungewohnt meine ganzen Mitschüler so schick angezogen zu sehen. Das ist wahrscheinlich der einzige Tag im Jahr an dem sich alle rausputzen und alles aus sich rausholen. Plötzlich ertönt "i hate you, i love you" von gnash feat. Olivia o' brien. Alle Pärchen finden sich zusammen und schaukeln kuschelnd über die Tanzfläche. Das ist so ein Moment an dem ich mir wünsche Harry wäre doch mitgekommen, das scheint Lucas zu bemerken. "Darf ich?", fragt er lächelnd. Ich war mir zu erst nicht so sicher, aber da er mein bester Freund ist kann da ja nichts schlimmes bei sein also willige ich ein. Wir schaukeln hin und her, natürlich nicht so intim und romantisch wie es nun mit Harry sein würde aber allein die Idee das er mit mir tanzt ist niedlich. Als das Lied vorüber ist ertönt wieder ein schnelles Lied. "Me, Myself & I" und die ganzen Pärchen lösen sich wieder voneinander. "Was trinken?", fragt Ally. Gemma, Lucas und ich willigen ein und zusammen gehe wir zum Stand wo es trinken gibt. Wir alle nehmen einen Cocktail und setzen uns erst mal an den Rand. Die Musik wird auf einmal leiser und der Fokus wird auf die Bühne gelegt. Der Direktor erscheint. "Hallo erst mal. Wir sind heute Abend alle hier eingetroffen um unsere Schüler der 13.Jahrgänge zu verabschieden. Unglaublich...schon ein weiteres Schuljahr ist vergangen und ihr müsst uns verlassen. 8 Jahre ist es her das ihr hier zu und gefunden habt, erinnert ihr euch noch? Ihr alle erst 10 bis 11 Jahre alt und saßt hier auf Stühlen um von uns empfangen zu werden...ja und nun müssen wir euch hier und heute verabschieden. Wie schnell doch 8 Jahre gehen können. Ihr alle habt euch nach der Meinung der Lehrerschaft großartig entwickelt und eure eigene Individualität entdeckt. Jeder von euch ist einzigartig und ich bin mir sicher das jeder von euch noch in seiner Zukünftigen Berufszeit weit kommen wird. Was auch immer ihr nun machen wollt, ob studieren, Ausbildung oder direkt ins Berufsleben starten, ich bin mir sicher ihr macht das gut und zwar auf eure Weise. Wir haben in euch arrangierte, disziplinierte und lebensfreudige junge Leute entdeckt. Wir alle wünschen euch noch viel Glück in eurem Zukünftigen Leben. Danke das ihr unsere Schüler wart...", alle beginnen zu klatschen und der Direktor verlässt wieder die Bühne, nun halten noch ein paar Lehrer kurze Reden bis wieder die Musik laut beginnt und erneut die Tanzfläche gestürmt wird. Auch ich und die anderen 3 haben uns wieder auf das Parkett verkrochen und tanzen ein bisschen. Die Stimmung ist großartig. Auf einmal spüre ich zwei Hände die meine Hüften umfassen, erschrocken drehe ich mich um....

THE BROTHER FROM MY BEST FRIENDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt