Kapitel 13

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Ich wälze mich in meinem Bett herum, ich kann wieder einmal nicht schlafen. Plötzlich vernehme ich ein kleines Schluchzen. Ich drehe mich zur Seite und lausche genauer. Es ist Luna. Ich mache das Licht an und hole meinem Block und setze mich zu ihr aufs Bett.

„Was ist los?", schreibe ich.

„Nichts", sagt sie und wischt ihre Tränen weg.

„Sieht aber nicht nach Nichts aus."

„Ich fühle mich einfach hässlich und fett."

„Luna!!! Du bist das hübscheste Mädchen, dass ich jemals kennen gelernt habe und du bist alles andere als fett!"

„Doch! Ich habe einen Kilo zugenommen!", beklagt sie sich.

„Man sieht ihn dir gar nicht an."

„Aber ich sehe ihn", schluchzt sie.

„Kann ich dir irgendwie helfen?", frage ich.

„Nein", sagt sie mit gesenktem Kopf.

„Du schaffst das!", schreibe ich auf den Block. Vielleicht braucht sie einfach nur ein paar aufmuntere Worte. Ich setze ein Lächeln auf und sie erwidert es.

„Soll ich mich noch zu dir legen?", frage ich sie und sie nickt. Wir kuscheln uns in ihr Bett und Luna beruhigt sich langsam wieder.

„Ich vermisse Ardy", sagt sie. „Ich wünschte er wäre jetzt hier."

Sofort setze ich mich auf und ziehe sie aus dem Bett.

„Was machst du?", fragt Luna verwirrt. Ich öffne das Fenster und klettere hinaus.

„Elena! Bist du verrückt geworden?", fragt Luna panisch. Ich schüttle den Kopf und reiche ihr meine Hand, dass sie auch zu mir kommen soll. Etwas zögerlich nimmt sie, sie an. Ich deute ihr leise zu sein. Sie sieht mich verwirrt an. Ich deute ihr, dass sie mir folgen soll und sich ducken soll. Sie gehorcht mir und wir schleichen über das Dach zu dem Zimmer von den Jungs. Wenn ich mich nicht irre, sollte es dieses Zimmer hier sein.
Es ist stockfinster und ich versuche ein wenig hinein zu blicken. Ich klopfe vorsichtig am Fenster an. Keine Reaktion. Ich klopfe noch einmal. Jemand kommt zum Fenster. Es ist Taddl er sieht uns mit müden Blick und verwirrend an. Ich deute auf Luna und spiele dann Tränen vor. Er sieht genervt aus und dreht das Licht auf, damit Ardy aufwacht. Sie öffnen uns das Fenster und Luna hüpft hinein und fällt Ardy um den Hals. Ardy sieht auch komplett verschlafen aus und sehr verwirrt über unser kommen. Ich lächle zufrieden. Damit habe ich Luna bestimmt eine Freude gemacht. Ich sehe zu Taddl und seine böse Miene, lässt mein Lächeln sofort vom Gesicht verschwinden. Ist er immer noch böse auf mich?

Er klettert aus dem Fenster und schließt es leicht von außen.

„Lassen wir die beiden in Ruhe", brummt Taddl. „Was ist überhaupt los?"

Ich stelle fest, dass ich meinen Block nicht dabei habe und ihm keine Antwort geben kann.

„Ach ja, ich vergesse immer wieder, dass du stumm bist."

Ich bin nicht stumm. Ich will einfach nur nicht sprechen. Wie kann er das nur ständig ‚vergessen'.

Ich zeige auf Luna und fasse mir dann meinen ‚Bauchspeck' an und spiele Tränen.

„Wow, Scharade. Mein absolutes Lieblings Spiel. Nicht", sagt Taddl brummend. Also ist er doch böse. Oder liegt es daran, dass wir ihn geweckt haben? Morgens hat er meistens schlechte Laune. Noch schlechter als andere Menschen.

„Hätte ich mir fast denken können, dass es deswegen ist. Aber bitte, das nächste Mal wartet ihr ein paar Stunden, bevor ihr uns wieder mitten in der Nacht weckt", sagt Taddl. Ich nicke. Ich umklammere meine Knie, es ist ganz schön kühl heute und irgendwie würde ich gerne wieder in mein Zimmer, da Taddl alles andere als erfreut über meine Gesellschaft wirkt. Ich kann es ihm nicht verübeln, immerhin haben wir ihn gerade geweckt. Taddl dreht sich um und sieht in das Fenster hinein. Er stöhnt genervt auf.

Ich sehe ihn fragend an. Er steht auf.

„Komm, Stummi. Wir schlafen heute bei dir."

Was? Wieso? Ich spreche es zwar nicht aus, doch mein fragender Blick und mein Zögern ist verständlich genug, dass Taddl meine Frage in meinem Kopf hören kann.

„Ardy hat mir gerade gedeutet, dass Luna eingeschlafen ist und wir gehen sollen."

Ich seufzte. Das habe ich mir eigentlich nicht erhofft. Ich dachte, Luna braucht nur ein kurzes beruhigendes Gespräch mit Ardy. Wir schleichen über das Dach in mein Zimmer. Taddl legt sich wortlos in Lunas Bett und ich in meines.

Ich würde gerne endlich schlafen, doch es gelingt mir nicht. Mir ist eiskalt. Ich hasse es hier. Ich würde viel lieber in meinem kuschligen warmen Bett liegen. Ich zittere am ganzen Körper und ich hoffe, dass ich Taddl durch mein Zähnen Geklapper nicht wecke.

Ich höre ein Seufzen. Verdammt! Ich habe ihn wieder geweckt. Das heißt nichts Gutes. Ich versuche so stumm wie möglich zu werden. Ich höre wie Taddl aufsteht. Vermutlich geht er jetzt. Er schläft sicher lieber mit Luna und Ardy in einem Zimmer als mit mir. Ich bin ihm bestimmt viel zu nervig.

Ich spüre wie sich Taddl in mein Bett nieder lässt.

„Verdammte Scheiße, du glühst ja. Wie kann dir kalt sein?", flucht Taddl. Ich zucke mit den Achseln. Er packt mich ganz fest in meine Decke ein und kuschelt sich ganz nah zu mir. Ich zittere trotzdem, obwohl mir langsam wärmer wird. Taddl streichelt mich sanft, damit sich mein Körper wieder beruhigt. Es hilft. Langsam falle ich in einen Schlaf.

Bitte, sprich (Taddl Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt