Kapitel 27
Die halbe Nacht habe ich mir über Taddls Worte Gedanken gemacht. ‚Wenn du endlich weg bist, kann ich vielleicht auch normal werden.'
Verwirre ich ihn so sehr, dass er sich nicht mehr unter Kontrolle hat? Aber warum? Hat er mich etwa auch gern? Aber wieso ist er dann immer so gemein?
„Elena? Du siehst aus als hättest du nicht viel Schlaf gehabt", stellt Luna fest in der Früh fest.
Ich nehme meinen Block in die Hand.
„Taddl hat gestern komische Dinge gesagt."
„Was denn?", fragt Luna gespannt.
„Wenn ich weg bin, kann er endlich ‚normal' werden."
„Uhhh! Scheint so als hätte es ihn genauso wie dich erwischt", sagt sie und zwinkert mir zu.
„So ein Blödsinn! Warte das Essen ab, dann siehst du, dass du dich irrst."
Ich bin mehr als überzeugt davon, dass er mich wieder sehr abweisend, wenn nicht sogar abfällig behandeln wird.
„Wie heißt es so schön? Was sich liebt das neckt sich", streckt mir Luna die Zunge hinaus. Ich verdrehe die Augen. So ein Blödsinn.
Beim Frühstück setze ich mich wieder auf meinen Platz und stelle fest, Taddl sitzt wo ganz anders. Ich sehe Ardy verwirrt an.
„Frag mich bitte nicht. Wir haben gestern nach dem Vorfall kaum miteinander geredet. Er braucht anscheinend Ruhe", erklärt Ardy.
Auch wenn Taddl weiter weg von uns sitzt, kann ich nicht anders, als ihn ansehen und mich fragen was in seinem Kopf abgeht? Er sitzt ganz alleine da und starrt die Mauer an. Als wäre er in Gedanken wo ganz anders und würde ferngesteuert werden. Ist er nicht einsam? Woran denkt er wohl? Taddl hat einen sechsten Sinn dafür, wenn man ihn anstarrt und beschwert sich ja meistens darüber. Genau in diesem Moment funkelt er mich böse an. Sofort sehe ich schuldbewusst weg. Im nächsten Moment steht er auf und schmeißt seinen Teller auf den Boden und verschwindet. Der Teller liegt in tausend Einzelteilen am Boden und alle sehen schockiert darauf und fragen sich genauso wie ich, was jetzt sein Problem war? Weil ich ihm angesehen habe? Normalerweise reicht eine Beleidigung.
„Er ist komplett neben der Spur", sagt Ardy.
„Sollen wir mit ihm reden?", fragt Luna.
„Ich denke, dass ist gerade keine sogute Idee. Lassen wir ihn erst mal", sagt Ardy.
Nach meiner Therapiestunde sehe ich Taddl und würde ihn gerne in den Arm nehmen. Er sieht mich an und drückt mir in einen Zettel in die Hand.
„So kommunizierst du ja am liebsten", sagt er abfällig und geht in seine Therapie Stunde. Ich öffne den Zettel.
‚Lass mich in Ruhe, du tust mir nicht gut.'
Mein Herz. Ich glaube, es ist gebrochen. Wieso tut er das? Es war doch gestern alles gut? Wieso schreibt er so etwas? Warum tue ich ihm nicht gut? Ich tue doch gar nichts. Ich sage doch gar nichts. Wieso bin ich Schuld? Warum gibt er mir die Schuld für alles?
Im Zimmer angekommen, drücke ich Luna den Zettel in die Hand. Sie liest ihn sich durch.
„Was habe ich getan?", fragt sie verwirrt. Ich schüttle den Kopf und deute ihr ein T.
„Oh .. Taddl hat das geschrieben?"
„So viel zum Thema er ist in mich verliebt."
„Hmm... Vielleicht hast du doch recht."
Ich lasse mich in mein Bett fallen und würde am liebsten weinen, aber ich kann nicht. Ich will nicht, nicht vor Luna.
_____________
Überrascht? Fragen an euch:
Was denkt ihr, was mit Taddl los ist?
Glaubt ihr, es ist die richtige Entscheidung? (Objektiv betrachtet)
Wieso will er Abstand von Elena?
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Ich habe wieder eine Frage bekommen *.*
Meines achtens eine sehr gute und berechtigte Frage. Ich hoffe ich kann sie verständlich genug beantworten :3Falls ihr noch Fragen habt, schreibt sie einfach in die Kommentare :D
1. "Ich hab ne klitzekleine frage an die Liebe Autorin😊 also...Gehen die dort eigentlich zur schule oder ist das in der Klinik anders oder schreibst du das einfach nicht.....ODER das sind alles krasse Getto gangster die nicht in die schule gehen und schwänzen (böse buben!😏😂)❤"
Autorin: Ich habe auch darüber länger nachgedacht, ob sie in die Schule gehen sollen. Habe mich dann aber dagegen entschieden, weil es mir einfach nicht gefallen hat. Ich dachte eigentlich, dass die Patienten vielleicht nicht so lange dort sind. Beziehungsweise dass die Jugendlichen dort zu krank sind und um in die Schule zu gehen und es eine zu große Überforderung wäre.
Anderseits kann man sich denken, dass es vielleicht noch andere Aktivitäten gibt, als was Elena, Ardy, Luna und Taddl machen. Dass es einen Garten gibt, Aufenthaltsräume, eine Bibliothek oder vielleicht irgendwelche Zeichen- oder Lernkurse. Vielleicht gibt es auch irgendwelche Bildende verpflichtende Stunden, welche für die Geschichte einfach nicht notwendig zu erzählen sind. Genauso wenig wie ich über jede Mahlzeit rede. Ich weiß nicht, wie es in einer typischen Klinik aussieht. Jeder darf seine eigene Vorstellung über diese 'namenlose' Klinik haben. Entweder sie haben eine Schule, vielleicht gehen alle in eine 'Klasse' oder jeder hat getrennte Unterrichtszeiten. Ihr könnt euch aussuchen, aber im Endeffekt ist es irrelevant für die Geschichte und die Handlung.
DU LIEST GERADE
Bitte, sprich (Taddl Fanfiktion)
FanfictionElena, 16 Jahre alt. Spricht seit über einem Jahr kein Wort mehr, wegen einem traumatischen Erlebnis. Dort trifft sie auf Menschen, die mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben. Darunter den aggressiven Taddl.