Heute geht es mir schon viel besser. Mein Fieber ist komplett verschwunden und ich freue mich schon auf den heutigen Tag. Endlich raus aus dem Bett. Man kann zwar nicht viel unternehmen, aber wenn ich noch einen Tag länger im Bett bleiben müsste, wäre ich durchgedreht.
„Freut mich, dass es dir besser geht", sagt Luna. Ich lächle sie dankend an. „Jetzt kannst du auch endlich deinen Taddl wieder sehen." Sie macht dabei Kussgeräusche. Ich verdrehe genervt die Augen.
Genau wie ich es befürchtet habe, hat mich Luna gestern mit ihren Fragen gelöchert. Es hat ganz schön lange gedauert sie davon zu überzeugen, dass ich NICHT auf Taddl stehe, sondern wir uns nur langsam anfreunden. Irgendwann hat sie es endlich eingesehen und Ruhe geben. Doch heute fängt wieder alles von vorne an. Toll.
Beim Frühstück halte ich sofort Ausschau nach Taddl. Doch es ist kein Taddl zu sehen, etwas deprimiert setze ich mich auf meinen Platz. Die Ticks von Ardy sind für mich so Alltäglich geworden, dass es mir fast fehlen würde, wenn er nicht mehr sein Ding machen würde.
Taddl kommt in den Speisesaal hinein und sofort erhellt sich mein Gesicht. Er sieht heute wieder so gut aus. Wie immer eigentlich.
Er setzt sich genervt hin. Oh, er hat schlechte Laune. Aber weshalb?
„Ardy?", fragt er genervt, als würde er gleich explodieren.
„Ja?", fragt dieser.
„Kannst du Elena bitte sagen, wenn sie mich noch weiter ansieht ich ihr das Tablett in die Fresse hauen werde?", knirscht er zwischen seinen Zähnen und würdigt mir nicht mal einen Blick. Sofort sehe ich weg. Mein Herz pocht doppelt so schnell und es fühlt sich so an als hätte mir gerade jemand in den Magen geboxt. Bin ich doch wieder krank?
Maria kommt zu uns.
„Elena, vergiss nicht heute um 14 Uhr bei Doktor Wiesinger!", sagt sie. Scheiße, dass hatte ich ja total vergessen.
„Ach ja, Taddl dein freier Tag geht klar für heute. Doktor Wiesinger hat es genehmigt. Dafür hat Elena zwei Stunden."
„Na endlich einmal eine gute Nachricht", sagt Taddl erleichtert. Eine gute Nachricht? Was ist daran gut? Mir ist der Appetit vergangen. Ich stehe auf, trage mein Tablet zurück und gehe ins Zimmer. Ich beeile mich ins Zimmer, weil ich merke, wie sich meine Augen mit Wasser füllen. Ich habe mich so auf diesen Tag gefreut und jetzt? Am liebsten würde ich schlafen und nicht mehr aufwachen.
Ich verstehe Taddl nicht. Wieso ist er manchmal so nett? Und dann ist er wieder so abgrundtief böse und gemein? Manchmal ist er einfühlsam und dann ist er wieder so aggressiv und unsensibel?
Und das aller Schlimmste daran ist, dass es mir nicht einfach egal sein kann. Aber wieso nicht? Kann es sein...? Oh Gott.. Vielleicht hat Luna ja Recht. Vielleicht habe ich mich wirklich in Taddl verliebt. Vielleicht gehen mir seine Beleidigungen deshalb näher als sonst. Jetzt kann ich meine Tränen nicht mehr zurück halten und fange an zu weinen. Ich heule in meinem Polster hinein. Wieso Taddl? Wieso ausgerechnet er? Er ist immer so gemein und herablassend zu mir? Wieso sollte ich Gefühle für ihn haben? Vielleicht weil er auch echt süß sein kann.. Nein! Elena! Vergiss es! So jemand wie Taddl kann nicht fühlen. Er ist einfach nur ein aggressives Arschloch ohne Gefühle. Das einzige Gefühl, dass er kennt ist Wut. Aggressiv und Demütigend sein, das ist das einzige was er kann. Er wird nie etwas für dich empfinden. Also vergiss ihn. Du musst, Elena.
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Bitte, sprich (Taddl Fanfiktion)
FanfictionElena, 16 Jahre alt. Spricht seit über einem Jahr kein Wort mehr, wegen einem traumatischen Erlebnis. Dort trifft sie auf Menschen, die mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben. Darunter den aggressiven Taddl.