Nach ein wenig Schlaf, fühle ich mich ein bisschen besser. Ich sehe auf meinen Nachtkasten. Ein frischer Tee und eine Zeichnung liegen darauf. Verwundert nehme ich das Blatt in die Hand.
Das Mädchen im Superheldenkostüm liegt krank und schlafend im Bett. Daneben ist ein super sexy Arzt mit vielen Muskeln und Tattoos gezeichnet. Soll das etwa Taddl sein? Ich fange leise an zu lachen. Autsch. Mein Hals schmerzt immer noch. Diesmal hat Taddl eine Sprechblase ‚Ich pflege dich wieder gesund.' – Wie lieb von ihm. Er war hier? Wieso habe ich das nicht mitbekommen? Ich lege das Blatt zu dem anderen in meine Lade.
Ardy und Luna kommen in dass Zimmer und setzen sich auf mein Bett.
„Na, geht es dir schon besser?", fragt Ardy. Ich schwanke mit meiner Hand hin und her.
„Wo ist Taddl?", schreibe ich auf den Block. Ich würde ihn gerne sehen ...
„Er schläft. Heute war es besonders ruhig. Ist irgendetwas heute Nacht gewesen, weil er so fertig war?", fragt Ardy. Ich zucke mit den Achseln.
„Vermutlich habe ich ihn zu lange wach gehalten, weil es mir so schlecht ging."
Ardy hebt belustigt eine Augenbraue in die Höhe und ich werde ein wenig rot. Er denkt sicher etwas Falsches von mir.
Luna und Ardy bleiben bei mir im Zimmer bis das Abendessen anfängt.
„Kommst du mit?", fragt Luna. Ich nicke. Ich will Taddl sehen. Ich stehe vorsichtig aus dem Bett auf, doch als ich gerade hinausspazieren wollte, kommt mir Maria schon entgegen.
„Wo willst du denn hin, Fräulein?", fragt sie. Ich deute ihr, dass ich essen gehen will.
„Hast du denn überhaupt Hunger?", fragt sie mich.
Ich zucke mit den Achseln. Ich hätte ‚Ja' sagen sollen.
„Du bleibst im Bett, ich bringe dir eine Suppe."
Ich sehe enttäuscht zu Boden. Meine Freunde schenken mir noch ein aufmunterndes Lächeln, bevor sie Abendessen gehen.
Ich lege mich wieder in mein Bett. Wie Taddl wohl gerade gelaunt ist?
Maria bringt mir eine Suppe. Ich esse drei Löffel und lasse die Suppe stehen. Mehr bekomme ich nicht hinunter.
Nachdem Abendessen kommt Luna wieder in mein Zimmer. Sie erzählt mir von ihrem ‚aufregenden' Tag in der Klinik und danach machen wir das Licht aus. Doch ich kann nicht schlafen, meine Gedanken kreisen sich die ganze Zeit um Taddl. Geht es ihm gut? Ist er wieder fit? Macht er sich Sorgen um mich? Hat er mich wieder vergessen? Bin ich ihm egal?
Als ich sicher bin, dass Luna schläft. Schleiche ich wieder aus dem Fenster. Wieso ich das mache, weiß ich nicht. Ich bin eigentlich hundemüde. Aber irgendwie hatte ich gehofft, Taddl hier sehen zu können, bevor ich schlafen gehe. Doch vergebens, er ist nicht hier.
Hoffentlich bin ich morgen Gesund genug um ihn zu sehen, aber krank genug um nicht in die Therapie zu müssen.
Ich höre wie sich ein Fenster öffnet. Taddl steigt hinaus. Taddl!
Ich lächle ihn erfreut an. Er kommt sofort zu mir. Sein Blick ist streng.
„Was machst du hier draußen? Geh sofort wieder hinein!", befiehlt er mir. Aber ... Er fasst mich etwas grob an und schickt mich wieder hinein. Aber... ‚ich wollte dich doch sehen.' Ich stehe im Fensterrahmen und sehe ihn an. Sag noch irgendwas! Komm zu mir! Schlaf bei mir! Er sieht mich immer noch streng an. Ich lege meine Hand auf seine. Er sieht auf unsere Hände und dann wieder auf mich. Sofort zieht er seine Hand weg.
„Geh jetzt schlafen und ruh dich aus!", sagt er genervt. Ich schließe enttäuscht das Fenster und lege mich in mein Bett. Da war er wieder. Der fiese gemeine Taddl. Vielleicht sollte ich ihn öfters von seinem Schlaf abhalten, wenn er dann netter ist. Dann ist er nämlich ‚schwächer'.
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Bitte, sprich (Taddl Fanfiktion)
FanfictionElena, 16 Jahre alt. Spricht seit über einem Jahr kein Wort mehr, wegen einem traumatischen Erlebnis. Dort trifft sie auf Menschen, die mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben. Darunter den aggressiven Taddl.