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Also ging ich langsam, ohne Stress nach Hause und bereitete mich schon mal auf die Schmerzen vor. Bald schon kam ich an unserem alten Haus an. Ich fühlte in diesem Moment die ganze Wut in mir, die ich auf meine Eltern hatte.

Ich stand nun vor unserer Haustür und mein Herz klopfte. Es war still, zu still. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn ich meine Mutter tot am Boden gefunden hätte. Ich hatte die Hoffnung das sie schlafen würden, also machte ich mit größter Sorgfalt die Tür auf und schloss sie. Mein Herz klopfte immer mehr und mehr. Ich schlich zur Treppe und wollte in mein Zimmer, aber der Boden knackste unter meinen Füssen. Plötzlich hörte ich, wie mein Vater nach mir schrie. Ich blieb vor lauter Schock starr. Als ich ihn dann mit Gebrülle auf mich zukommen sah,rannte ich so schnell wie ich konnte die Treppe hoch im mein Zimmer und mein Vater hinterher. Ich war mit dem Rücken an meiner Tür und drückte mit aller Kraft dagegen, als mein Vater mit der Faust gegen die Tür schlug. An die ganzen Wörter die er mir zuschrie, war ich mich eh schon lange gewohnt. Nach ein paar Minuten gab mein Vater endlich auf und ging. Ich hörte, wie er dann seine ganze Wut an dem Geschirr in der Küche ausließ. Ich atmete ein paar mal tief durch und legte mich dann ins Bett. Als ich an die Decke starrte bemerkte ich, dass mein Bauch wieder zu knurren anfing. Und da meine Eltern wie üblich keine Zeit hatten um mir etwas zu kochen, holte ich mir,oder klaute ich mit besser gesagt, immer etwas aus einem Kiosk einer alten Dame, die das aber nie bemerkte. Nur heute war ich so abgelenkt, dass ich sogar das vergessen hatte. Ich stand auf und sah mich um, ob ich noch was essbares in meinem Zimmer hatte. Nichts.Wenn ich jetzt die Konsole hätte, hätte ich mich perfekt ablenken können. Es wahr gerade mal sieben Uhr abends. Mir war so langweilig,dass ich mich hingelegt und bis etwa Mitternacht geschlafen hatte. Es war schwer mit diesem Hunger einzuschlafen, aber was soll's.


Als ich wach war, war es endlich still.Diese Stille hatte ich richtig genossen. Ich zog schnell meine Jacke an, öffnete das Fenster und kletterte den großen Kirschbaum hinunter, der vor meinem Fenster war. Meine Eltern hatten zum Glück nie herausgefunden, dass ich so etwas mache. Auch nicht das ich jeden Tag stehle. Meine Eltern sind leider eben sehr dumm, was ich selbst auch war. Tja, man erbt die Dummheit leider von der Mutter. 

Ich lief Richtung Kiosk und genoss diese friedliche Nacht. Der Mond strahlte und kein einziger Mensch war unterwegs. Während ich zitterte fiel mir ein, dass wenigstens heute meine Mutter keine dummen Kommentare gemacht hatte. Ich musste mir nämlich jeden Tag anhören, wie dumm ich sei und ich endlich einen Job suchen solle und so weiter. Ich machte zwar wirklich nichts in der Schule und mir war auch meine Zukunft egal, aber wenn es ihnen so schlecht ginge, würden sie genauso nichts tun. Ich hätte mich wieder fast umsonst aufgeregt, aber dann erholte ich mich und sah den Autos zu, wie sie vorbei fuhren. Ach schade, da waren ja doch noch Menschen unterwegs. Dann sah ich auf einmal etwas grünes am Boden und dachte zuerst das wäre nichts.Doch als ich es aufhob sah ich was es war. Eine 5'000 Yen Note? Ich fing wie ein Kleinkind zu grinsen an und schob sie mir in meine Jackentasche. Als ich am Kiosk ankam, kaufte ich mir sofort ein Sandwich und eine Cola. Ich wusste schon gar nicht mehr wie das war,wenn man bezahlte. Ich klaute nicht zum Spaß, sondern weil ich nicht anders konnte. Es fühlte sich jedes mal schrecklich an wenn ich das musste. Da ich nicht warten konnte, aß ich mein Sandwich gleich,während ich nach Hause lief. Danach kletterte ich den Baum hoch und ging mit vollem Magen ins Bett. Es war schön mit vollem Magen einzuschlafen.  

Der Mörder in mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt