10.

458 21 0
                                        

Heute durfte ich mal endlich alleine nach draußen, aber nicht richtig weg.Ich durfte nur auf dem Pausenplatz bleiben. Aber immerhin besser als mit den kleinen spielen zu müssen. Leider hatte ich immer noch nicht meine Ruhe, denn alle anderen Bewohner des Heimes waren hier. Die Sonne strahlte mir ins Gesicht und es wurde schon ziemlich heiß. Kein Wunder, es war schon beinahe Sommer. Ich war also wirklich drei Monate schon hier? Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Ich fragte mich wirklich, ob ich jemals von hier weg gehen konnte. Ein schwarz gekleidetes Mädchen kam auf mich zu. Was wollte sie bloß von mir?War das nicht das Mädchen, dass ich früher oft in meiner alten Schule gesehen habe? Sie lächelte immer. Ich hatte aber schon immer das Gefühl, dass sie gar nicht glücklich war. Nun stand sie vor mir und schwieg. Ich fand das ganze ziemlich bescheuert. „Was willst du?" , „Ich? Oh, nichts..Du bist schon lange hier, oder? Ich hatte mich schon die ganze Zeit gefragt warum du hier bist. Du bist so still.." , „Warum interessiert das dich? Wir kennen uns nicht einmal." , „Ich weiß. Ich wollte trotzdem aber mal fragen.."Musste das unbedingt sein. Ich wollte einfach das sie verschwindet,also sagte ich ihr auch warum. „Ich bin hier weil ich auf der Straße gelebt habe. Ein Leiter hat mich gefunden und mitgenommen..", „Ach, verstehe. Und warum hast du auf der Straße gelebt? Hast du keine Eltern mehr?" , „Das geht dich nichts an und nun verschwinde!" Sie sah traurig auf den Boden und lief davon. Ich machte mir nichts daraus und lief wieder nach oben. Ich hatte nun wirklich genug von diesem Mist. Wenn mich nur dieser Vollidiot nicht entdeckt hätte!

Ich wollte gerade in mein Zimmer gehen, als der Leiter rein kam und mir sagte, dass ich in eine andere Gruppe soll. Da ich anscheinend wirklich zu alt für so eine Gruppe wäre. Wenn man vom Teufel spricht dann kommt er, was? Darüber war ich nicht glücklich, denn die kleinen hier waren wirklich viel angenehmer als diese Teenes. Ich hatte ganz klar Angst. Angst, dass es wieder so werden könnte wie in der Schule. Ich hallte dieses mobben wirklich nicht mehr aus!

Ich hatte mein Zimmer schon eingerichtet und mich den anderen schon vorgestellt. Das Mädchen das mich vor kurzem angesprochen hatte, war auch in dieser Gruppe. Sie war anscheinend sehr glücklich das ich gekommen war, denn sie lächelte mich ständig an, was mich störte.


Heute war Samstag und ich dachte ich hätte mal einen Tag, wo ich endlich ruhe hätte. Leider falsch gedacht. Wir mussten alle zusammen einen Ausflug machen, wohin wussten wir aber nicht. Also machten wir uns alle bereit und gingen nach draußen. Mir viel erst jetzt auf das das Mädchen das immer wie ein Gothic gekleidet war, dass einzige Mädchen in unserer Gruppe war. Anscheinend gehörten wohl mehr Jungs als Mädchen ins Heim. Während die anderen herumalberten, setzte ich mich auf einen Stein und sah in den Himmel. Es war einfach viel zu heiß heute. Als ich mich zu dem Mädchen drehte bemerkte ich, dass sie mich schon die ganze Zeit ansah. Ich war genervt und sah sie finster an, wobei sie sich sofort umdrehte. Ich wusste nicht was mit ihr los war, aber das war mir auch völlig egal. Der Leiter kam und so liefen wir ihm alle müde hinterher. Wenn dieser Idiot Kinder hat,dann taten die mir jetzt schon leid.

 Es war ein langer Weg. Die Jungs liefen alle zuvorderst und sahen ab und zu immer nach hinten und lachten. Ich wusste das sie über mich lästerten. Ein Wunder wenn es mal niemand tat. Ich lief zuhinterst und träumte vor mich hin, während dieses Mädchen neben mir lief.Ich tat einfach die ganze Zeit so als ob ich sie nicht sehen könnte und lief weiter. Nach einer halben Ewigkeit saßen wir dann endlich in einem Zug. Ich suchte mir einen Platz ganz zuhinterst und sah aus dem Fenster. Eine ältere Dame saß auf einer Bank und las eine Zeitung. Mir viel die alte Dame wieder ein und ich dachte an den Geldbeutel mit dem vielen Geld. Ich fing zu kichern an, doch als mir einfiel das der Leiter mein ganzes Geld weggenommen hatte, verschwand mein Lächeln wieder. „Ähm..Alle Plätze sind vergeben. Darf ich mich neben dich setzten?"



Der Mörder in mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt