Als der Zug dann endlich ankam, setzte ich mich sofort hin und sah aus dem Fenster. Als der Zug losfuhr legte ich meine Hand an die Fensterscheibe. „Auf wiedersehen, Tokyo. Ich werde dich kein bisschen vermissen.." Ich lächelte und lehnte mich nach hinten.
Ob mich meine Tante wirklich aufnehmen würde? Sie hatte mir schon immer in schlechten Zeiten geholfen. Sie musste mir einfach helfen, denn so schlecht wie jetzt ging es mir noch nie. Auch wenn sie mich nicht aufnahm, es gab kein zurück mehr.
Als ich ausstieg sah ich schon den Hafen vor mir. Mir wurde erst jetzt klar, dass ich noch nie auf einem Schiff war. Hoffentlich war ich nicht Seekrank. „Alle die nach Hokkaido wollen, sollen sich nun auf dieses Schiff begeben! Wir fahren in zehn Minuten ab!" Ich war ziemlich nervös, als ich das Schiff betrat. Aber schon bald fand ich es ziemlich toll. Ich sah fröhlich ins Wasser und schaute Fischer beim angeln zu. Das erinnerte mich an den Walfang. Immer uns gab man die Schuld und das, obwohl wir nicht die einzigen waren. Andere Länder machten wesentlich schlimmere Dinge. Ich allerdings hatte noch nie einen Fisch gegessen, denn die waren für uns einfach zu teuer.
Angekommen am Hafen Otaru torkelte ich wie ein Alkoholiker Richtung Bushaltestelle. Anscheinend war diese Schifffahrt doch nichts für mich. Ein Glück war es nicht mehr weit bis Sapporo. Hier war alles mit Schnee bedeckt und die Bäume glitzerten. Otaru war einfach traumhaft. Hier fand jedes Jahr das Laternenfest statt, wo ich auch gerne hingegangen wäre. Ich lief mit einem Lächeln los und sah den Fluss, der die friedliche Altstadt durchquerte. Dieser Ort war bekannt für ihre malerischen Häuser. Ich wäre noch gerne länger hier geblieben, doch ich musste nun weiter.
Mit dem Bus fuhr ich durch die Stadt Sapporo, wobei mir viele Erinnerungen hoch kamen. Keine schlimmen, sondern sehr schöne. Einige hatte ich sogar total vergessen. Es schmerzte sehr wenn ich daran dachte, dass ich so etwas nie mehr erleben konnte. Weiter fuhr der Bus auf einen großen Hügel, wo das traditionelle Haus meiner Tante stand. Als ich ausstieg fing es zu schneien an und Kinder spielten im Schnee. Ich lief hektisch zum Haus, denn nun war es mir wirklich viel zu kalt. Ich freute mich jetzt schon meine Tante endlich wiederzusehen.
Als ich oben angekommen war lief ich um das Haus und sah, das hinten eine Schiebetür offen stand. Ich blickte kurz rein um zu sehen, ob jemand da war. Niemand. Erst jetzt bemerkte ich, das lauter Spielsachen auf dem Boden lagen. Was wollte meine Tante mit Spielsachen? Dann hörte ich die Stimme eines kleinen Mädchens. Ein Kind? Hatte meine Tante wirklich ein Kind auf die Welt gestellt, ohne mir davon etwas zu sagen?
Das kleine Mädchen sah mich und rief sofort ihre Mutter. „Mama, Mama!Da ist ein Junge an unserer Tür!" Die kleine war wirklich hübsch und man erkannte, dass sie die Tochter meiner Tante war. Sie musste mindestens schon vier gewesen sein, so wie sie reden konnte. Nun hörte ich die Stimme meiner Tante und es zerbrach mir beinahe das Herz. „Ach, wirklich Yuki? Ich geh mal nachsehen." Als ich meine Tante sah, war ich völlig geschockt. Sie sah ganz anders aus als früher. Sie sah richtig kaputt aus, hatte schon ein paar Falten und war hochschwanger. Das war nicht mehr die Frau die ich einst kannte.Sie war eine wunderschöne Dame, die nie Kinder wollte und einmal viel reisen wollte. Ich war traurig von dem Anblick. „Koji? Was machst du hier? Wie hast du es überhaupt bis hierher geschafft? Ich meine, ihr habt doch kein Geld. Und..geht es dir wirklich so schlecht?"
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Der Mörder in mir
HorrorDie Geschichte eines Jungen namens Koji, der sowohl in der Schule, als auch zu Hause geschlagen wird. Ein Junge voller Zweifel und Hass. Bald schon wird er von zu Hause weglaufen und hofft auf eine bessere Zeit..Wird er dies schaffen? ~ Dies wa...