Oben sass ich nun in dieser Gondel und vor mir mein jüngeres Ich - strahlend neben seiner Mutter.
Ich hörte wie ich sagte: "Mama! Guck mal wie schön der Sonnenuntergang ist. Die ganzen Menschen da unten sehen aus wie Ameisen." Die schwarzhaarige Frau lächelte und nahm den Kleinen in den Arm. "Ja, mein Schatz. Da hast du wohl recht." Bis zu dem Moment als ich wieder aus der Gondel stieg, blickte ich mit einem traurigen Gesicht in die Leere.
Es gab also tatsächlich Zeiten, wo meine Mutter nett zu mir war? Was war verdammt nochmal passiert, dass sich das änderte? Mit liefen fast die Tränen runter, doch ich verbarg sie schnell. So tief ich nur konnte.
Weiter lief ich durch die Wiese am späten Nachmittag und wieder hörte ich meine Stimme. Als ich aufblickte sah ich mich wieder. Diesmal rannte ich durch die Wiese und spielte mit Jungs Fussball.
Ich hatte tatsächlich Freunde? Warum wusste ich das alles nicht mehr? Warum vergesse ich gutes, aber das schlechte bleibt?... Nun konnte ich es nicht mehr halten, ein paar Tränen liefen mir die Wange hinunter. Schnell zog ich meine Kaputze hoch und versteckte mich hinter einem Baum. Niemand durfte meine Schwäche sehen. Niemand.
Fast niemand war mehr im Park. Eine Weile später hörte ich eine bekannte Stimme. "Kommt schon meine Schüler, wir wollen doch alle noch die Koi Fische anschauen gehen." Die Stimme meiner Lehrerin. "Im Schwimmbad würde es mir besser gefallen. Da gibts wenigstens was schönes zu gucken, haha!" Als ich Jin's Stimme hörte, blieb mein Herz stehen und ich kam aus meinem Versteck heraus - beobachtete sie.
Sie hatten es also alle nicht mal bemerkt, dass ich gegangen war. Hätte ich eigentlich wissen sollen, aber ich war so naiv und dachte wirklich, dass mich jemand vermissen würde.
Vorsichtig nahm ich mein Messer aus dem Rucksack und versteckte es unter meinem Ärmel. Ich konnte einfach nicht anders, als mich ihnen langsam zu nähern. Einige gingen vom Teich weg und liefen sogar an mir vorbei, bemerkten aber nicht dass ich es war. Koji. Den Typen den sie alle so hassten. Nur noch Jin und ein anderer standen da und grinsten sich gegenseitig an.
"Ist es nicht schön, dass dieser Wixxer endlich weg ist Jin?" , "Du meinst Koji, dieser Looser? Find ich nicht..", antwortete Jin und lachte. "..dann haben wir ja keinen mehr den wir fertig machen können, haha!"
Ohne zu zögern stellte ich mich hinter Jin und erhob mein Messer, doch in diesem Moment zog mich eine Kraft weg. Weit weg hinter einen Baum. Erst in diesem Moment bemerkte ich wer es war, als mich ein Mädchen mit einem ängstlichen, aber dennoch wütenden Blick ansah. Es war Mio, meine Klassenkameradin. Ich sagte nichts, sondern sah sie nur finster an, was sie noch mehr in Furcht versetzte. Als ich den rechten Arm mit dem Messer bewegte, hielt sie mich wieder mit ihrer Hand fest.
"Was zur Hölle soll das und warum hältst du mich fest?!" Meine agressive Stimmt verunsicherte sie nicht. Sie blickte rüber zu Jin und liess mich danach wieder los. "Warum tust du so etwas nur?..", fragte sie mich mit gesenktem Kopf. "Geht dich das vielleicht irgendetwas an?!" Diese kleine Göre war mutig. Viel zu mutig mich aufzuhalten. "Nein.." , "Dann sag ich dir nur eins. Wenn du mich nicht in Ruhe lässt werd ich dir die Kehle aufschlitzen, verstanden?!", sagte ich und hielt ihr mein Messer von hinten an den Hals. Sie zitterte. "J-ja..w-werde ich.." , "Brav.". Ich steckte das Messer wieder zurück, doch sie war noch nicht fertig. "I-ich will dir nur noch eins sagen..I-ich hab gesehen wie du immer wieder gemobbt wurdest, doch ich hab nie was unternommen und das tut mir auch wirklich leid..Aber..D-du bist ein Idiot! W-wie kannst du nur immer so tun, als wäre dein Leben so schlimm?...Ich hatte es nicht leicht und ich bringe auch niemanden um. Du hast keine Ah-". In diesem Moment schlitzte ich ihr die Kehle auf und sah zu, wie sie elendlich am Boden nach Luft schnappte und verblutete. "Eins will ich dir auch noch sagen, drecks Fotze. Du bist hier diejenige die keine Ahnung hat." Ich grinste. Wieder dieses unglaublich gute Gefühl. Dieses Adrenalin. Diese Macht.. Als ich nach unten sah bemerkte ich, dass ich Blutflecken hatte. Ein Glück trug ich wie immer nur Schwarz... Unglaublich wie dunkel es schon hier draussen war...
"Aaaaaaaaaaah!" Ein Schrei war hinter mir zu hören und ich drehte mich um. Eine Frau mittleren Alters hatte alles gesehen und nahm schnell ihr Handy hervor. Blitzschnell schlug ich sie zu Boden und zog sie an den Haaren hoch. Meine Seele war immer noch überfüllt vor Macht und Glück. "Es war ein dummer Fehler das alles zu beobachten. Tja, selbst schuld. Jetzt musst du leider sterben." Schnell stach ich ihr mit dem Messer durch den Hals und zog es wieder raus. Auch hier liebte ich diesen Anblick. Diese Verzweiflung in ihren Augen war einfach zu erregend. Ich liebte es.
Lauf Junge, lauf. Du kannst nicht ewig hier sein, sonst findet man dich.
Völlig unkontrolliert fing ich an zu rennen. Ich rannte durch den ganzen Wald, sprang über Autobahnen und das alles mit einer unglaublichen Geschwindigkeit. Was war das für eine Kraft, die ich da immer wieder verspürte? Mein Herz schlug immer schneller, bis mir plötzlich Schwarz vor Augen wurde.
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Der Mörder in mir
HorrorDie Geschichte eines Jungen namens Koji, der sowohl in der Schule, als auch zu Hause geschlagen wird. Ein Junge voller Zweifel und Hass. Bald schon wird er von zu Hause weglaufen und hofft auf eine bessere Zeit..Wird er dies schaffen? ~ Dies wa...