Ich blieb noch eine Weile draußen, denn ich hörte schon von hier wie die anderen herum tobten. Erholen konnte ich mich nicht. Ich war immer noch so wütend, dass ich einfach jeden ermorden wollte. „Tu es!..Tu es!..Tu es!.." Diese verdammte Stimme schon wieder. Warum nur? Nein. Ich durfte mich noch nicht umbringen.Ich hatte noch ein Ziel, dass ich unbedingt erreichen musste! Bis dahin durfte ich mich nicht umbringen. Ich fing wie der Teufel an zu grinsen, als ich an mein Ziel dachte. Ich musste das unbedingt erledigen, sonnst werde ich nie in Frieden ruhen können. Und ich wusste es war bald schon so weit. Ich musste nur noch holen was ich brauchte und dann..Und nur dann..Kann ich sie alle endlich umbringen!Ich würde mich an allen rächen, für das was sie mir angetan hatten. Eine Waffe. Alles was ich dazu brauchte war eine Waffe.Ja..Endlich würden diese Versager sterben! Ich fing wieder wie ein Psychopath zu lachen an, denn nur schon alleine der Gedanke an ihre Gesichter war zu geil.
Am nächsten Tag war Ayumi wieder nicht da, doch nun machte ich mir keine Sorgen mehr. Zum Glück. Sie war doch eh wieder nur am heulen. Genau eine Stunde später kam eine Mitteilung von unserem Leiter. Man hätte Ayumi tot in einem Fluss gefunden, der in der Nähe der Klinik war. Sie wäre von einer Brücke gesprungen und hätte Selbstmord gemacht. Ernsthaft? War jetzt etwa ich daran schuld? Nein. Nur weil ich weggegangen war und sie nicht getröstet hatte, konnte sie sich nicht umgebracht haben. Unmöglich! Oh Mann, Ayumi. Nicht dein ernst, oder? Ich blieb völlig kalt. Ich hatte keinerlei Schuldgefühle oder war traurig. Die anderen waren allerdings sehr besorgt um sie, obwohl sie nicht wirklich oft mit Ayumi gesprochen hatten. Aber egal. Desto mehr ich über Ayumi's Selbstmord nachdachte, desto witziger fand ich die ganze Sache. Ich meine bitte, sich wegen so was umbringen? Ich hätte bessere Gründe,wirklich. Zum Beispiel, dass ich nur geschlagen worden bin. Das ich jeden Tag in der Schule gemobbt wurde. Das ich nie wusste was Liebe bedeutet. Das ich wie der ärmste Trottel auf Erden leben, oder das ich auf der Straße leben musste. Es waren jedenfalls genug Gründe.
Am nächsten morgen fing schon wieder die Schule. Wie sehr ich mich freute. Moment mal. Dachtet ihr wirklich ich freute mich auf die Schule? Haha, wer das glaubte war ziemlich dumm.Jedenfalls war es schon Hochsommer und ich saß verschwitzt auf einer Bank. Zwischendurch trank ich aus meiner Wasserflasche und kühlte mir mit dem Wasser den Kopf. Anscheinend war diese Hitze für die anderen nur halb so schlimm. Sie lachten, lagen auf der Wiese oder warfen sich gegenseitig Bälle an den Kopf. Ja, ich fragte mich auch die ganze Zeit was das soll, aber egal. Später hieß es, ich sollte zur Beerdigung von Ayumi kommen, doch ich passte. Ayumi's Zimmer war völlig leer. Ihre ganzen Sachen wurden weggeworfen und man erlaubte uns nicht einmal irgendetwas davon zu behalten. Ich hätte gerne ihre Figuren gehabt. Nicht als Erinnerung, sondern einfach weil ich die so cool fand. Uns wurde auch mitgeteilt, das bald eine neue zu uns kommen wird. Ich hatte wirklich kein gutes Gefühl.
Wir mussten heute noch so einiges putzen, da bald die neue kam. Meine Aufgabe war es Ayumi's Zimmer zu putzen, oder besser gesagt das Zimmer der „neuen". Ich war mir wirklich sicher, dass dieses neue Mädchen nicht gerade nett war. Irgendwie spürte ich so was immer. Als ich anfing den Boden zu wischen, lief es mir kalt den Rücken runter. Es war unheimlich, doch ich ignorierte es einfach.Plötzlich wehte ein Wind durch meine Haare und ich sah zum Fenster.Wie konnte das sein? Das Fenster war zu.
„Koji."
Das war doch Ayumi's Stimme. Aber sie war doch gar nicht mehr hier. Ich hatte mir das sicher nur eingebildet.
„Koji..Warum?.."
Nein. Das war sicher nur reine Einbildung. Doch ich wollte sehen, ob sie reagiert. „Ayumi?.."
„Koji..Warum?..Warum hast du mich alleine gelassen?..Koji..Ich liebe dich.."
Das konnte doch nicht wahr sein. Deshalb? Nur deshalb?!Weil sie mich liebte? Ich wollte diesen ganzen Schwachsinn einfach nicht glauben und ging aus dem Zimmer.
Sie liebte mich also. Eigentlich war es doch offensichtlich. Sie strahlte jedes mal, wenn wir uns sahen. Und immer diese ganzen Fragen. Es war klar das sie mich liebte, doch ich wollte es einfach nicht glauben. Irgendwie war es schon unheimlich. War sie wirklich als Geist zurückgekommen um mir das zu sagen? Warum hatte sie mir das denn nicht früher gesagt? Obwohl, gebracht hätte es nichts. Ich hatte sie nie geliebt.
Am nächsten Tag war es dann soweit. Die neue kam und mein ungutes Gefühl wurde immer größer. Als sie zur Tür herein kam war mein erster Gedanke, Ich hab's ja gesagt, oder.?.. Nur schon alleine wie sie aussah. Man konnte schon auf den ersten Blick feststellen, wie ihr Charakter war. Ich wusste, dass man niemanden wegen seines Aussehens beurteilen sollte, aber das war mir wirklich zu viel.
Sie trug eine hellbraune Perücke, die ihr nicht mal stand. Außerdem trug sie ein Pinkes Shirt mit einem wirklich sehr großen Ausschnitt. Wirklich absolut jeder sah ihr als erstes auf die Brüste. Dazu trug sie eine Lederjacke und einen schwarzen Minirock.Im ganzen sah sie aus wie eine lebendige, japanische Barbie. Die aber allerdings so dumm wie Stroh war.
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Der Mörder in mir
HorrorDie Geschichte eines Jungen namens Koji, der sowohl in der Schule, als auch zu Hause geschlagen wird. Ein Junge voller Zweifel und Hass. Bald schon wird er von zu Hause weglaufen und hofft auf eine bessere Zeit..Wird er dies schaffen? ~ Dies wa...