Sie wusste ganz genau das ich nur zu ihr kam, wenn es mir wirklich schlecht ging. Ich wollte nicht antworten. Zuerst wollte ich eine Erklärung. „Was ist mit dir passiert?" , „Was?" , „Was ist mit dir passiert? Du weißt schon..Du hast ein Kind, sogar schon bald zwei. Ich erkenne dich nicht mehr. Du warst damals so anders.." ,„Ach, das..komm bitte erst mal rein und setzte dich." Leicht genervt betrat ich das warme Haus und setzte mich auf den Boden.Meine Tante schob die Tür zu und setzte sich zu mir. „Das ist übrigens Yuki, meine Tochter. Sie ist fünf Jahre alt." Yuki begrüßte mich und ich lächelte sie kurz an. „Geh bitte spielen Yuki, wir müssen was besprechen." Sie nickte und hüpfte fröhlich in ihr Zimmer. Ich musste nun endlich wissen was los war. „Wer ist den der Vater von Yuki? Ich dachte du hattest nie einen Freund!" ,„Ich..Ich habe ihn im Internet kennengelernt.." , „Ernsthaft?Warum machst du so was dummes?" , „Hör zu Koji, ich war verzweifelt. Keiner wollte mich und deshalb suchte ich jemanden im Internet. Dort fand ich ihn echt sympathisch. Aber dann als wir uns das erste mal trafen wurde mir klar, dass er Drogenabhängig war und das er ein richtiges Arschloch war." Ich war völlig entsetzt.„Was, wie bitte?! Und warum gibst du dich mit so einem ab?!" Sie fing zu weinen an und ich wusste nicht was ich machen sollte. „Ich hab nicht mehr so viel Geld wie früher. Und da er viel Geld hat und nur meinen Körper will, hab ich das zugelassen. Ich kann mir dieses Haus nicht mehr leisten und ansonsten finde ich nichts. Keinen Ort wo ich leben kann. Und dabei sind eben meine zwei Kinder entstanden. Ich habe zwei Kinder, die ich eigentlich gar nicht will. Zwei Kinder, die so eine dumme Mutter haben müssen. Ich liebe sie aber trotzdem über alles..Wie dumm bin ich eigentlich, so etwas zu tun?.." Sie fing wieder zu weinen an. Ja, sie war dumm. Ganz eindeutig. Aber ich durfte ihr meine Meinung nicht sagen. Ich war nicht gut im Umgang mit Mädchen. Vor allem nicht wenn es ihnen schlecht ging. Sie rieb sich die Augen und versuchte mit weinen aufzuhören. „Aber jetzt sag schon, warum du gekommen bist. Ist es so schlimm mit deinen Eltern?", „Nein, um mich musst du dir keine Sorgen machen. Jetzt sag wie ich dir helfen kann." , „Nein, das ist mein Problem. Ich alleine bin daran Schuld und ich alleine muss damit klar kommen." ,„Was sagst du da? Ich will dir helfen!" , „Nein, bitte überlasse das mir. Ich weiß doch das du nur zu mir kommst, wenn es dir richtig schlecht geht. Und wenn du so einen langen Weg bis zu mir machst, dann kann es dir nur schlechter gehen als je zuvor." Sie hatte völlig recht. Von wegen sie muss sich keine Sorgen machen. Das war alles nur gelogen. „Na gut. Ja, du hast recht.." , „Sag mir was los ist.", "Gut..Du weißt ja ich wurde schon immer geschlagen,aber seit etwa zwei Jahren passiert das jeden Tag. Und ich werde nicht nur einmal geschlagen, sondern so lange, bis ich schon fast tot bin. Außerdem bekomme ich so gut wie nichts mehr zu Essen, sie lassen mich richtig verhungern. In der Schule werde ich auch ständig gemobbt. Egal ob mit Wörtern oder mit Schlägen..Von so ein paar Jungs, die bei den Mädels total beliebt sind. Ich habe das alles nicht mehr ausgehalten und habe nachgedacht. Das einzige was mir einfiel ist, dass ich bei dir wohnen kann. Aber jetzt wo ich sehe,dass du bald zwei Kinder hast und einen dummen Freund...egal. Ich bin hoffnungslos verloren.." Nun bemerkte ich, wie geschockt sie von meiner Geschichte war. „Oh Gott, nein! Es tut mir so leid. Es tut mir so leid, dass ich in dieser ganzen Zeit nicht für dich da war.", „Schon gut..Du kannst ja nichts dafür.." , „Kein Wunder hast du diesen langen Weg gemacht. Aber sag, wie hast du es geschafft hierher zu kommen?" , „Ich habe einer alten Dame die Brieftasche geklaut.." , „So war das also..Du hast keine Ahnung wie gerne ich dir helfen würde, aber...Es tut mir leid..Bitte vergib mir." Ich sah zur Seite und war einen Moment lang still. Mir tat es irgendwie leid, aber ich war auch enttäuscht. Ich hatte sonst niemanden und wusste nun wirklich nicht mehr wohin. Danach stand ich auf und lief zur Tür. „Schon gut..Ich werde dann mal gehen, bevor dein Freund noch kommt.." Ich ging ohne ein weiteres Wort zu sagen und als ich draußen war wurde mir klar: Jetzt hatte ich keinen Ort mehr wo ich hingehörte. Nur ich, sonnst war da niemand mehr.

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Der Mörder in mir
HororDie Geschichte eines Jungen namens Koji, der sowohl in der Schule, als auch zu Hause geschlagen wird. Ein Junge voller Zweifel und Hass. Bald schon wird er von zu Hause weglaufen und hofft auf eine bessere Zeit..Wird er dies schaffen? ~ Dies wa...