15.

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Als nächstes mussten wir uns vorstellen, danach war sie an der Reihe. Das erste was sie machte, war ihre Augen zu verdrehen.„Ich bin Yoko. Ich bin vierzehn. Ich bin hier, weil mich meine Eltern nicht mehr ertragen konnten." In diesem Moment wollte ich laut lachen, aber ich musste es mir verkneifen. Ich wunderte mich kein bisschen, denn ich war mir sicher, dass sie mit ihrer zickigen Art ihre Eltern in den Wahnsinn trieb. Meine gute Laune verschwand,als sie mich von oben bis unten mit einem Blick ansah, an dem man genau erkannte, was sie über mich dachte. Irgendwie fand ich es schon krank das ich so was vorhersehen konnte.

Als ihr Zimmer eingerichtet war warf ich einen Blick darauf, denn sie war gerade nicht da. Was für ein Zimmer das war..Als wäre man bei Barbie persönlich. Man merkte auch sofort wie viel Geld diese Göre besaß. Und dann dieser goldene Laptop auf ihrem Tisch, gleich neben ihrem neusten Handy. Ich hätte ihr am liebsten den Laptop sofort gestohlen.

Ich ging aus dem Zimmer, denn nun hatte ich wirklich genug von diesem Pink überall. Im Flur sag ich, wie fast alle Jungs um Yoko standen und versuchten sie anzumachen. Ich wollte wieder in mein Zimmer, doch sie ließen mich nicht durch. Nun bemerkte Yoko,dass ich hinter ihr stand und drehte sich zu mir. „Da ist ja der hässliche magersüchtige. Was willst du, hä?" Alle fingen zu lachen an, doch ich blieb cool wie immer. „Ich möchte durch. Also wenn du mich bitte durchlassen würdest?.." Sie verdrehte wieder nur ihre Augen und die anderen starrten sie an, als wäre sie ein Pornstar.

Ich beschloss, dass diese dumme Schlampe auf meine Liste kam. Auf meine Liste mit all den Personen, die ich umbringen wollte.

Nun hatte ich echt keine Geduld mehr und schob alle zur Seite. Als ich dann in meinem Zimmer war wurde mir klar, wie sehr ich Ayumi vermisste. Sie war das einzige Mädchen das ich kannte das anders war als die anderen. Und nun ist sie weg. Für immer.

Mich selbst nur noch mehr zu quälen fand ich bescheuert. Also entschloss ich mich schon morgen von hier zu verschwinden um meine Rache zu vollenden. Warum wollte ich überhaupt noch warten? Desto schneller ich mein Ziel erreicht hatte, desto schneller konnte ich in Frieden sterben. Nur wo sollte ich jetzt so schnell eine Waffe auftreiben? Mir musste was einfallen.

Als ich aus meinem Fenster sah, ging sie Sonne schon unter und der Himmel war rot wie Feuer.

Rot. Feuer.

Wenn ich doch nur einen Flammenwerfer hätte. Ich fing zu lachen an. Dann müssten sie den ganzen Schmerz spüren, den ich immer spüren musste. Es würde so Spaß machen sie verbrennen zusehen! Aber trotzdem wären diese Schmerzen noch nicht genug. Nein,sie sollten noch mehr leiden. Mehr als ich es je tat!

Ich war froh, dass ich es mit der Zeit verlernt hatte.Zu fühlen meine ich. Mit der Zeit wurde ich immer kälter und kälter und ich ignorierte jede Beleidigung, die sie mir zu schrien. Es war aber wirklich sehr positiv. Da ich immer kälter wurde, wurde ich nicht mehr verletzt.

Es war alles nur eine reine Gewohnheit. Aber trotzdem..waren diese Gefühle nicht einfach weg.Ich unterdrückte sie bloß mit meiner letzten Kraft. Ich hatte nie jemanden, der mich mochte wie ich bin.Jeder meckerte nur an mir herum was ich immer falsch machte und das ich mich bessern sollte. So etwas wie Lob kannte ich gar nicht. Und immer sah ich andere Kinder mit ihren Eltern. Wie sie zusammen lachten und spielten. Mir tat das jedes mal schrecklich weh und ich wünschte mir nichts anderes, als auch solche Eltern zu haben. Ich war immer alleine. Ich hatte nie jemanden. Und mit der Zeit fing ich an Menschen immer mehr und mehr zu hassen.Mittlerweile wollte ich nur noch jeden töten, der mir über den Weg lief. Mein Hass auf diese Welt war größer als alles andere.

Doch nun..konnte ich mein Ziel endlich erreichen.

Nun war es dunkel und ich lief in die Küche, um mir etwas zu trinken zu holen. Als ich wieder zurückgehen wollte, hörte ich wie ein paar Jungs zusammen lachten. Zuerst war es mir egal, doch als ich das Wort „Waffen" hörte, fing ich sie zu belauschen an.„Was? Dein Vater führt wirklich eine Armee an?" , „Ja,wirklich! Er hat die geilsten Waffen in seinem Lager und auch bei uns zu Hause hat es ein paar davon." , „Echt geil! Sein Name ist sicher bekannt, oder?" , „Ja, Jun Yamamoto. Ich bin sehr stolz ein Yamamoto zu sein!" , „Das ist schon klar, wenn man so einen tollen Vater hat. Ich will auch so einen Vater. Meiner arbeitet nur in einer Bank." Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus.Endlich..Nun hatte ich meine Lösung! Ich musste nur zu diesem Jun gehen und ihm ein paar Waffen stehlen. Genial.

Vor der Haustür des Heims hatte es ein Telefonbuch von ganz Japan. Ich lief nach vorne und öffnete es. Nach einer Weile fand ich auch schon seinen Namen. Noch ein glücklicher Zufall. Er wohnte in der Nähe von Tokyo. Es war schon fast zu einfach.

Endlich kann es losgehen!..

Ich schlich zurück in die Küche und holte mir mein ganzes Geld wieder, dass sie in einer Schublade versteckt hatten. Ein Glück das nun alle schliefen. Ich wollte los, doch ich hatte etwas wichtiges vergessen. Ich holte das wunderschöne, riesige Fischmesser das wir in der Küche hatten und lief langsam zu Yoko's Zimmer. Mit einem breiten grinsen öffnete ich die Tür und lief zu ihrem Bett.

Ja, richtig erraten. Ich wollte diese kleine Fotze endlich töten, denn sie stand schließlich auf meiner Liste.

Sie lag hilflos in ihrem Bettchen und schlief. „Leb wohl..Du Schlampe!" Schnell stach ich mit meinem Messer in ihrem Körper herum, bis sie nicht mehr atmete. Das Bett war voller Blut,genau wie mein Messer, dass auf den Boden tropfte. „Schlaf,schön..Yoko.." Dieses Gefühl. Es war unglaublich! Besser als alles andere, was ich je gefühlt hatte! Ich liebte es..Ich liebte es zu töten!

Ich nahm ihr Handy und schlenderte den Flur entlang. Vorsichtig wischte ich das Blut von meinem Messer ab. Ich konnte nicht aufhören zu grinsen. Noch nie hatte ich mich so frei gefühlt. Ich legte mein Messer, das Handy und etwas zu Essen in meinen Rucksack und lief Richtung Ausgang. „Lebt wohl..ihr Versager.." 

Der Mörder in mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt