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Die Zeit ging so gut wie nicht vorbei. Es war Frühling geworden und ich lebte seit dem das mit meiner Tante passiert war auf der Straße. Mein ganzes Geld war schon längst verbraucht und ich hatte es mir wirklich gut aufgeteilt. Jetzt wusste ich wieder was hungern war. Ich hatte es schon beinahe vergessen. Die Tage im Winter waren Eiskalt und lang. Es war einfach die absolute Hölle. Ich konnte kaum schlafen, da ich so gefroren hatte. Aber das konnte ich auch jetzt nicht. Von Tag zu Tag wandere ich umher, dass ich nicht entdeckt werde. Ich schlief in Mülltonnen oder unter einer Brücke. Meistens verbrachte ich meine Zeit aber in einem Wald. Täglich ging ich an einem Markt und stahl so viel wie ich konnte, was mir aber meistens nicht gelang. Sie hatten schon oft die Polizei gerufen, doch ich war ihnen jedes mal entkommen. Das war das einzige worin ich wirklich gut war. Rennen. Nun war ich noch dünner als ich es eh schon war und hatte so gut wie keine Kraft mehr. Ich war wieder in meinem Lieblings Wald angekommen und setzte mich auf einen Baumstamm. Ich liebte es hier zu sein, denn hier war es immer still. Es war schon dunkel geworden und die Sterne funkelten.

Als ich zwei Männer auf mich zukommen sah, dachte ich mir nichts dabei und sah weiter in den Himmel. „Hallo?" Ich sah wieder geradeaus.„Was machst du denn ganz alleine hier in dem Wald um diese Zeit?", „Na was wohl. Ich suche Slenderman." Ich fing zu grinsen an und legte meinen Kopf schief. „Geh lieber nach Hause." Nun war ich langsam genervt. „Wie denn? Ich hab kein zu Hause mehr." , „Aha,kein zu Hause mehr und frech bist du auch noch. Dann würde ich mal sagen das du mit uns mitkommst." , „Was, wie bitte?" Sie nahmen einen Ausweis hervor und grinsten. „Wir sind die Leiter eines Heimes für Kinder und Jugendliche, die kein zu Hause mehr haben so wie du und solche, die schwer erziehbar sind. Wir müssen dich also leider mitnehmen." Verdammt. Hätte ich gewusst das diese zwei Vollidioten Leiter von irgendeinem Heim wären, hätte ich das nie erzählt. Sie nahmen mit tatsächlich gegen meinen Willen mit.Eigentlich hätte ich schreien sollen, so gewaltsam wie die mich mitgenommen hatten.

Als wir da waren wollten sie zuerst mal alle möglichen Informationen über mich und schickten mich danach in ein Zimmer. Nun musste ich mit anderen „schwer erziehbaren" Kinder zusammenleben. Aber zum Glück bekam ich wenigstens ein Einzelzimmer. War auch gut für die anderen. Dann mussten sie nicht Angst haben, dass ich noch jemanden umbringen werde. Nach einer Weile in meinem neuen Zimmer, bat mich eine Frau raus um meine neuen Kameraden kennen zulernen. Also zwang ich mich da raus und stellte mich ihnen vor. Jeder von ihnen war total anders. Der eine war zu dick, der andere war zu dünn wie ich,der eine sah aus wie ein Streber und der andere war wohl nicht der hellste im Kopf. Ich war also in einer Gruppe voller Jungs. Sie waren alle jünger als ich, aber das war auch gut so.


Jeder Tag dort lief genau gleich ab.Wir standen auf, hatten Frühstück gegessen und sind in die Schule gegangen. Sie hatten einem dort auch nur das nötigste beigebracht, aber nicht mal das hatte ich gemacht,oder nur schon kapiert. Als wir dann zurück kamen hatten wir Mittag gegessen. Dann musste ich mindestens zwei Stunden mit irgendeinem Betreuer ein Gespräch führen. Dabei hatte ich aber nie viel geredet und musste mir dann jedes mal anhören, dass ich endlich anständig sein sollte und lernen sollte, wenn ich jemals hier raus kommen möchte. Genau wie meine Mutter und kein bisschen besser. Das einzig positive an diesem Ort war, dass ich Essen bekam. Aber ansonsten?Hier war es fast so schlimm wie zu Hause! Ich wurde zwar nicht geschlagen, aber hier hatte ich keine Minute ruhe! Immer musste ich zu den anderen schauen und mit ihnen Spiele spielen. Ich musste auch jeden Tag putzen. Ganz ernst. Mir gefiel es auf der Straße viel besser! Aber, egal. 

Der Mörder in mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt