Als ich nachsah wer gefragt hatte fing ich zu seufzen an. War ja klar wer gefragt hatte. Ich hoffte das sie mich nicht wieder mit lauter Fragen nervte. „...Von mir aus..." , „Danke." Sie setzte sich und wir sahen uns einen Moment lang an. Ich war mal wieder völlig genervt, doch sie sah aus als würde sie gleich losheulen. „I-ich heiße übrigens Ayumi. Ich war leider nicht da,als du hierher gekommen warst. Ich musste an ein Gespräch mit meinen Eltern. Sie wollten mich nicht mehr zu Hause haben." , „Ach ja?", „Sie haben mich schon immer irgendwie gehasst.." , „Meine auch. Ich wurde jeden Tag geschlagen und deshalb wollte ich flüchten,bin dann aber hier gelandet." , „Oh, das tut mir leid. Ich bin froh das du mit mir redest. Und es tut mir leid, wenn ich dich nerve.Das wollte ich nicht." , „Schon gut. Ich habe nicht gewusst, dass wir so etwas gemeinsam haben." , „Das freut mich auch sehr!Endlich jemand der mich versteht. Du hast mir noch gar nicht gesagt wie du heißt. Sagst du mir deinen Namen?" , „Koji" , „Schöner Name. Okay, ich störe dich nicht mehr weiter." Sie nahm ihr Handy hervor, steckte sich ihre Kopfhörer in die Ohren und lehnte sich zurück. Sie lächelte mich noch einmal an und dann sah ich wieder aus dem Fenster.
Ich konnte sie nun viel mehr leiden da ich wusste, dass wir etwas gemeinsam hatten. Mit der Zeit wurde ich müde und rieb mir die Augen. Als ich dann gähnte, hörte ich durch Ayumi's Kopfhörer Musik. War das nicht ?Ich stupste Ayumi sofort an um nachzufragen. „Was ist denn Koji?", „Hörst du da etwa Disturbed? Das ist meine absolute Lieblingsband!" , „Was? Deine auch? Haunted ist mein absolutes Lieblingslied." , „Meines auch." Sie strahlte und gab mir einen ihrer Kopfhörer. „Möchtest du auch hören?" , „Ja, total gerne. Ich weiß gar nicht mehr wenn ich das letzte mal Musik gehört habe." Wir hörten zusammen Musik und sahen aus dem Fenster. Es war so schön mal wieder Musik hören zu können. Wie sehr ich das vermisst hatte.
„Wir müssen hier raus Leute! Kommt schon!" Ich wurde wütend. Ich wollte noch nicht raus. Ich wollte unbedingt noch weiter Musik hören. Ayumi stand auf und zog ihre schwarze Lederjacke an. „Wir müssen los. Schade, ich würde alles tun um noch weiter Musik hören zu dürfen. Außerdem liebe ich es Zug zu fahren, denn da kann man immer so gut träumen." , „Ich auch. Es hilft mir immer sehr." Ayumi beugte sich zu mir und lächelte. „Ich wünschte unser dummer Leiter würde sich endlich erhängen." Ich fing böse zu grinsen an. „Ja, das wünsche ich mir auch."
Als wir dann aus diesem Zug waren liefen wir den Rest gemeinsam bis an unser Ziel. Ich dachte wieder an meine Tante und wurde etwas deprimiert. Ich vermisste die schöne Zeit mit ihr. „Hast du etwas Koji?" , „Nein, schon gut..Es ist nichts." , „Du hast vorhin die ganze Zeit gelächelt. Du hast ein echt schönes Lächeln, weißt du das?" Ich wusste nicht was ich antworten sollte und außerdem war ich mir nicht einmal sicher, ob das die Wahrheit war. Ich hatte noch nie ein Kompliment bekommen. „Ich bin jedenfalls froh, dass ich dich zum lächeln bringen konnte. Bei mir ist das anders, ich lächle fast immer. Ob ich traurig oder deprimiert bin, ich lächle immer. Auch wenn ich nie wirklich glücklich bin. Aber jetzt bin ich glücklich und das nur wegen dir Koji." , „Ich war anfangs auch so. Aber irgendwann kannst du nicht mehr lächeln. Dieses Lächeln ist falsch und ich hasse dieses schreckliche Gefühl, wenn du lächeln musst. Und warum sollte man etwas vorspielen? Man sollte seine Gefühle ganz einfach zeigen. Obwohl ich das selbst auch nicht kann.Ich bin kalt. Aber ich wurde auch zu dem gemacht, was ich bin.."Nun war Ayumi ruhig. Das war aber gut so. Sie flehte um Mitleid, was sie aber ganz offensichtlich von mir nicht bekam. Ich hasste solche Menschen.
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Der Mörder in mir
HorrorDie Geschichte eines Jungen namens Koji, der sowohl in der Schule, als auch zu Hause geschlagen wird. Ein Junge voller Zweifel und Hass. Bald schon wird er von zu Hause weglaufen und hofft auf eine bessere Zeit..Wird er dies schaffen? ~ Dies wa...