stolen

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"Ich will hier bleiben."

"Dann bleib."

Jungkook drehte sich auf die Seite. Das Licht der aufgehenden Sonne fiel auf das Gesicht des Älteren und er fragte sich, ob er das als nächstes zeichnen sollte.

"Und dann?", fragte Jungkook.

"Nichts. Bleib einfach."

"Hm."

Und Jungkook blieb einfach. Es war gut so. Gut, bis zum Ende.

Vielleicht lag es an seinem Kopf, seinem Verstand, denn irgendwann war Taehyung kaputt. Kaputt weil Jungkook das Einzige war. Nichts, wirklich nichts, hatte Farbe, nur er. Für Taehyung zählte nur Jungkook. Nur Jungkook vor seinen Augen, nur Jungkook in seinem Kopf. Jungkook, Jungkook, Jungkook. Wie ein Mantra murmelte er den schönen Namen vor sich her, wenn er kurz alleine war. Wäre nicht Jungkook auch ein Mensch mit Bedürfnissen, hätte Taehyung seit Ewigkeiten nichts mehr gegessen oder ähnliches. Denn ja, selbst so etwas wie Hunger drang nicht bis zu dem Koreaner durch. Konnte man das Besessenheit nennen? War Jungkook bei ihm, schien alles gut zu sein, war er es nicht, gab es da rein gar nichts. Wahrscheinlich saß Taehyung dann einfach nur leblos da, vor dem inneren Auge noch immer Jungkook, im Kopf seine Stimme.

Besessenheit.

Taehyung konnte doch gar nichts dafür. Die Psyche eines Menschen ist unvorstellbar brutal und nimmt keine Rücksicht auf Alter, Stand oder achtete auf Gerechtigkeit.

Am Ende musste Taehyung Jungkook ins Krankenhaus begleiten. Zwar hatte der andere Junge seit er Taehyung kannte keine Probleme mit der Gesundheit mehr, doch dieses Mal meldete sich der Kreislauf wieder. Schlimmer als alle anderen Male davor.

Am Ende war es nur eine Frage der Zeit, bis Taehyung mit Jungkook in all seinen Gedanken unterging.

Am Ende hatte Taehyung wenigstens für eine kurze Zeit sein Lebensziel erreicht. Er hatte dem anderen Jungen alles gegeben und ihn glücklich gemacht.

Am Ende hatte Jungkook ihm all die Farben gestohlen, ohne es zu wissen.

color thief •taekook•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt